Frankfurt verbeugt sich vor den Frauen Irans
ffm. Mehr als 700 Menschen sind am Mittwoch, 1. November, in die Paulskirche gekommen, um mehr über die mutigen Frauen Irans zu erfahren. Im
ffm. Mehr als 700 Menschen sind am Mittwoch, 1. November, in die Paulskirche gekommen, um mehr über „die mutigen Frauen Irans“ zu erfahren. Im Mittelpunkt des Abends, zu dem Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg eingeladen hatte, stand das gleichnamige Buch der Journalistinnen Düzen Tekkal und Natalie Amiri. Sie haben Erfahrungen von Frauen der iranischen Community gesammelt und erzählen vom Leben unter dem Tugendterror, von Schmerz, Sehnsucht und Hoffnung unter dem Mullah-Regime.
In ihrer Begrüßung wies Eskandari-Grünberg darauf hin, dass die brutale Gewalt der Sittenpolizei im Iran auch ein Jahr nach dem Tod von Jina Mahsa Amini unvermindert anhält: „Vor wenigen Tagen ist Armita Geravand gestorben. Sie war nur 16 Jahre alt. Sie wurde zusammengeschlagen in der U-Bahn, weil sie kein Kopftuch getragen hatte. Bei ihrer Trauerfeier wurde unter anderem die Anwältin Nasrin Sotoudeh brutal angegriffen und anschließend festgenommen. Wir wissen nicht, wo sie ist. Wir machen uns schreckliche Sorgen um sie. Diese Nachrichten kommen jeden Tag, ohne Unterbrechung, seit einem Jahr.“
Sie sei sich jedoch sicher, dass die Strategie des Regimes nicht aufgehen werde, sagte Eskandari-Grünberg weiter: „Wir leben nicht erst seit einem Jahr mit der Angst. Wir leben seit 44 Jahren mit der Angst. Seit dem vergangenen Jahr ist aber etwas hinzugekommen: Wir leben nun auch mit Hoffnung.“
Nachdem die Schauspielerin Barbara Englert Passagen aus dem Buch „Wir haben keine Angst! Die mutigen Frauen Irans“ vorgetragen hatte, diskutierten Tekkal und Amiri mit Eskandari-Grünberg und Moderatorin Shila Behjat über die Aussichten auf einen Erfolg der Revolution.
Amiri wies darauf hin, dass ein Drittel der iranischen Frauen inzwischen kein Kopftuch mehr tragen. „Sie wollten keinen ,Regime Change' von außen, aber sie wollen, dass das Regime nicht mehr unterstützt wird von Deutschland. Die deutschen Politiker müssen ihre Naivität ablegen, denn die iranischen Politiker führen sie an der Nase herum. Wir brauchen Mut. Mut und mutigere Politiker:innen.“
„Wir müssen zeigen, dass jede Frau, die in solchen Unrechtsregimen ihren Weg gefunden hat, eine Heldin ist“, betonte Tekkal. „Da protestiert die Frau mit dem Kopftuch Hand in Hand mit der ohne Kopftuch für Glaubensfreiheit und für Religionsfreiheit.“
Von einem „bewundernswerten Kampf der iranischen Frauen gegen Unterdrückung und Entrechtung“ sprach Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen. „Sie machen anderen Frauen Mut und stärken sie in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen auf der ganzen Welt.“
„Was diesem Regime Angst macht, sind Frauen ohne Angst“, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Hessischen Landesregierung, Uwe Becker. Er kritisierte, dass der Handel der EU mit dem Iran 2022 sogar zugenommen hat: „Daran muss sich etwas ändern, es geht um Werte.“
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg bei ihrer Rede in der Paulskirche, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
v.l.n.r: Moderatorin Shila Behjat, Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg, Düzen Tekkal und Natalie Amiri bei der Talkrunde, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
Shila Behjat, Düzen Tekkal, Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg und Natalie Amiri mit dem Buch über die mutigen Frauen Irans, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
Kontakt für die Medien Martin Müller, Pressesprecher der Bürgermeisterin und des Dezernats Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftliches Zusammenleben, Telefon 069/212-33486,
E-Mail martin.mueller@stadt-frankfurt.de
ffm. Mehr als 700 Menschen sind am Mittwoch, 1. November, in die Paulskirche gekommen, um mehr über „die mutigen Frauen Irans“ zu erfahren. Im Mittelpunkt des Abends, zu dem Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg eingeladen hatte, stand das gleichnamige Buch der Journalistinnen Düzen Tekkal und Natalie Amiri. Sie haben Erfahrungen von Frauen der iranischen Community gesammelt und erzählen vom Leben unter dem Tugendterror, von Schmerz, Sehnsucht und Hoffnung unter dem Mullah-Regime.
