Jüdisches Museum zieht positive Bilanz über das erste Jahr seit der Neueröffnung und plant weiteren Ausbau seiner digitalen Aktivitäten
ffm. Am 21. Oktober 2020 begannen die fulminanten Eröffnungswochen am Bertha-Pappenheim-Platz 1, die elf Tage später durch Covid-19 ein abruptes
ffm. Am 21. Oktober 2020 begannen die fulminanten Eröffnungswochen am Bertha-Pappenheim-Platz 1, die elf Tage später durch Covid-19 ein abruptes Ende fanden. Nach einer kurzen Wiedereröffnung im März 2021 sind das Jüdische Museum und das Museum Judengasse nun seit Ende Mai 2021 kontinuierlich geöffnet. Direktorin Prof. Mirjam Wenzel zieht eine positive Bilanz aus den insgesamt 260 öffentlich zugänglichen Tagen: „Trotz der Pandemie besuchten im Jahr 2021 insgesamt 45.000 Menschen unsere beiden Häuser und nahmen an unseren Bildungsangeboten und Veranstaltungen teil. Im digitalen Raum konnten wir in dem Zeitraum bedeutend mehr Personen erreichen. Wir interagieren und kommunizieren durchschnittlich mit 30.000 Userinnen und Usern pro Woche und haben damit unsere Reichweite erheblich gesteigert.“
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „Mit der Neueröffnung präsentierte sich das Jüdische Museum als eines der modernsten Museen der Bundesrepublik. Die schwierigen Bedingungen, die die Pandemie dabei mit sich brachte, hat das Haus mit innovativen Ideen beantwortet, besonders im digitalen Raum. Gerade im Kampf gegen die sogenannte Neue Rechte und den wieder erstarkenden Antisemitismus kam dem Jüdischen Museum im vergangenen Jahr eine zentrale Rolle zu. Die Vermittlung der Tradition und Gegenwart jüdischen Lebens in unserer Stadt ist von großer Bedeutung, um Verschwörungserzählungen und antijüdischen Klischees entschieden entgegenzutreten.“
Digitale und andere Vermittlungsformate
Während der Schließung hat das Museum seine digitalen Aktivitäten bedeutend ausgebaut. Bereits zur Eröffnung wurde die neue Online-Sammlung gelauncht, die
seither von Video-Reihen und Soundführungen zu einzelnen
Objekten
und ganzen Ausstellungen, wie etwa die „Weibliche Seite
Gottes“
ergänzt wird.
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Live-Führungen und –Gespräche auf Facebook und Zoom, die das Museum während seiner Schließzeit entwickelt hat und noch immer anbietet. Einen Höhepunkt des digitalen Vermittlungsangebots, das auf dem YouTube-Kanal des Museums rund um die Uhr lang zugänglich ist, bilden die beiden Symposien „Politische Dimensionen kultureller Bildung“ und
„Zwischenzeiten: Zur jüdischen Diaspora in
Europa“ ,
das sich der aktuellen Situation von Jüdinnen und Juden widmet.
Eine öffentliche Teilhabe via Livestream ermöglicht das Museum auch bei der intellektuellen Gesprächsreihe „Denken ohne Geländer“
mit Prof. Michel Friedman, die bislang etwa den berühmten Pianisten
Igor Levit, die Schriftstellerin Eva Menasse, den ehemaligen
Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts Prof. Andreas Vosskuhle und
Bundesministerin Christine Lambrecht zu ihren Gästen zählte. Des
Weiteren geben mehrere Fernsehbeiträge in und mit dem Jüdischen Museum
wie beispielsweise der 3SAT-Museumscheck mit Marina Weisband oder die
ARD-Dokumentation „Schalom und Hallo“ mit Susan Sideropolous einen
Einblick in die beiden rundum erneuerten Häuser.
Zum Ausstellungsprogramm
Die beiden großen Wechselausstellungen „Die weibliche Seite Gottes“ und „Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“ in den neuen Räumlichkeiten des Lichtbaus zogen das Interesse von etwa 20.000 Besucherinnen und Besuchern auf sich. Ab Mittwoch, 30. März, wird „Unser Mut“ im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin zu sehen sein. Seit dem 9. November 2021 zeigt das Museum in seiner neuen Dauerausstellung die Soundinstallation „Nach Halle“
von Talya Feldman, die um die traumatischen Folgen des Anschlags auf die
Synagoge von Halle kreist.
