Frühlingserwachen im Palmengarten

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Am Donnerstag, 3. Februar, ist Frühlingsanfang im Palmengarten. Tausende Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Krokusse, Schlüsselblumen und Primeln

ffm. Am Donnerstag, 3. Februar, ist Frühlingsanfang im Palmengarten. Tausende Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Krokusse, Schlüsselblumen und Primeln diverser Sorten feiern in der Galerie am Palmenhaus flankiert von Haselsträuchern, Federbüschen, Forsythien und Felsenbirnen ein Fest der Farben. Die bunten Frühblüher recken ihre Blüte zwischen Bögen und Pavillons empor – das Galerieteam des Palmengartens hat sich bei der Gestaltung der diesjährigen Frühlingsblumenschau an historischen Vorbildern orientiert. „So könnte ein frühlingshafter Garten zu Zeiten des Gartengründers Heinrich Siesmayer ausgesehen haben“, sagt Klimadezernentin Rosemarie Heilig. „Mit dieser Ausstellung lassen wir das Jubiläumsjahr im Palmengarten ausklingen. Das Garten-Team hat – trotz mancher Pandemie bedingter Hürden – in dieser Zeit eine beachtliche Zahl Projekte verwirklicht: Die historischen Sichtachsen, die große Jubiläums-Ausstellung, die Eröffnung des Blüten- und Schmetterlingshauses sind nur drei unter vielen. Sie haben die Besucherinnen und Besucher begeistert und werden es weiterhin tun.“

Auch die Frühlingsblumenschau in der Galerie wird viele Gäste anlocken. Mehr als 50.000 Blumenzwiebeln und monatelange Vorbereitung stecken in der Ausstellung. Bereits Ende September kommen die Zwiebeln in der Gärtnerei an. Die Gärtnerinnen und Gärtner sortieren, topfen und gießen sie, verhindern vorzeitiges Austreiben mit Verdunklungsfolie, regeln die Temperatur und bestimmen damit den Zeitpunkt der Blüte. „Die Gärtnerei achtet dabei darauf, Sorten großzuziehen, die nach dem Ende der Ausstellung ins Freiland gepflanzt werden können. Auch das ist ein Beitrag für Nachhaltigkeit“, sagt Heilig. „Manch ein Gast wundert sich dann vielleicht über eine schlapp im Beet liegende Narzisse. Doch das ist gewünscht: Die Pflanzen aus der Blumenschau dürfen im Freiland in Ruhe abwelken. Sie ziehen sich zurück in ihre Speicherorgane, um im kommenden Frühjahr wieder aus dem Erdreich zu sprießen.“

Noch ist es zu früh im Jahr, um Narzissen und Co. im Freiland zu begegnen. „Doch auch hier blüht unseren Besucherinnen und Besuchern schon Anfang Februar etwas“, sagt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. So zum Beispiel die Zaubernuss, deren Blüten auch die ersten Insekten erfreuen, die sich auf die Suche nach Futter machen. Bodnant-Schneeball, Mahonie, Winter-Jasmin, verschiedene Sorten Schneeglöckchen und auch Winterlinge gehören ebenfalls zu den Pflanzen, die das blühende Gartenjahr einläuten.

„Farbe im Garten macht in tristen Wintern besonders große Freude“, sagt Heubach. Sie könnte aber auch Besorgtheit auslösen. Dann nämlich, wenn scheinbar alles früher blüht und austreibt als in der Vergangenheit. Statistiken des Deutschen Wetterdiensts belegen, dass die Winter immer kürzer werden, weil der Frühling immer zeitiger eintritt. Dieses Phänomen lässt sich weltweit beobachten – bei der Apfelblüte in Deutschland und besonders bei der Kirschblüte in Japan, die seit Jahrhunderten dokumentiert wird – und gibt damit Hinweise zum sich wandelnden Klima.

„Auch der Palmengarten und der Botanische Garten widmen sich seit einiger Zeit dem Beobachten sogenannter phänologischer Ereignisse“, sagt Heubach. Phänologie beschreibt die Abfolge biologischer Entwicklungsprozesse, bei Pflanzen sind dies Blattentfaltung, Blüte, Fruchtbildung und das Altern. Beide Gärten sind Teil des 2017 an der Uni Jena gegründeten globalen Netzwerks PhenObs, in dem sich Wissenschaftler, Studierende und Bürgerwissenschaftlerinnen mit der Frage auseinandersetzen, welchen Einfluss der Klimawandel auf die Phänologie von krautigen Pflanzenarten hat. „Freilich kommt es immer wieder vor, dass ein April besonders trocken und warm ist oder ein Mai besonders frisch und nass. Solche Wetterphänomene hat es schon immer gegeben. Wetter ist ein kurzfristiges Ereignis. Das Klima beschreibt dagegen Zeiträume, die wir über Jahre beobachten müssen, um belastbare Daten zu gewinnen. Bei den Pflanzen der Frühlingsblumenschau greifen wir über das Regeln von Temperatur und Licht bewusst in den Lauf der Entwicklung ein. Dabei handeln wir in diesem Rahmen möglichst umwelt- und klimafreundlich. Genießen Sie den Frühling im Schauhaus – und schauen Sie sich auch dessen erste Boten im Freiland an. Ich wünsche Ihnen viel Genuss dabei!“

Die Frühlingsblumenschau läuft bis Sonntag, 20. Februar. Der Garten öffnet im Februar täglich von 9 bis 16 Uhr, ab März verlängern sich die Öffnungszeiten bis 19 Uhr. Weitere Hinweise finden sich in dem beigefügten PDF.

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Kontakt für die Medien Anja Prechel, Palmengarten, Presse-und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069/212-70460 , E-Mail anja.prechel@stadt-frankfurt.de