Gedenktafel erinnert künftig an Martha Wertheimer

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Zusammen mit dem zuständigen Ortsvorsteher Christian Becker, der Stadtbezirksvorsteherin Angelika von der Schulenburg und Marc Grünbaum, dem

ffm. Zusammen mit dem zuständigen Ortsvorsteher Christian Becker, der Stadtbezirksvorsteherin Angelika von der Schulenburg und Marc Grünbaum, dem Kulturdezernenten der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, hat Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig am Donnerstag, 23. November, die neue Gedenktafel an die Namengeberin des Martha-Wertheimer-Platzes in Sachsenhausen der Öffentlichkeit übergeben.

Der Text der Gedenktafel lautet wie folgt:

Martha Wertheimer 22. Oktober 1890 – Juni 1942 Pädagogin, Journalistin, Schriftstellerin Martha Wertheimer war eine der ersten Frauen, die an der Frankfurter Universität promovierte. Obwohl sie als Jüdin im Nationalsozialismus um ihr Leben fürchten musste, engagierte sie sich in der Jugendfürsorge der Jüdischen Gemeinde und organsierte Kindertransporte nach England. Durch ihren Einsatz überlebten mehr als 10.000 jüdische Kinder den Holocaust. Martha Wertheimer und ihre Schwester Lydia wurden gemeinsam mit etwa 1.000 Frankfurter Juden am 11. Juni 1942 über Izbica ins Vernichtungslager Sobibor deportiert. Es gab keine Überlebenden.

„Martha Wertheimer hat einen Großteil ihres Lebens in Sachsenhausen verbracht und verkörpert den Typus der modernen Frau der 1920er Jahre“, sagte Hartwig und ergänzte: „In der NS-Zeit organisierte die Jüdin Kindertransporte ins Ausland und bewahrte so Hunderte junge Menschen vor dem Tod, sie selbst überlebte ihre Deportation nicht. Wertheimer gehört zu den Frauen, die vor mehr als 80 Jahren in Deutschland gegen das nationalsozialistische Terrorregime kämpften, sich für andere Menschen einsetzen und dabei ihr Leben riskierten. Ich bin sehr froh, dass nun auch eine Gedenktafel an diese mutige Frau und ihr Engagement erinnert. Ich danke für diese Initiative aus dem Stadtteil, die wir sehr gerne unterstützt haben.“

Der für Sachsenhausen zuständige Ortsvorsteher Becker sagte: „Es ist wichtig, dass verdienten Persönlichkeiten in ihrem Heimatstadtteil gedacht wird. Eine verdiente Persönlichkeit aus dem Stadtteil Sachsenhausen ist Martha Wertheimer. Durch die Benennung des Platzes nach Martha Wertheimer wird ihre Geschichte als ein Teil der Geschichte des Stadtteils Sachsenhausens sichtbar.“

„Die Umbenennung dieses Platzes zum Martha-Wertheimer-Platz vor einem Jahr und die heutige Enthüllung der Gedenktafel ehrt eine ganz besondere Frau, deren Geschichte und Wirken viel zu lange und viel zu vielen in unserer Stadt unbekannt war. Martha Wertheimer war der Inbegriff einer couragierten Frau, die trotz schwerster Umstände nie aufgehört hat, sich für andere Menschen einzusetzen und ihr Leben riskiert hat, um Kinder zu retten. Marthas Schicksal, ihr Engagement und ihr Leben dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Mit dieser Gedenktafel tragen wir alle dazu bei“, fügte Grünbaum hinzu.

Neben der Gedenktafel erinnern bereits seit 2015 zwei Stolpersteine in der sogenannten Heimatsiedlung in Frankfurt an die beiden Schwestern Martha und Lydia Wertheimer.

Foto Stadtbezirksvorsteherin Angelika von der Schulenburg, Kulturdezernentin Ina Hartwig und Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, haben die neue Gedenktafel an die Namengeberin des Martha-Wertheimer-Platzes in Sachsenhausen der Öffentlichkeit übergeben, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel 

Die neue Gedenktafel an die Namengeberin des Martha-Wertheimer-Platzes in Sachsenhausen, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel 

Neue Gedenktafel an die Namengeberin des Martha-Wertheimer-Platzes in Sachsenhausen (v.l.n.r.): Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Stadtbezirksvorsteherin Angelika von der Schulenburg und Kulturdezernentin Ina Hartwig, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel 

Kontak für die Medien  Jana Kremin, Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat Kultur und Wissenschaft, Telefon 069/212-49232 ; E-Mail jana.kremin@stadt-frankfurt.de