Doppelstrategie zur Entlastung der Menschen
ffm. Zur weiteren Unterstützung der Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel haben Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sozialdezernentin Elke Voitl
ffm. Zur weiteren Unterstützung der Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel haben Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sozialdezernentin Elke Voitl verschiedene kurzfristige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehören unter anderem die Ausweitung der Öffnungszeiten von Tages- und Nachtangeboten für obdachlose und drogenabhängige Menschen, mehr Streetwork, zusätzliche Hygieneangebote und mehr Notschlafbetten. Gemeinsam mit den Maßnahmen der Polizei und der Ordnungsbehörden soll so eine spürbare Entlastung für alle Menschen in dem Viertel erreicht werden. Flankierend dazu arbeitet die Stadt bereits seit dem Amtsantritt der neuen Stadtregierung dezernats- wie ämterübergreifend an einer langfristigen Strategie für das Bahnhofsviertel.
„Für das Frankfurter Bahnhofsviertel gibt es nicht die eine und vor allem keine schnelle und einfache Antwort“, sind sich die Stadträtin und der Stadtrat einig. Die Herausforderungen in dem Sozialraum Bahnhofsviertel haben eine lange Geschichte, sind vielfältig, komplex und wandeln sich stetig. Es gibt im öffentlichen Raum viele verschiedene Interessensgruppen. Das reicht von Ausgehen und Wohnen in einem Szene-Stadtteil über Probleme mit hohem Verkehrsaufkommen, vielen Betrunkenen, Partyleben, Prostitution, Drogenkonsum, Obdachlosigkeit, nicht gesteuerter Essensverteilung und Verschmutzung.
Für die kurzfristige Entlastung der Situation setzen Voitl und Majer auf den Ausbau bereits bestehender Hilfesysteme in ihren Verantwortungsbereichen. So wird sichergestellt, für wirklich jeden Betroffenen ausreichende Angebote der Überlebenshilfe zu haben. Hierzu zählen die zusätzliche Öffnung des Nachtcafes während des Tages, die Schaffung von Tagesruhebetten und die Ausweitung der Öffnungszeiten von Tagesaufenthaltsmöglichkeiten, zusätzliche Dusch- und Waschmöglichkeiten, die Aufstockung der vorhandenen Notschlafplätze in den Einrichtungen im Bahnhofsviertel und im Eastside in der Schielestrasse sowie zwei zusätzliche Stellen für OSSIP Streetwork. Die Angebote sollen spätestens ab Januar 2023 umgesetzt werden. Die Koordinierungsstelle Jugendhilfe vom Jugend- und Sozialamt hat im Bahnhofsviertel bereits zwei Stellen eingerichtet, die sich gezielt um Minderjährige auf der Straße kümmern.
„Unser Hauptproblem in der Drogen- wie Obdachlosenhilfe sind aber nicht fehlende Angebote, sondern die fehlende Bereitschaft der Menschen, diese auch anzunehmen. Wir können und wollen niemanden von der Straße in unsere Einrichtungen zwingen, das Viertel gehört allen Menschen. Unsere Mitarbeitenden vor Ort suchen aber immer wieder Kontakt, um so Betroffene zu überzeugen, Hilfen anzunehmen und zu einer Verbesserung ihrer Situation beizutragen.“
Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation reichen aus Sicht der Stadträtin und des Stadtrates jedoch keine Einzelaktionen aus dem Gesundheits-, Sozial- oder Ordnungsbereich. Daher arbeitet die städtische Arbeitsgruppe bereits seit einem Jahr erfolgreich daran, bestehende Strukturen zu analysieren und wirklich alle Akteure miteinzubeziehen. Begleitet wird dieser komplexe Prozess von einer in diesem Bereich erfahrenen externen Beratungsagentur. „Wir stellen uns den Herausforderungen, wollen keine Schnellschüsse, aber gut überlegte und mit den Beteiligten abgestimmte Strategien und Projekte“, sagen die Dezernenten. Am Ende sollen dann konkrete Projekte wie ein Koordinierungsbüro im Bahnhofsviertel als Ansprechpartner stehen.
Die Verantwortung für Verbesserungen in dem Viertel liegt jedoch nicht bei Frankfurt allein: „Bei zahlreichen Bemühungen für eine dauerhafte Verbesserung der Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel stoßen wir an erhebliche rechtliche, organisatorische und finanzielle Grenzen. Hier haben wir Unterstützung vom Bund unter anderem für neue Modellprojekte eingefordert.“ Gemeinsam mit anderen Großstädten in Deutschland diskutieren die Verantwortlichen über den Städtetag Lösungsmöglichkeiten und notwendige Spielräume, die Kommunen brauchen, um massiven Herausforderungen wie dem Crack-Konsum zu begegnen. Die kürzlich in Frankfurt stattgefundene internationale Crack-Tagung hat hier mögliche neue Ansätze aufgezeigt, konkrete Handlungsempfehlungen werden derzeit erarbeitet. „Auch mit der Landesregierung stehen wir in engem Austausch, denn wir in Frankfurt übernehmen einen Großteil der Drogen- und Obdachlosenhilfe für Menschen, die aus ganz Hessen oder Deutschland kommen“, sagen Voitl und Majer.
