Gedenken an die erste Massendeportation aus Frankfurt

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ffm. Mit einer Gedenk- und Vortragsveranstaltung erinnert die Stadt Frankfurt am Mittwoch, 19. Oktober, an die erste Massendeportation von Jüdinnen

ffm. Mit einer Gedenk- und Vortragsveranstaltung erinnert die Stadt Frankfurt am Mittwoch, 19. Oktober, an die erste Massendeportation von Jüdinnen und Juden am 19. Oktober 1941. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig eröffnet die Veranstaltung um 14 Uhr in der Paulskirche. Die Gedenkstunde wird mit der Vorstellung des posthum herausgegebenen Buches „Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945“ von Monica Kingreen (1952-2017) und einem Zeitzeuginnen-Gespräch mit Edith Erbrich verbunden.

Das Programm umfasste neben der Begrüßung durch Stadträtin Hartwig auch Grußworte von Tobias Freimüller vom Fritz Bauer Institut sowie Prof. Andreas Lehnardt von der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.

Im Anschluss ist eine Buchvorstellung und Lesung mit Volker Eichler, Christiane und Hartmut Heinemann von der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und ein Zeitzeuginnen-Gespräch geplant:  Edith Erbrich wird sich mit Christiane Bastian vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933-1945 unterhalten. Den musikalischen Rahmen bildet Prof. Angelika Nebel am Flügel mit Kompositionen von Siegfried Würzburger.

Der 19. Oktober ist seit 2018 ein offizieller Gedenktag der Stadt Frankfurt am Main. An diesem Tag wurden 1100 Frankfurter Jüdinnen und Juden ohne Vorankündigung und gewaltsam aus ihren Wohnungen verschleppt und durch die SA quer durch die Stadt zur Frankfurter Großmarkthalle getrieben. In den Kellern der Halle wurden sie gedemütigt und misshandelt, um schließlich über das Gleisfeld deportiert zu werden. Ziel der ersten Deportation war das Ghetto Litzmannstadt (Łódź) im besetzten Polen. Seit 2015 erinnert die Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle an diese erste Massendeportation.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut, der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen und dem Jüdischen Museum Frankfurt statt.

Für die Veranstaltung gibt es ein Bürgerkontingent an Einlasskarten. Diese können in der Bürgerberatung, Hinter dem Lämmchen 6, von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr gegen Hinterlegung der Personalien (für zwei Personen) abgeholt werden.