„Ihr Tod muss ein Weckruf sein“

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Vergangene Woche starb Mahsa Amini an den Folgen islamistischer und frauenfeindlicher Polizeigewalt im Iran. Der 22-Jährigen wurde vorgeworfen,

ffm. Vergangene Woche starb Mahsa Amini an den Folgen islamistischer und frauenfeindlicher Polizeigewalt im Iran. Der 22-Jährigen wurde vorgeworfen, ihr Kopftuch nicht gemäß den Vorschriften getragen zu haben, woraufhin die Polizisten sie so schwer verletzten, dass sie den Folgen schließlich erlag.

Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg stammt selbst aus dem Iran und kommentiert den Tod Aminis: „Die Ermordung Mahsa Amninis durch die iranische Sittenpolizei macht mich fassungslos. Mein tief empfundenes Mitgefühl und Beileid gilt ihrer Familie und ihren Freund:innen. Ihr Tod muss ein Weckruf sein, Solidarität mit all jenen Frauen zu üben, die selbstbestimmt leben wollen und für ihre sowie LSBTIQ-Rechte eintreten. Ihre Unterdrückung weltweit ist nicht hinnehmbar. Es muss Konsequenzen für das islamistische Regime im Iran geben.“

Erst vor zwei Wochen gab es im Iran zwei Todesurteile gegen lesbische Aktivistinnen. Die Unterdrückung der Frauen unter dem Vorwand von Kleidungsvorschriften gehört im Iran zum Alltag. Eskandari-Grünberg sagt: „Frauenfeindlichkeit und die Verfolgung der LSBTIQ-Community sind immer Teil autokratischer Regimes und Ideologien. Frauen sollen systematisch kontrolliert, eingeschüchtert und zum Schweigen gebracht werden.“

Weltweit hat der Tod Aminis Proteste gegen Femizide ausgelöst. Als Femizid wird die Tötung einer Frau bezeichnet, aus dem Grund, dass sie eine Frau ist oder gegen patriarchale Rollenvorstellungen verstößt. In Staaten wie dem Iran wird diese systemische Gewalt durch staatliche Institutionen ausgeübt.

Diese Gewalt müsse bereits im frühen Stadium bekämpft werden, sagt Eskandari-Grünberg weiter: „Patriarchale Gewalt beginnt nicht mit Mord. Sie beginnt mit der Entrechtung und Entwürdigung von Frauen. Wenn etwa rigide Abtreibungsgesetze den Zugang zur medizinischen Versorgung einschränken oder Frauen gesellschaftliche Teilhabe systematisch verwehrt wird, dann hat der Prozess bereits begonnen.“