Institut für Stadtgeschichte erhält Bronzestele von Christa von Schnitzler für Dauerausstellung

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) erhält vom Unternehmer und Kunstsammler Oliver Munzel eine Bronzestele der Bildhauerin Christa von

ffm. Das Institut für Stadtgeschichte (ISG) erhält vom Unternehmer und Kunstsammler Oliver Munzel eine Bronzestele der Bildhauerin Christa von Schnitzler (1922–2003) als Geschenk zur dauerhaften Ausstellung. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, nahm die „Stele 1976“ am Donnerstag, 26. Januar, gemeinsam mit Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des Instituts, im Karmeliterkloster entgegen.

Die etwa 1,60 Meter hohe Skulptur aus Bronze steht aktuell bereits im Garten des Instituts als Teil der Kunstausstellung „Mit Köpfen und Körpern: Christa von Schnitzler zum 100. Geburtstag“. Anlässlich dieses Geburtstages widmet ihr das ISG in Kooperation mit dem Kulturamt eine Schau mit 30 Skulpturen aus ihren wichtigsten Werkgruppen. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. April in Kreuzgang und Garten des Karmeliterklosters zu sehen. 

„Ich freue mich sehr, dass Oliver Munzel dem Institut für Stadtgeschichte die ‚Stele 1976‘ für den wunderschönen Garten des Karmeliterklosters überlässt,“ bedankte sich Hartwig bei dem Stifter. „Christa von Schnitzler gehört zu den großen Bildhauerinnen der zeitgenössischen Kunst, deren Plastiken momentan ein großes Revival erleben und die im Jahr 2023 in mehreren Ausstellungen zu sehen sein werden. Das Institut für Stadtgeschichte nimmt mit der hiesigen Ausstellung eine Pionierrolle ein.“

Auch Kiermeier bedankte sich bei dem Stifter: „Christa von Schnitzlers Skulptur fügt sich ganz wunderbar in den Garten des Instituts für Stadtgeschichte ein. Sie steht für sich, kann aber nun auch künftig den Dialog mit den Werken Hans Steinbrenners fortsetzen, die sich schon seit 2009 im Klostergarten befinden. Mit Steinbrenner verband Christa von Schnitzler eine lebenslange künstlerische Freundschaft.“

Diese Freundschaft war auch ein Grund für die Schenkung, wie Munzel, Kunstsammler und -förderer aus Bad Homburg, betont: „Als ich von der geplanten Ausstellung der Werke Christa von Schnitzlers hier im Karmeliterkloster gehört habe, waren meine Frau und ich sofort damit einverstanden, als Leihgeber zur Verfügung zu stehen, um den Besuchern einen Blick auf die Exponate zu ermöglichen. Nun freue ich mich sehr, dass die Skulptur im Zusammenspiel mit den Skulpturen des künstlerischen Freundes Steinbrenner dauerhaft Freude schenken wird.“

Leben und Werk

Christa von Schnitzler, geboren am 12. Juli 1922 in Köln, kam 1942 an die Frankfurter Städelschule und studierte in der Bildhauerklasse von Toni Stadler, dem sie einige Jahre später nach München folgte. Zusammen mit ihrem späteren Ehemann Michael Croissant und dem Bildhauer Hans Steinbrenner gehörte sie zu den bekanntesten Schülern Stadlers. Mitte der 1960er Jahre kehrte sie zurück nach Frankfurt und bezog ein Atelier in Sachsenhausen, wo sie die entscheidenden Jahre ihres künstlerischen Schaffens verbrachte. Anfang der 1990er Jahre war sie schon einmal mit einer Ausstellung im Karmeliterkloster vertreten.

Von Schnitzler begann ihr Werk in den 1940er Jahren. Ihre frühen Skulpturen waren noch sehr figürlich und von ihrem Lehrer Toni Stadler geprägt, bevor sie ihren sehr eigenen Stil entwickelte. Ab Mitte der 1950er Jahre fertigte sie informelle Plastiken: hochabstrahierte Köpfe und Körper. In ihrem Atelier in Sachsenhausen vollzog sich in den 1960er Jahren die Wandlung ihrer Arbeiten zu den für sie typischen streng abstrahierten und aufrechten Stelen – darunter auch die nun von Munzel geschenkte „Stele 1976“.

Ihre Kunst ist vielfach im öffentlichen Raum zu finden. In Frankfurt steht zum Beispiel in der Sandgasse eine Bronzestele aus dem Jahr 1978, die zusammen mit Hans Steinbrenners „Figur“ von 1961 und Michael Croissants „Stehendem“ von 1975 ein Ensemble bildet.

1995 erhielt von Schnitzler den Ehrenpreis des vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergebenen Maria Sibylla Merian-Preises. 2003 wurde ihr posthum die Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main verliehen. Die Künstlerin wurde in Bad Münstereifel beerdigt.

Führungen zur Ausstellung und Begleitband

Zur Ausstellung „Mit Köpfen und Körpern: Christa von Schnitzler zum 100. Geburtstag“ werden noch zwei Führungen mit der Kuratorin Claudia Olbrych angeboten, die sechs Euro, ermäßigt drei Euro kosten. Die nächste Führung findet am Samstag, 28. Januar, um 15 Uhr statt. Es folgt eine abschließende Führung am Samstag, 29. April. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Zur Ausstellung ist vom Institut für Stadtgeschichte und dem Kulturamt ein Begleitband herausgegeben worden, der die Werke von Schnitzlers in über 200 Bildern umfassend darstellt und einen vertieften Einblick in ihr Leben und Werk gibt. Der Band ist unter der ISBN 978-3-96320-058-8 im Verlag Henrich Editionen erschienen. Das Buch ist im Institut für Stadtgeschichte und im Buchhandel zum Preis von 22 Euro erhältlich. Weitere Informationen finden sich unter stadtgeschichte-ffm.de .

Fotos V.l.n.r.: Kulturdezernentin Ina Hartwig, Stifter Oliver Munzel und seine Ehefrau Petra Munzel und Franziska Kiermeier, kommissarische Leiterin des ISG an der geschenkten „Stele 1976“ der Künstlerin Christa von Schnitzler, Copyright: Uwe Dettmar 

Franziska Kiermeier, Oliver Munzel und Ina Hartwig bei der Schenkung der Stele von Christa von Schnitzler durch Oliver Munzel an das Institut für Stadtgeschichte, Copyright: Uwe Dettmar 

Die „Stele 1976“ von Christa von Schnitzler im Garten des Karmeliterklosters, Copyright: Uwe Dettmar 

Weitere Pressebilder stehen nach Anmeldung zum Download unter stadtgeschichte-ffm.de/de/print-und-medien/presse  zur Verfügung.

Kontakt für die Medien Kristina Matron, Institut für Stadtgeschichte, Telefon 069/212-30956 , E-Mail kristina.matron@stadt-frankfurt.de