Auf dem Sprung in die Selbstständigkeit

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ffm. Sie sind Pionierinnen beim Thema Frauenförderung, entwickeln maßgeschneiderte Konzepte für Weiterbildung, Wiedereinstieg in den Beruf und

ffm. Sie sind Pionierinnen beim Thema Frauenförderung, entwickeln maßgeschneiderte Konzepte für Weiterbildung, Wiedereinstieg in den Beruf und Existenzgründungen. Und das seit 1984. Bei ihrem Besuch hat Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg die Arbeit des Vereins „jumpp“ als „total wichtig für Frankfurt“ bezeichnet. „Nicht nur für Frauen, sondern für die ganze Stadt.“

Die 16 Frauen im Team des Vereins in Bockenheim betreuen derzeit insgesamt zwölf Projekte. Pro Jahr werden 2000 Menschen beraten – bis zu zehn Prozent davon sind Männer. Unter anderem betreibt „jumpp“ die „Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft“, das „Unternehmerinnen-Forum Rhein-Main“ und eine Anlaufstelle für Unternehmensnachfolge. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das Thema Digitalisierung. So initiierte „jumpp“ das DigitalFemLab Hessen.

Dass bei der Digitalisierung auch rassistische Strukturen zu beobachten sind, berichtete Geschäftsführerin Christiane Stapp-Osterod. Im Projekt „Diversität in der KI-Entwicklung – Migrantinnen mischen mit“ habe sich gezeigt, dass Algorithmen nicht alle Bevölkerungsgruppen berücksichtigen. „Der Standard ist männlich und weiß geprägt“, erklärt sie.  Beispielsweise erkenne Gesichtserkennungs-Software vielfach Menschen mit dunkler Hautfarbe nicht. „Hier liegt die Ungleichbehandlung im Programm“, sagte Eskandari-Grünberg.

Die Bürgermeisterin lobte, dass „jumpp“ insbesondere Frauen nichtdeutscher Herkunft Mut mache, sich selbstständig zu machen. Dazu wurde eigens ein Programm „Migrantinnen gründen – Perspektive Selbständigkeit“ aufgelegt. Dass solche Programme sehr gut in die Zeit passen, zeigen Wirtschaftsdaten: Jede fünfte Unternehmensgründung wird von Menschen mit Migrationsgeschichte initiiert. „Sie nehmen den Frauen die Ängste, auch beim Wiedereinstieg in den Beruf“, erklärte Eskandari-Grünberg.

Die Bürgermeisterin sagte den „jumpp“-Frauen Unterstützung bei der Suche nach Räumlichkeiten zu – unter anderem für den Hessischen Unternehmerinnen-Tag mit 500 erwarteten Gästen. Außerdem soll es eine Kooperation mit der IHK für ein Info-Desk im Stadtraumfrankfurt in der Mainzer Landstraße geben.

Wichtig sei ihr auch der Zugang zugewanderter Frauen zu den Kultureinrichtungen der Stadt, betonte die Diversitätsdezernentin. Welche Möglichkeiten es hier gebe, zum Beispiel die Teilnehmerinnen des Empowerment-Projekts „Together we rise“ zum Besuch kultureller Veranstaltungen einzuladen, werde sie etwa mit der Alten Oper und dem Mousonturm besprechen.

Der gemeinnützige Verein „jumpp“ wird vom städtischen Frauenreferat, von Land, Bund und der EU sowie zu 50 Prozent von privaten Geldgebern finanziert.

Foto Bürgermeisterin mit der Geschäftsführerin von jumpp, Christiane Stapp-Osterod Römerberg, Copyright: Stadt Frankfurt, Foto: Holger Menzel