Forschung und Wissenschaft stärken

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Beratung, Prävention und Schutz sind die Kernaufgaben des Gesundheitsamtes. Doch die Mitarbeitenden sorgen nicht nur dafür, die Gesundheit der

ffm. Beratung, Prävention und Schutz sind die Kernaufgaben des Gesundheitsamtes. Doch die Mitarbeitenden sorgen nicht nur dafür, die Gesundheit der Frankfurterinnen und Frankfurter zu erhalten und zu fördern, auch Wissenschaft und Forschung werden im Gesundheitsamt großgeschrieben. Beim 72. wissenschaftlichen Kongress der Bundesverbände der Ärztinnen und Ärzte sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) von Mittwoch, 26., bis Samstag, 29. April, in Potsdam teilen die Mitarbeitenden ihr Wissen und ihre Forschungsergebnisse mittels 20 Vorträgen und Präsentationen mit einem Kollegium aus ganz Deutschland und erhalten gleichzeitig neue Impulse für ihre Arbeit in Frankfurt.

„Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass die Gesundheitsämter in der Bevölkerungsmedizin eine signifikante Rolle spielen. Mit diesem Selbstverständnis schauen wir nun nach vorn“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamtes. „Gesundheitsämtern liegen Daten zu den verschiedensten Themen vor. Auf Basis dieser Erhebungen eine wissenschaftliche Analyse zu erstellen und Schlüsse zu ziehen, hilft uns bei aktuellen und künftigen Herausforderungen wie etwa der Klimakrise, gute Entscheidungen zum Schutz der Bevölkerung zu treffen. Im Gesundheitsamt Frankfurt wurde schon immer viel geforscht, nun wollen wir den Bereich Forschung und Wissenschaft noch weiter stärken.“

So entsteht in der Zusammenarbeit des Gesundheitsamts und der Goethe-Universität das Schwerpunktcurriculum „Öffentlicher Gesundheitsdienst“ in Hessen. Eine Arbeitsgruppe des Gesundheitsamts und der Hochschule Fulda erörtert, wie der Theorie-Praxis-Transfer zwischen Wissenschaft und öffentlichem Gesundheitsdienst gelingen kann. Diese Themen und andere wie beispielsweise drei Fälle von Flughafenmalaria in Frankfurt, Suizidprävention für Kinder und Jugendliche, hygienische und allgemeine Aspekte der im Frühjahr 2022 ad hoc eingerichteten Massenunterkünfte für Geflüchtete, Klimaanpassungsmaßnahmen in Frankfurt und die Auswirkungen von Einsamkeit, nehmen die Mitarbeitenden des Frankfurter Gesundheitsamts zum 72. BVÖGD-Kongress mit, um sie dort vorzustellen und im Plenum zu debattieren.

Der jährlich stattfindende Kongress dient den Gesundheitsbehörden seit 1951 als Dialogplattform über Stadt- und Ländergrenzen hinweg. In verschiedenen Formaten werden alle Sparten des ÖGD thematisiert: Infektionsschutz, Klima- und Umweltschutz, Psychiatrie, Kinder- und Jugendmedizin, Prävention und Gesundheitsförderung, zahnmedizinische Versorgung und amtsärztliche Begutachtung. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der Ämter ist das persönliche Gespräch und der damit verbundene Blick über den eigenen Tellerrand, der neue Ideen entstehen lässt.

„Der ÖGD-Kongress ist ein wichtiges wissenschaftliches Austauschformat für Expertinnen und Experten der Bevölkerungsmedizin. Er dient auch dazu, gemeinsam neue Wege einzuschlagen, beispielsweise auf dem Feld der evidenzbasierten Medizin“, sagt Dr. Tinnemann. Die evidenzbasierte Medizin zielt darauf ab, ärztliche Entscheidungen auf Grundlage empirisch nachgewiesener Wirksamkeit von Behandlungsmethoden zu treffen. „Sie auch in der Bevölkerungsmedizin anzuwenden, ist ein wichtiges Ziel. Denn die evidenzbasierte Medizin ermöglicht es dem öffentlichen Gesundheitsdienst, bundesweit mit vergleichbaren Methoden zu arbeiten. Die Forschungsergebnisse, die wir heute und in Zukunft in unseren Ämtern erzielen, sind eine wichtige Grundlage, um diese Methoden auszudeuten und Handlungsstrategien zu definieren.“

Der 72. BVÖGD-Kongress mit dem Motto „Der ÖGD – wichtiger denn je“ wird am Donnerstag, 27. April, offiziell von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der brandenburgischen Gesundheitsministerin Ursula Nonnenmacher, Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert und dem BVÖGD-Vorsitzenden Dr. Johannes Nießen eröffnet.

Foto (v.l.n.r.): Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamt Frankfurt, Prof. Tomas Jelinek, Medizinischer Direktor des BCRT Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin, und Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe und Universitätsprofessor an der Universität Hamburg, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Gesundheitsamt 

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