Jüdisches Museum goes school

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ist am Donnerstag, 5. Mai, zu einer Führung der besonderen Art ins Jüdische Museum gekommen. Es

ffm. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ist am Donnerstag, 5. Mai, zu einer Führung der besonderen Art ins Jüdische Museum gekommen. Es waren nicht die Fachleute des Museums am Bertha-Pappenheim-Platz, die sie kompetent durch die Ausstellung geleiteten, sondern Schülerinnen und Schüler einer Berufsschule für Bauberufe.

Hintergrund der ungewöhnlichen Führung ist ein Bildungsprogramm des Jüdischen Museums mit dem Titel „Anti Anti – museum goes school“. In einem Schulhalbjahr haben Schülerinnen und Schüler der Philipp-Holzmann-Schule statt am Schulunterricht an sechs Workshops zu den Themen Migrationsbewegungen und Diversität sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten der drei monotheistischen Religionen teilgenommen. Zum Konzept des Programms gehört auch, dass die jungen Guides ihr Wissen an ihre Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben. Mit der Bürgermeisterin sprachen sie über jüdische Gebräuche und den Künstler Moritz Daniel Oppenheim.

„Ich spreche mittlerweile nicht mehr von Erinnerungskultur, sondern Erinnerungskulturen“, sagt Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg. „Die Vielfalt der Biografien junger Menschen in Frankfurt spiegelt sich in ihrem Blick auf die deutsch-jüdische Geschichte. Mit dem pädagogischen Programm des Jüdischen Museums bekommt diese Vielfalt eine Stimme. Die Kinder und Jugendlichen erfahren sich selbst dabei als kompetente Kennerinnen und Kenner der Geschichte. Dieser Eindruck wirkt nachhaltig und strahlt auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler aus.“

„Anti Anti“ ist das erste kulturelle Bildungsprogramm eines Jüdischen Museums, das für Berufsschulen konzipiert wurde. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund oder mit brüchigen Bildungsbiografien ist in den Berufsschulen besonders hoch, das kulturelle Bildungsangebot hingegen gering. Das Programm zielt auf eine Stärkung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler, auf Selbstreflexion, die Förderung von Empathie und die Auseinandersetzung mit Diversität. Zugleich bietet es einen niedrigschwelligen Zugang zu jüdischer Kultur und Geschichte. Auch Lehrerinnen und Lehrer werden durch Fortbildungen einbezogen.

„Das Programm ,Anti Anti – Museum goes school‘ steht im Zentrum der Outreach-Bildungsprogrammatik des Jüdischen Museums Frankfurt, die Heranwachsende mit Migrationserfahrung in ihrer vertrauten Umgebung aufsucht und in eine persönliche Beschäftigung mit den Themen des Museums involviert“, sagt Museumsdirektorin Mirjam Wenzel. „Ich danke unseren Unterstützern, dass sie uns diese Form der intensiven und dadurch auch nachhaltigen Bildungsarbeit mit jungen Menschen ermöglichen, die ansonsten wahrscheinlich kein Jüdisches Museum aufsuchen würden.“

Foto Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg bei der Museumsführung mit Schülerinnen und Schülern der Philipp-Holzmann-Schule, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Ben Kilb