700 Jahre Frankfurter Römer: Eine Feierstunde auf den Spuren der Geschichte
ffm. Um die Entstehung und Namensgebung des Rathauses Römer ranken sich viele Legenden. Dabei lässt sich noch nicht einmal mit Sicherheit sagen,
ffm. Um die Entstehung und Namensgebung des Rathauses Römer ranken sich viele Legenden. Dabei lässt sich noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, wie alt das Gebäude-Ensemble ist, das seit 1405 das Frankfurter Rathaus beherbergt. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, anhand derer sich die Geschichte des heutigen Rathauses näherungsweise rekonstruieren lässt: So weist eine Urkunde des Frankfurter Schöffengerichts vom 30. September 1322 den Frankfurter Bürger Wigel Frosch vor 700 Jahren als Besitzer der Häuser Zum Römer und Zum Goldenen Frosch (später Goldener Schwan) aus. Sollte, so steht in der Urkunde, Wigel Frosch sterben, bevor er mit seiner Frau Gisela von Wanebach Nachwuchs zeugte, so falle der Grundbesitz Gisela von Wanebach zu. So kam es schließlich auch.
Ausgehend von diesem ersten verbrieften historischen Detail hat Michael Matthäus, Leiter der Alten Abteilung im Institut für Stadtgeschichte am Donnerstag, 29. September, einen Festvortrag gehalten und die Historie des Frankfurter Rathauses näher beleuchtet. Der Vortrag unter dem Titel „sin geseze, da he inne wonet, daz da heizet der Romer (1322) – 700 Jahre Frankfurter Römer“ war Teil einer Feierstunde aus Anlass der urkundlichen Ersterwähnung, zu der Oberbürgermeister Peter Feldmann im Kaisersaal neben Michael Matthäus und den geladenen Gästen auch Schauspieler Michael Quast begrüßt hat.
„Wer sich für Tradition und Geschichte des bürgerschaftlichen Engagements in dieser Stadt interessiert, der kommt an unserem Rathaus nicht vorbei. Schon im ausgehenden Hochmittelalter waren es umtriebige Kaufleute, die entscheidend in die Geschicke dieser Stadt eingriffen“, sagte Feldmann. So blieben Die Häuser Zum Römer und Zum Goldenen Schwan noch bis zum Jahr 1405 in Privatbesitz, bevor der Frankfurter Rat sie kaufte und zum Rathaus umbauen ließ. Der umliegende Römerberg war seit jeher zentraler Umschlagplatz für Waren und Neuigkeiten aus nah und fern. „Der Römer war mehr als nur ein Rathaus, er war Kaufhaus, Königshaus und Rathaus. Von 1388 bis 1437 fanden 56 Hof- und Reichstage in Frankfurt statt, die in der Regel im großen Saal des Römers abgehalten wurden“, führte Michael Matthäus in seinem Festvortrag aus.
Besagter großer Saal ist heutzutage besser bekannt unter dem Namen Kaisersaal, in dem etliche der insgesamt 52 gekrönten Häupter ihre Ernennung zum Oberhaupt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation feierten und deren Konterfeis an den Wänden des Kaisersaals verewigt sind. Hier werden nicht nur Staatsgäste, Honoratioren aus aller Welt und Größen aus Wirtschaft und Sport empfangen. „Mir war und ist es ein wichtiges Anliegen, Römer und Kaisersaal allen Frankfurterinnen und Frankfurtern zugänglich zu machen: Allen Bevölkerungsgruppen, Vereinen und Initiativen. Das können auch mal Fluglärminitiativen oder unsere Karnevalsvereine sein“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. So hat sich im Laufe der Jahrhunderte der Römer im selben Maße entwickelt wie die Stadt, die von hier aus regiert wird: Statt Kaisern und Königen zu huldigen, ist hier längst die Tradition eingezogen, jene zu empfangen, die sich auf soziale, politische oder wirtschaftliche Weise um das Wohl der Stadt Frankfurt verdient gemacht haben.
