Jüdische Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine in der „Мыteinander“-Reihe des Jüdischen Museums

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Aus aktuellem Anlass erweitert das Jüdische Museum Frankfurt seine geplante Lesungs- und Gesprächsveranstaltung mit der Schriftstellerin Lena

ffm. Aus aktuellem Anlass erweitert das Jüdische Museum Frankfurt seine geplante Lesungs- und Gesprächsveranstaltung mit der Schriftstellerin Lena Gorelik, Autorin von „Wer wir sind“ um persönliche Videostatements von drei deutschsprachigen, postsowjetischen Jüdinnen zum Krieg in der Ukraine. Die Veranstaltung findet am Samstag, 5. März, im Saal des Jüdischen Museums statt und wird live auf dessen YouTube-Kanal gestreamt.

Etwa 45 Prozent der heute in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden haben familiäre Beziehungen in die Ukraine, in der sich bedeutende Zentren der europäisch-jüdischen Kultur wie etwa Czernowitz, Lemberg, Uman oder auch Odessa befinden. Im Gespräch mit Shirin Sojitrawalla, Moderatorin des Abends, schildert die Schriftstellerin Lena Gorelik ihre Gedanken und Gefühle angesichts der drohenden Zerstörung dieser Städte, des jüdischen Kulturerbes wie auch des Leidens und Lebensmuts der ukrainischen Zivilbevölkerung. Das Gespräch wird von persönlichen Videostatements der Autorin Sasha Marianna Salzmann, der Psychologin und Verhaltenswissenschaftlerin Marina Chernivski und der Bloggerin Jenny Havemann begleitet. Havemann und Chernivski wurden in der Ukraine geboren; Salzmanns neuer Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ geht unter anderem auf die Rivalitäten zwischen Ukrainern und Russen sowie die Auseinandersetzung um den Donbass ein.

Gorelik, geboren 1981 in St. Petersburg, wanderte 1992 mit ihrer russisch-jüdischen Familie nach Deutschland ein. 2004 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, „Meine weißen Nächte“, der mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur ausgezeichnet wurde. Ihr Roman „Hochzeit in Jerusalem” (2007) war für den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr neuester, autobiografischer Roman „Wer wir sind“ geht auf die ambivalenten Gefühlswelten und das von Scham, Nostalgie und Einsamkeit geprägte Selbstverständnis einer heranwachsenden Frau ein, die mit ihrer postsowjetischen jüdischen Familie nach Deutschland eingewandert ist.

Die „Мыteinander-Reihe“ des Jüdischen Museums widmet sich gegenwärtigen Perspektiven und Erfahrungen von postsowjetischen Jüdinnen und Juden und bietet ihnen eine Plattform für Prozesse der Selbstverständigung und -vergewisserung.

Kontakt für die Medien Theresa Gehring, Jüdisches Museum Frankfurt, Telefon 069/212-39220 , E-Mailtheresa.gehring@stadt-frankfurt.de