Aus Fluchterfahrungen lernen
ffm. 1985 ist Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mit ihrer kleinen Tochter aus dem Iran nach Frankfurt geflohen. Sieben Jahre später, zu
ffm. 1985 ist Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mit ihrer kleinen Tochter aus dem Iran nach Frankfurt geflohen. Sieben Jahre später, zu Beginn des Bosnienkrieges, nahm Jadranka Winbow aus Sarajevo ihre sechsjährige Tochter und floh zu Verwandten nach Dortmund. Drei Jahrzehnte später, als Botschafterin von Bosnien-Herzegowina, kam Winbow jetzt zum Antrittsbesuch in den Römer.
Über die Erfahrungen von Flucht und Ankommen in einem fremden Land ging es in dem einstündigen Gespräch zwischen der Diplomatin und der Bürgermeisterin. Und um die Frage, wie diese Erfahrungen in der aktuellen Lage genutzt werden können. „Die Menschen aus Bosnien-Herzegowina, die in Deutschland leben, sind dankbar und möchten etwas zurückgeben“, sagte Botschafterin Winbow. „Sie möchten ihre Erfahrungen an die Geflüchteten aus der Ukraine weitergeben.“
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Eskandari-Grünberg bedankte sich für das Angebot: „Es ist ein weiter Weg, das Trauma von Krieg und Flucht zu überwinden. Dabei kann der Austausch mit Menschen, die diese Erfahrungen schon gemacht haben, sehr hilfreich sein.“ Botschafterin Winbow ergänzte: „Für die geflüchteten Menschen ist es wichtig, dass sie möglichst bald arbeiten können, damit so etwas wie Normalität entsteht.“
Aus den Erfahrungen zu lernen, bedeute auch, Fehler zu erkennen und zu vermeiden, betonte Eskandari-Grünberg. Beim Bosnien- und Jugoslawienkrieg seien, etwa bei Aufenthalts-Duldungen, Fehler gemacht worden. Das dürfe sich bei den Ukraine-Geflüchteten nicht wiederholen.
6400 Frankfurterinnen und Frankfurter besitzen die Staatsbürgerschaft von Bosnien-Herzegowina. Damit ist das Land in der Stadt stärker vertreten als etwa Frankreich oder Griechenland. Darunter ist auch die zweite Generation der Geflüchteten aus den 90er Jahren. Sie habe festgestellt, dass diese jungen Leute sehr gut integriert seien, aber ihre Muttersprache nicht mehr sprechen könnten, berichtete Botschafterin Winbow. „Damit sie ihren kulturellen Hintergrund nicht verlieren, ist der muttersprachliche Unterricht in den Samstagsschulen von großer Bedeutung.“
Foto Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mit der Botschafterin Jadranka Winbow (links), Copyright: Stadt Frankfurt am Main
ffm. 1985 ist Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mit ihrer kleinen Tochter aus dem Iran nach Frankfurt geflohen. Sieben Jahre später, zu Beginn des Bosnienkrieges, nahm Jadranka Winbow aus Sarajevo ihre sechsjährige Tochter und floh zu Verwandten nach Dortmund. Drei Jahrzehnte später, als Botschafterin von Bosnien-Herzegowina, kam Winbow jetzt zum Antrittsbesuch in den Römer.
Über die Erfahrungen von Flucht und Ankommen in einem fremden Land ging es in dem einstündigen Gespräch zwischen der Diplomatin und der Bürgermeisterin. Und um die Frage, wie diese Erfahrungen in der aktuellen Lage genutzt werden können. „Die Menschen aus Bosnien-Herzegowina, die in Deutschland leben, sind dankbar und möchten etwas zurückgeben“, sagte Botschafterin Winbow. „Sie möchten ihre Erfahrungen an die Geflüchteten aus der Ukraine weitergeben.“
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Eskandari-Grünberg bedankte sich für das Angebot: „Es ist ein weiter Weg, das Trauma von Krieg und Flucht zu überwinden. Dabei kann der Austausch mit Menschen, die diese Erfahrungen schon gemacht haben, sehr hilfreich sein.“ Botschafterin Winbow ergänzte: „Für die geflüchteten Menschen ist es wichtig, dass sie möglichst bald arbeiten können, damit so etwas wie Normalität entsteht.“
Aus den Erfahrungen zu lernen, bedeute auch, Fehler zu erkennen und zu vermeiden, betonte Eskandari-Grünberg. Beim Bosnien- und Jugoslawienkrieg seien, etwa bei Aufenthalts-Duldungen, Fehler gemacht worden. Das dürfe sich bei den Ukraine-Geflüchteten nicht wiederholen.
6400 Frankfurterinnen und Frankfurter besitzen die Staatsbürgerschaft von Bosnien-Herzegowina. Damit ist das Land in der Stadt stärker vertreten als etwa Frankreich oder Griechenland. Darunter ist auch die zweite Generation der Geflüchteten aus den 90er Jahren. Sie habe festgestellt, dass diese jungen Leute sehr gut integriert seien, aber ihre Muttersprache nicht mehr sprechen könnten, berichtete Botschafterin Winbow. „Damit sie ihren kulturellen Hintergrund nicht verlieren, ist der muttersprachliche Unterricht in den Samstagsschulen von großer Bedeutung.“
Foto Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg mit der Botschafterin Jadranka Winbow (links), Copyright: Stadt Frankfurt am Main