Redaktioneller Hinweis Bilder von der Feierstunde werden mit dem ersten Newsletter am Freitag, 30. September, versendet.
ffm. Um die Entstehung und Namensgebung des Rathauses Römer ranken sich viele Legenden. Dabei lässt sich noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, wie alt das Gebäude-Ensemble ist, das seit 1405 das Frankfurter Rathaus beherbergt. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, anhand derer sich die Geschichte des heutigen Rathauses näherungsweise rekonstruieren lässt: So weist eine Urkunde des Frankfurter Schöffengerichts vom 30. September 1322 den Frankfurter Bürger Wigel Frosch vor 700 Jahren als Besitzer der Häuser Zum Römer und Zum Goldenen Frosch (später Goldener Schwan) aus. Sollte, so steht in der Urkunde, Wigel Frosch sterben, bevor er mit seiner Frau Gisela von Wanebach Nachwuchs zeugte, so falle der Grundbesitz Gisela von Wanebach zu. So kam es schließlich auch.
Ausgehend von diesem ersten verbrieften historischen Detail hat Michael Matthäus, Leiter der Alten Abteilung im Institut für Stadtgeschichte am Donnerstag, 29. September, einen Festvortrag gehalten und die Historie des Frankfurter Rathauses näher beleuchtet. Der Vortrag unter dem Titel „sin geseze, da he inne wonet, daz da heizet der Romer (1322) – 700 Jahre Frankfurter Römer“ war Teil einer Feierstunde aus Anlass der urkundlichen Ersterwähnung, zu der Oberbürgermeister Peter Feldmann im Kaisersaal neben Michael Matthäus und den geladenen Gästen auch Schauspieler Michael Quast begrüßt hat.
„Wer sich für Tradition und Geschichte des bürgerschaftlichen Engagements in dieser Stadt interessiert, der kommt an unserem Rathaus nicht vorbei. Schon im ausgehenden Hochmittelalter waren es umtriebige Kaufleute, die entscheidend in die Geschicke dieser Stadt eingriffen“, sagte Feldmann. So blieben Die Häuser Zum Römer und Zum Goldenen Schwan noch bis zum Jahr 1405 in Privatbesitz, bevor der Frankfurter Rat sie kaufte und zum Rathaus umbauen ließ. Der umliegende Römerberg war seit jeher zentraler Umschlagplatz für Waren und Neuigkeiten aus nah und fern. „Der Römer war mehr als nur ein Rathaus, er war Kaufhaus, Königshaus und Rathaus. Von 1388 bis 1437 fanden 56 Hof- und Reichstage in Frankfurt statt, die in der Regel im großen Saal des Römers abgehalten wurden“, führte Michael Matthäus in seinem Festvortrag aus.
Besagter großer Saal ist heutzutage besser bekannt unter dem Namen Kaisersaal, in dem etliche der insgesamt 52 gekrönten Häupter ihre Ernennung zum Oberhaupt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation feierten und deren Konterfeis an den Wänden des Kaisersaals verewigt sind. Hier werden nicht nur Staatsgäste, Honoratioren aus aller Welt und Größen aus Wirtschaft und Sport empfangen. „Mir war und ist es ein wichtiges Anliegen, Römer und Kaisersaal allen Frankfurterinnen und Frankfurtern zugänglich zu machen: Allen Bevölkerungsgruppen, Vereinen und Initiativen. Das können auch mal Fluglärminitiativen oder unsere Karnevalsvereine sein“, sagte Oberbürgermeister Feldmann. So hat sich im Laufe der Jahrhunderte der Römer im selben Maße entwickelt wie die Stadt, die von hier aus regiert wird: Statt Kaisern und Königen zu huldigen, ist hier längst die Tradition eingezogen, jene zu empfangen, die sich auf soziale, politische oder wirtschaftliche Weise um das Wohl der Stadt Frankfurt verdient gemacht haben.
Redaktioneller Hinweis Bilder von der Feierstunde werden mit dem ersten Newsletter am Freitag, 30. September, versendet.