Das Gesicht des „Fürsten“ aus dem Stadtwald: Präsentation und Vortrag mit Forensikerin Constanze Niess

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Sie gab dem Fürsten aus dem Frankfurter Stadtwald ein Gesicht: Constanze Niess, Rechtsmedizinerin aus Frankfurt. Denn sie fertigte eine

ffm. Sie gab dem „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald ein Gesicht: Constanze Niess, Rechtsmedizinerin aus Frankfurt. Denn sie fertigte eine Gesichtsrekonstruktion des 2700 Jahre alten Schädels aus dem Stadtwald an – eine Methode, die von der archäologischen Forschung und der Kriminalpolizei eingesetzt wird.

In ihrem Vortrag „Der‚ Fürst‘ aus dem Frankfurter Stadtwald. Zur Rekonstruktion von Schädel und Gesicht“ am Dienstag, 21. Juni, im Archäologischen Museum erläutert sie ab 18.30 Uhr, wie es mit neuesten wissenschaftlichen Methoden und künstlerischem Geschick gelingt, aus einem Schädel ein menschliches Antlitz zu entwickeln. Am Beispiel des „Fürsten“ werden die Grundlagen und die Technik der Gesichtsrekonstruktion anschaulich erklärt. Die Paläoanthropologin, Carolin Röding, erläutert darüber hinaus, wie der aufgrund von Einflüssen auf das Grab verformte und in Teilen zerbrochene Schädel virtuell rekonstruiert wurde.

„Faszinierendes Ziel des mehrjährigen Forschungsprojektes war es, dem hochrangigen Bestatteten aus dem Frankfurter Stadtwald sein wahres Gesicht wieder zu geben“, sagt Projektleiterin Liane Giemsch, Kustodin am Archäologischen Museum Frankfurt. Dies gelang in Kooperation mit Wissenschaftlerinnen der Universität Tübingen und der Frankfurter Gerichtsmedizin. Während der Veranstaltung wird das rekosntruierte Gesicht enthüllt.

Der Bestattete, ein etwa 50-jähriger Mann, gehört zu den bedeutendsten prähistorischen Funden Frankfurts und stammt aus einem reich ausgestatteten Grab um 700 vor Christus. Es ist eines der ältesten bekannten Zeugnisse einer früheisenzeitlichen Elite. Bei Ausgrabungen aufgrund des Baues der A661 Mitte der 1960er Jahre wurde das Grab in der Eichlehen-Grabhügelgruppe im östlichen Stadtwald an der heutigen Stadtgrenze zu Offenbach geborgen. Heute ist der Grabkomplex im Archäologischen Museum Frankfurt und derzeit in der Sonderausstellung zum hessenweiten Keltenjahr zu sehen.

„Wir freuen uns, das Gesicht des Frankfurter ‚Fürsten‘ im Rahmen der neuen Sonderausstellung ‚Kelten Land Hessen - Kelten in Hessen?‘ erstmals präsentieren zu können“, berichtet Wolfgang David, Leitender Direktor des Archäologischen Museums. Die Realisierung der Gesichtsrekonstruktion und des 3D-Druckes wurden unterstützt von der Historisch-Archäologischen Gesellschaft Frankfurt am Main und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Der Eintritt zu der Veranstaltung kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro für Mitglieder

Fotos Der „Fürst“ von Frankfurt in der Dauerausstellung des Archäologischen Museums, Copyright: Archäologisches Museum, Foto: Uwe Dettmar 

Einzelne Arbeitsschritte von der exakten Schädelreplik bis zur fertigen Gesichtsweichteilrekonstruktion, Foto: Constanze Niess 

Fertige Schädelrekonstruktion des „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald nach Durchführung verschiedener Verfahren der virtuellen Anthropologie, Foto: Carolin Röding 

Originalschädel des „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald, Copyright: Archäologisches Museum, Foto: Uwe Dettmar 

Zusätzlicher Foto-Download und wichtiger Hinweis für die Redaktionen Unter museumsufer.ebox21.de  lassen sich Bilder herunterladen. Für die Aufnahmen 5a, b, c, d, f (fertige Gesichtsweichteilrekonstruktion des „Fürsten“ aus dem Frankfurter Stadtwald) gilt die Sperrfrist Dienstag, 21. Juni, 18.30 Uhr.

Kontakt für die Medien Maria Meßner, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Archäologisches Museum Frankfurt, Telefon 069/212-35895 , E-Mail maria.messner@stadt-frankfurt.de