Das Feld für den Neustart ist bestellt

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Nach exakt sechs Monaten als kommissarische Oberbürgermeisterin wird Nargess Eskandari-Grünberg die Amtsgeschäfte am Donnerstag, 11. Mai, in

ffm. Nach exakt sechs Monaten als kommissarische Oberbürgermeisterin wird Nargess Eskandari-Grünberg die Amtsgeschäfte am Donnerstag, 11. Mai, in die Hände des neuen Oberbügermeisters Mike Josef legen. Am Montag, 8. Mai, hat Eskandari-Grünberg eine Bilanz ihrer Zeit als Stadtoberhaupt gezogen: „Mein Anliegen und meine Motivation waren vom ersten Tag an, dafür zu sorgen, dass ich dem neuen OB ein geordnetes Feld übergeben kann. Ich denke, das ist gelungen.“

Dabei, sagte Eskandari-Grünberg, sei die Ausgangslage alles andere als einfach gewesen. „Als ich die Amtsgeschäfte übernommen habe, stand ich vor einem Scherbenhaufen. Der Ruf Frankfurts war bundesweit beschädigt, das Vertrauen der Bürger:innen in die Stadtpolitik gestört, wichtige Projekte lagen auf Eis und im Magistrat war an vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht zu denken. Eine schwierigere Ausgangslage kann man sich kaum vorstellen.“

Drei Ziele hatte die kommissarische Oberbürgermeisterin im November 2022 formuliert: Frankfurt erhält seinen guten Ruf zurück, verlorengegangenes Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Arbeit der Stadtpolitik wird zurückgewonnen und der Magistrat widmet sich gemeinsam und solidarisch den anstehenden Aufgaben. Zunächst sei es darum gegangen, im Magistrat zum teamorientierten Arbeiten zurückzukehren. „Deshalb habe ich nicht, was möglich gewesen wäre, in allen Aufsichtsräten den Vorsitz übernommen, sondern diese Posten nach fachlichen Gesichtspunkten vergeben“, erklärte Eskandari-Grünberg. Inzwischen laufe die Zusammenarbeit im Magistrat weitgehend konstruktiv und effizient.

Dadurch sei es möglich gewesen, vernachlässigte Projekte und Planungen wieder in Gang zu bringen. Etwa das anstehende Jubiläum der Paulskirche: Der 175. Jahrestag der ersten Nationalversammlung ist ein zentrales Thema in diesem Jahr. „Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten, aber auch die Planung für das Haus der Demokratie, hat mein Vorgänger nicht konsequent vorangetrieben. Deshalb musste schnell gehandelt werden. Ich habe Gespräche mit dem Bundespräsidenten geführt, auch mit der Staatsministerin für Kultur und Medien. Die Kooperation mit der Expert:innenkommission Paulskirche und mit der Hessischen Staatskanzlei mussten intensiviert werden“, sagte Eskandari-Grünberg.

Weitere Schwerpunkte der kommissarischen Oberbürgermeisterin waren die Intensivierung der Kontakte zu den Partnerstädten und der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen. Insgesamt absolvierte Eskandari-Grünberg in den sechs Monaten neben ihrer Arbeit als Bürgermeisterin 60 Termine in der Funktion als kommissarische Oberbürgermeisterin ­ – davon allein drei mehrtägige Dienstreisen nach Ho Chi Minh-City, Istanbul/Izmir und Toronto. „Mir war es aber auch wichtig, eher stadtteilbezogene Dinge wie etwa die Besetzung der Verwaltungsstelle Höchst oder die Geschäftsführer-Stelle der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim auf den Weg zu bringen“, betonte Eskandari-Grünberg. Auch hier hatte es Hängepartien gegeben.

Sie werde die Amtsgeschäfte mit einem guten Gefühl in die Hände von Oberbürgermeister Josef geben. „,Neustart für Frankfurt‘ war das Motto der Abwahl des alten Stadtoberhauptes. Ich denke, das Feld für diesen Neustart ist bestellt“, betonte Eskandari-Grünberg.