Die Verpflichtung endet nie: Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg gedenkt dem Tag der Befreiung
ffm. Am 8. Mai vor 77 Jahren siegten die Alliierten über das nationalsozialistische Deutschland. Der Schrecken und der Terror, den Deutschland über
ffm. Am 8. Mai vor 77 Jahren siegten die Alliierten über das nationalsozialistische Deutschland. Der Schrecken und der Terror, den Deutschland über die Welt brachte, fand damit ein Ende. Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg gedenkt dem Tag der Befreiung: „Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges. Aber für diejenigen, die dem deutschen Vernichtungswahn entkamen, gehen die Traumata bis heute weiter.“
Norbert Wollheim, Überlebender von Auschwitz und Ankläger der IG Farben, sagte im August 1945: „Wir sind gerettet, aber wir sind nicht befreit.“ Eskandari-Grünberg leitet hieraus eine Verantwortung ab, die in die Gegenwart und in die Zukunft reicht. „Die Jahre der Verfolgung, der Misshandlung, der Zwangsarbeit und des Mordes hinterließen körperliche und seelische Narben. Deutschland ist den Überlebenden verpflichtet. Diese Verpflichtung endet nicht mit der Generation der unmittelbaren Zeitzeug:innen. Sie gilt auch ihren Nachkommen, die mit den traumatischen Erfahrungen ihrer Familien zurechtkommen müssen. Dabei brauchen sie Unterstützung.“
„In diesem Jahr“, fährt Eskandari-Grünberg fort, „ist der Tag der Befreiung vom Krieg überschattet.“ Europa sei erneut Schauplatz eines verbrecherischen Angriffes geworden. „Dass in der Ukraine noch lebende Opfer der Shoah erneut Krieg und Terror erleben müssen, ist kaum zu ertragen. Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt leistet Unglaubliches, die Jüdinnen und Juden aus der Ukraine zu unterstützen. Aber viele sitzen noch fest oder haben ihr Leben verloren.“
Die Bürgermeisterin wies weiter darauf hin, dass Antisemitismus und Rassismus nach wie vor gesamtgesellschaftliche Probleme sind. Laut einer Studie von Oliver Decker und Kolleginnen sowie Kollegen aus dem Jahr 2020 lehnen über ein Drittel der Befragten antisemitischen Aussagen nicht ab. „Gegen antisemitische und rassistische Hetze braucht es Aufklärung und rechtsstaatliche Grenzen“, sagt Eskandari-Grünberg. „Es ist nicht hinnehmbar, dass heute auf der Straße die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus gleichgesetzt oder der Staat Israel delegitimiert wird. Die Forderung ,Nie wieder! muss praktische Konsequenzen für den Alltag haben.“
ffm. Am 8. Mai vor 77 Jahren siegten die Alliierten über das nationalsozialistische Deutschland. Der Schrecken und der Terror, den Deutschland über die Welt brachte, fand damit ein Ende. Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg gedenkt dem Tag der Befreiung: „Die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges. Aber für diejenigen, die dem deutschen Vernichtungswahn entkamen, gehen die Traumata bis heute weiter.“
Norbert Wollheim, Überlebender von Auschwitz und Ankläger der IG Farben, sagte im August 1945: „Wir sind gerettet, aber wir sind nicht befreit.“ Eskandari-Grünberg leitet hieraus eine Verantwortung ab, die in die Gegenwart und in die Zukunft reicht. „Die Jahre der Verfolgung, der Misshandlung, der Zwangsarbeit und des Mordes hinterließen körperliche und seelische Narben. Deutschland ist den Überlebenden verpflichtet. Diese Verpflichtung endet nicht mit der Generation der unmittelbaren Zeitzeug:innen. Sie gilt auch ihren Nachkommen, die mit den traumatischen Erfahrungen ihrer Familien zurechtkommen müssen. Dabei brauchen sie Unterstützung.“
„In diesem Jahr“, fährt Eskandari-Grünberg fort, „ist der Tag der Befreiung vom Krieg überschattet.“ Europa sei erneut Schauplatz eines verbrecherischen Angriffes geworden. „Dass in der Ukraine noch lebende Opfer der Shoah erneut Krieg und Terror erleben müssen, ist kaum zu ertragen. Die Jüdische Gemeinde in Frankfurt leistet Unglaubliches, die Jüdinnen und Juden aus der Ukraine zu unterstützen. Aber viele sitzen noch fest oder haben ihr Leben verloren.“
Die Bürgermeisterin wies weiter darauf hin, dass Antisemitismus und Rassismus nach wie vor gesamtgesellschaftliche Probleme sind. Laut einer Studie von Oliver Decker und Kolleginnen sowie Kollegen aus dem Jahr 2020 lehnen über ein Drittel der Befragten antisemitischen Aussagen nicht ab. „Gegen antisemitische und rassistische Hetze braucht es Aufklärung und rechtsstaatliche Grenzen“, sagt Eskandari-Grünberg. „Es ist nicht hinnehmbar, dass heute auf der Straße die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit der Vernichtungspolitik des Nationalsozialismus gleichgesetzt oder der Staat Israel delegitimiert wird. Die Forderung ,Nie wieder! muss praktische Konsequenzen für den Alltag haben.“