Kontakt für die Medien Kirsten Gerstner, Dezernat für Mobilität und Gesundheit, Telefon 069/212-48795, E-Mail
kirsten.gerstner@stadt-frankfurt.de
Miriam Bandar, Dezernat für Soziales, Jugend, Familie und Senior:innen, Telefon 069/212-44056, E-Mail
miriam.bandar@stadt-frankfurt.de
ffm. Zur weiteren Unterstützung der Menschen im Frankfurter Bahnhofsviertel haben Gesundheitsdezernent Stefan Majer und Sozialdezernentin Elke Voitl verschiedene kurzfristige Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehören unter anderem die Ausweitung der Öffnungszeiten von Tages- und Nachtangeboten für obdachlose und drogenabhängige Menschen, mehr Streetwork, zusätzliche Hygieneangebote und mehr Notschlafbetten. Gemeinsam mit den Maßnahmen der Polizei und der Ordnungsbehörden soll so eine spürbare Entlastung für alle Menschen in dem Viertel erreicht werden. Flankierend dazu arbeitet die Stadt bereits seit dem Amtsantritt der neuen Stadtregierung dezernats- wie ämterübergreifend an einer langfristigen Strategie für das Bahnhofsviertel.
„Für das Frankfurter Bahnhofsviertel gibt es nicht die eine und vor allem keine schnelle und einfache Antwort“, sind sich die Stadträtin und der Stadtrat einig. Die Herausforderungen in dem Sozialraum Bahnhofsviertel haben eine lange Geschichte, sind vielfältig, komplex und wandeln sich stetig. Es gibt im öffentlichen Raum viele verschiedene Interessensgruppen. Das reicht von Ausgehen und Wohnen in einem Szene-Stadtteil über Probleme mit hohem Verkehrsaufkommen, vielen Betrunkenen, Partyleben, Prostitution, Drogenkonsum, Obdachlosigkeit, nicht gesteuerter Essensverteilung und Verschmutzung.
Für die kurzfristige Entlastung der Situation setzen Voitl und Majer auf den Ausbau bereits bestehender Hilfesysteme in ihren Verantwortungsbereichen. So wird sichergestellt, für wirklich jeden Betroffenen ausreichende Angebote der Überlebenshilfe zu haben. Hierzu zählen die zusätzliche Öffnung des Nachtcafes während des Tages, die Schaffung von Tagesruhebetten und die Ausweitung der Öffnungszeiten von Tagesaufenthaltsmöglichkeiten, zusätzliche Dusch- und Waschmöglichkeiten, die Aufstockung der vorhandenen Notschlafplätze in den Einrichtungen im Bahnhofsviertel und im Eastside in der Schielestrasse sowie zwei zusätzliche Stellen für OSSIP Streetwork. Die Angebote sollen spätestens ab Januar 2023 umgesetzt werden. Die Koordinierungsstelle Jugendhilfe vom Jugend- und Sozialamt hat im Bahnhofsviertel bereits zwei Stellen eingerichtet, die sich gezielt um Minderjährige auf der Straße kümmern.
„Unser Hauptproblem in der Drogen- wie Obdachlosenhilfe sind aber nicht fehlende Angebote, sondern die fehlende Bereitschaft der Menschen, diese auch anzunehmen. Wir können und wollen niemanden von der Straße in unsere Einrichtungen zwingen, das Viertel gehört allen Menschen. Unsere Mitarbeitenden vor Ort suchen aber immer wieder Kontakt, um so Betroffene zu überzeugen, Hilfen anzunehmen und zu einer Verbesserung ihrer Situation beizutragen.“
Für eine nachhaltige Verbesserung der Situation reichen aus Sicht der Stadträtin und des Stadtrates jedoch keine Einzelaktionen aus dem Gesundheits-, Sozial- oder Ordnungsbereich. Daher arbeitet die städtische Arbeitsgruppe bereits seit einem Jahr erfolgreich daran, bestehende Strukturen zu analysieren und wirklich alle Akteure miteinzubeziehen. Begleitet wird dieser komplexe Prozess von einer in diesem Bereich erfahrenen externen Beratungsagentur. „Wir stellen uns den Herausforderungen, wollen keine Schnellschüsse, aber gut überlegte und mit den Beteiligten abgestimmte Strategien und Projekte“, sagen die Dezernenten. Am Ende sollen dann konkrete Projekte wie ein Koordinierungsbüro im Bahnhofsviertel als Ansprechpartner stehen.
Die Verantwortung für Verbesserungen in dem Viertel liegt jedoch nicht bei Frankfurt allein: „Bei zahlreichen Bemühungen für eine dauerhafte Verbesserung der Situation im Frankfurter Bahnhofsviertel stoßen wir an erhebliche rechtliche, organisatorische und finanzielle Grenzen. Hier haben wir Unterstützung vom Bund unter anderem für neue Modellprojekte eingefordert.“ Gemeinsam mit anderen Großstädten in Deutschland diskutieren die Verantwortlichen über den Städtetag Lösungsmöglichkeiten und notwendige Spielräume, die Kommunen brauchen, um massiven Herausforderungen wie dem Crack-Konsum zu begegnen. Die kürzlich in Frankfurt stattgefundene internationale Crack-Tagung hat hier mögliche neue Ansätze aufgezeigt, konkrete Handlungsempfehlungen werden derzeit erarbeitet. „Auch mit der Landesregierung stehen wir in engem Austausch, denn wir in Frankfurt übernehmen einen Großteil der Drogen- und Obdachlosenhilfe für Menschen, die aus ganz Hessen oder Deutschland kommen“, sagen Voitl und Majer.
Kontakt für die Medien Kirsten Gerstner, Dezernat für Mobilität und Gesundheit, Telefon 069/212-48795
Miriam Bandar, Dezernat für Soziales, Jugend, Familie und Senior:innen, Telefon 069/212-44056