In ihrer Begrüßung wies Eskandari-Grünberg darauf hin, dass die brutale Gewalt der Sittenpolizei im Iran auch ein Jahr nach dem Tod von Jina Mahsa Amini unvermindert anhält: „Vor wenigen Tagen ist Armita Geravand gestorben. Sie war nur 16 Jahre alt. Sie wurde zusammengeschlagen in der U-Bahn, weil sie kein Kopftuch getragen hatte. Bei ihrer Trauerfeier wurde unter anderem die Anwältin Nasrin Sotoudeh brutal angegriffen und anschließend festgenommen. Wir wissen nicht, wo sie ist. Wir machen uns schreckliche Sorgen um sie. Diese Nachrichten kommen jeden Tag, ohne Unterbrechung, seit einem Jahr.“
Sie sei sich jedoch sicher, dass die Strategie des Regimes nicht aufgehen werde, sagte Eskandari-Grünberg weiter: „Wir leben nicht erst seit einem Jahr mit der Angst. Wir leben seit 44 Jahren mit der Angst. Seit dem vergangenen Jahr ist aber etwas hinzugekommen: Wir leben nun auch mit Hoffnung.“
Nachdem die Schauspielerin Barbara Englert Passagen aus dem Buch „Wir haben keine Angst! Die mutigen Frauen Irans“ vorgetragen hatte, diskutierten Tekkal und Amiri mit Eskandari-Grünberg und Moderatorin Shila Behjat über die Aussichten auf einen Erfolg der Revolution.
Amiri wies darauf hin, dass ein Drittel der iranischen Frauen inzwischen kein Kopftuch mehr tragen. „Sie wollten keinen ,Regime Change' von außen, aber sie wollen, dass das Regime nicht mehr unterstützt wird von Deutschland. Die deutschen Politiker müssen ihre Naivität ablegen, denn die iranischen Politiker führen sie an der Nase herum. Wir brauchen Mut. Mut und mutigere Politiker:innen.“
„Wir müssen zeigen, dass jede Frau, die in solchen Unrechtsregimen ihren Weg gefunden hat, eine Heldin ist“, betonte Tekkal. „Da protestiert die Frau mit dem Kopftuch Hand in Hand mit der ohne Kopftuch für Glaubensfreiheit und für Religionsfreiheit.“
Von einem „bewundernswerten Kampf der iranischen Frauen gegen Unterdrückung und Entrechtung“ sprach Rosemarie Heilig, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen. „Sie machen anderen Frauen Mut und stärken sie in ihrem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen auf der ganzen Welt.“
„Was diesem Regime Angst macht, sind Frauen ohne Angst“, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Hessischen Landesregierung, Uwe Becker. Er kritisierte, dass der Handel der EU mit dem Iran 2022 sogar zugenommen hat: „Daran muss sich etwas ändern, es geht um Werte.“
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg bei ihrer Rede in der Paulskirche, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
v.l.n.r: Moderatorin Shila Behjat, Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg, Düzen Tekkal und Natalie Amiri bei der Talkrunde, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
Shila Behjat, Düzen Tekkal, Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg und Natalie Amiri mit dem Buch über die mutigen Frauen Irans, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel
Kontakt für die Medien Martin Müller, Pressesprecher der Bürgermeisterin und des Dezernats Diversität, Antidiskriminierung und gesellschaftliches Zusammenleben, Telefon 069/212-33486