Der Glaube verpflichtet zum Helfen

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Am 14. April begehen die Sikh-Gläubigen weltweit das Erntedankfest Vaisakhi. Für etwa 10.000 Menschen in Frankfurt sind die beiden

ffm. Am 14. April begehen die Sikh-Gläubigen weltweit das Erntedankfest Vaisakhi. Für etwa 10.000 Menschen in Frankfurt sind die beiden Sikh-Gemeinden ein Ort und Bezugspunkt ihres Glaubens und ihres Lebens. In einer Grußbotschaft würdigt Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Ekandari-Grünberg diesen Tag.

„Werte wie Akzeptanz, Gleichberechtigung, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit sowie das Streben nach Frieden und öffentlicher Wohlfahrt sind zentrale Aspekte Ihrer gelebten Glaubenslehre. Sie sind auch die Grundlage unseres täglichen Miteinanders in Frankfurt. Insbesondere für mein neues Dezernat und für das AmkA sind das Themen, für die wir uns tagtäglich einsetzen und die wir leben. Und zumal jetzt, noch immer in einer Pandemie und mit einem Krieg – nur tausend Kilometer entfernt und mit Auswirkungen auch hier in unsere Stadt – haben sie besondere Bedeutung. Ihr Festtag hat eine Botschaft, die für alle Menschen in Frankfurt und darüber hinaus wichtig ist.“

Am Vaisakhi-Fest erinnern sich die Sikh-Gläubigen an die Gründung der religiösen Urgemeinschaft Khalsa, an die Gaben Gottes sowie an den Geburtstag des Religionsstifters Guru Nanak. Nach dem Sikh-Glauben steckt das Göttliche in allem Irdischen. „Es gibt nichts, was nicht Gott ist“, heißt es in den heiligen Schriften, den Gurbani. Für die Sikh-Gläubigen symbolisieren diese Worte die Einheit und Gleichheit aller Menschen sowie die daraus resultierende Pflicht zum gegenseitigen Helfen. „Und das tun Sie und sammeln Spenden über das gesamte Jahr für Sozialprojekte und gerade jetzt auch für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Dafür gilt Ihnen mein Dank!“, fährt Eskandari-Grünberg fort.

Weltweit gibt es 30 Millionen Sikh-Gläubige, damit ist die Sikhi die fünftgrößte Religion der Welt. Die größte Anzahl an Gläubigen zählt die Religionsgemeinschaft in Südostasien, aber auch in den sogenannten westlichen Einwanderungsgesellschaften gibt es eine Vielzahl von religiösen Gemeinden, auch mit teils beeindruckenden Tempelbauten wie beispielsweise in der Frankfurter Partnerstadt Birmingham. In Deutschland gehören etwa 30.000 Menschen der Sikhi an.

Die Sikh-Gemeinde in Frankfurt ist die älteste und gleichzeitig größte Gemeinde Deutschlands. Die beiden Gemeinden engagieren sich in den Stadtteilen, unter anderem in Seckbach und Höchst. An den Tempeln sind Langar, Freiküchen, angeschlossen. Rund um die Uhr werden dort, aber auch im Tempel selbst, Menschen bewirtet. Nach Worten von Eskandari-Grünberg leisten die Sikh-Gemeiden damit „einen wichtigen Beitrag für das soziale Miteinander in unserer vielfältigen Stadt“. Die Bürgermeisterin wünscht allen Sikh-Gläubigen ein erfreuliches sowie zugleich besinnliches Vaisakhi-Fest.