Ab Freitag, 18. März, wird die kulturhistorische Ausstellung „Rache: Geschichte und Fantasie“
mit einem umfangreichen kulturellen Begleitprogram zu sehen sein, deren
Ausgangspunkt populärkulturelle Erzählungen sind und die insbesondere
ein junges Publikum ansprechen soll. Im November folgt die Ausstellung
„Zurück ins Licht: Vier Künstlerinnen – ihre Werke, ihre
Wege“ ,
mit der das Museum seine Sammlungs- und Forschungstätigkeit zu der
vergessenen Generation jüdischer Künstler fortsetzt. Zu allen
Ausstellungen sind umfangreiche Publikationen geplant oder bereits
erschienen.
Ausbau des postdigitalen Museums
Besonderer Beliebtheit erfreut sich die innovative Anwendung „Museum to Go“, die es Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, einzelne Elemente der Dauerausstellung im Rothschild-Palais im Nachhinein noch einmal anzusehen und vertiefend kennen zu lernen. Etwa 45 Prozent aller Personen, die das neue Jüdische Museum besucht haben, machten bislang von diesem Angebot Gebrauch. Die Verbindung zwischen physischem und digitalem Raum, die diese einmalige Anwendung vornimmt, das postdigitale Museum, wird 2022 durch weitere digitale Projekte gestärkt. Das Jüdische Museum arbeitet derzeit an einem interaktiven Mediaguide für seine Ausstellungen, um Menschen mit verschiedenen Interessen, kulturellen Hintergründen, Einschränkungen und Begabungen interessensspezifische Zugänge zu jüdischer Geschichte und Kultur zu vermitteln. Darüber hinaus sollen im Rahmen des Kooperationsprojekts METAhub mit dem Archäologischen Museum und dem Künstlerhaus Mousonturm neue experimentelle Zugänge und Perspektiven auf die Frankfurter Judengasse und den Börneplatz entwickelt werden. Um die Erinnerung an die 12.000 deportierten und ermordeten Frankfurter Jüdinnen und Juden zu stärken, deren Namen an der Gedenkstätte Börneplatz zu lesen sind, entwickelt das Museum im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Historischen Museum Frankfurt und dem Institut für Stadtgeschichte ein digitales Memorial, das auf die Biographie jeder einzelnen Person eingeht. Die drei digitalen Projekte vollenden die digitale Strategie des Museums aus dem Jahr 2016, die eine umfangreiche Weiterentwicklung und Vernetzung aller Museumsaktivitäten vorsieht.
„Das ausschließlich positive, in Teilen begeisterte Feedback der Besucherinnen und Besucher unseres neuen Museums wie auch unserer Online-Userinnen und User lässt uns gestärkt und zuversichtlich dem zweiten Jahr in unserem neuen Museum entgegensehen“, lässt die Museumsdirektorin wissen. „Dafür und für die breite Unterstützung unserer Museumsarbeit in Politik und Gesellschaft sind wir sehr dankbar.“
Kontakt für die Medien Theresa Gehring, Jüdisches Musuem, Telefon 069/212-39220, E-Mail
theresa.gehring@stadt-frankfurt.de
ffm. Am 21. Oktober 2020 begannen die fulminanten Eröffnungswochen am Bertha-Pappenheim-Platz 1, die elf Tage später durch Covid-19 ein abruptes Ende fanden. Nach einer kurzen Wiedereröffnung im März 2021 sind das Jüdische Museum und das Museum Judengasse nun seit Ende Mai 2021 kontinuierlich geöffnet. Direktorin Prof. Mirjam Wenzel zieht eine positive Bilanz aus den insgesamt 260 öffentlich zugänglichen Tagen: „Trotz der Pandemie besuchten im Jahr 2021 insgesamt 45.000 Menschen unsere beiden Häuser und nahmen an unseren Bildungsangeboten und Veranstaltungen teil. Im digitalen Raum konnten wir in dem Zeitraum bedeutend mehr Personen erreichen. Wir interagieren und kommunizieren durchschnittlich mit 30.000 Userinnen und Usern pro Woche und haben damit unsere Reichweite erheblich gesteigert.“
Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „Mit der Neueröffnung präsentierte sich das Jüdische Museum als eines der modernsten Museen der Bundesrepublik. Die schwierigen Bedingungen, die die Pandemie dabei mit sich brachte, hat das Haus mit innovativen Ideen beantwortet, besonders im digitalen Raum. Gerade im Kampf gegen die sogenannte Neue Rechte und den wieder erstarkenden Antisemitismus kam dem Jüdischen Museum im vergangenen Jahr eine zentrale Rolle zu. Die Vermittlung der Tradition und Gegenwart jüdischen Lebens in unserer Stadt ist von großer Bedeutung, um Verschwörungserzählungen und antijüdischen Klischees entschieden entgegenzutreten.“
Digitale und andere Vermittlungsformate
Während der Schließung hat das Museum seine digitalen Aktivitäten bedeutend ausgebaut. Bereits zur Eröffnung wurde die neue Online-Sammlung
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Live-Führungen und –Gespräche auf Facebook und Zoom, die das Museum während seiner Schließzeit entwickelt hat und noch immer anbietet. Einen Höhepunkt des digitalen Vermittlungsangebots, das auf dem YouTube-Kanal des Museums rund um die Uhr lang zugänglich ist, bilden die beiden Symposien „Politische Dimensionen kultureller Bildung“
Eine öffentliche Teilhabe via Livestream ermöglicht das Museum auch bei der intellektuellen Gesprächsreihe „Denken ohne Geländer“
Zum Ausstellungsprogramm
Die beiden großen Wechselausstellungen „Die weibliche Seite Gottes“ und „Unser Mut. Juden in Europa 1945-48“ in den neuen Räumlichkeiten des Lichtbaus zogen das Interesse von etwa 20.000 Besucherinnen und Besuchern auf sich. Ab Mittwoch, 30. März, wird „Unser Mut“ im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin zu sehen sein. Seit dem 9. November 2021 zeigt das Museum in seiner neuen Dauerausstellung die Soundinstallation „Nach Halle“
Ab Freitag, 18. März, wird die kulturhistorische Ausstellung „Rache: Geschichte und Fantasie“
Ausbau des postdigitalen Museums
Besonderer Beliebtheit erfreut sich die innovative Anwendung „Museum to Go“, die es Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, einzelne Elemente der Dauerausstellung im Rothschild-Palais im Nachhinein noch einmal anzusehen und vertiefend kennen zu lernen. Etwa 45 Prozent aller Personen, die das neue Jüdische Museum besucht haben, machten bislang von diesem Angebot Gebrauch. Die Verbindung zwischen physischem und digitalem Raum, die diese einmalige Anwendung vornimmt, das postdigitale Museum, wird 2022 durch weitere digitale Projekte gestärkt. Das Jüdische Museum arbeitet derzeit an einem interaktiven Mediaguide für seine Ausstellungen, um Menschen mit verschiedenen Interessen, kulturellen Hintergründen, Einschränkungen und Begabungen interessensspezifische Zugänge zu jüdischer Geschichte und Kultur zu vermitteln. Darüber hinaus sollen im Rahmen des Kooperationsprojekts METAhub mit dem Archäologischen Museum und dem Künstlerhaus Mousonturm neue experimentelle Zugänge und Perspektiven auf die Frankfurter Judengasse und den Börneplatz entwickelt werden. Um die Erinnerung an die 12.000 deportierten und ermordeten Frankfurter Jüdinnen und Juden zu stärken, deren Namen an der Gedenkstätte Börneplatz zu lesen sind, entwickelt das Museum im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Historischen Museum Frankfurt und dem Institut für Stadtgeschichte ein digitales Memorial, das auf die Biographie jeder einzelnen Person eingeht. Die drei digitalen Projekte vollenden die digitale Strategie des Museums aus dem Jahr 2016, die eine umfangreiche Weiterentwicklung und Vernetzung aller Museumsaktivitäten vorsieht.
„Das ausschließlich positive, in Teilen begeisterte Feedback der Besucherinnen und Besucher unseres neuen Museums wie auch unserer Online-Userinnen und User lässt uns gestärkt und zuversichtlich dem zweiten Jahr in unserem neuen Museum entgegensehen“, lässt die Museumsdirektorin wissen. „Dafür und für die breite Unterstützung unserer Museumsarbeit in Politik und Gesellschaft sind wir sehr dankbar.“
Kontakt für die Medien Theresa Gehring, Jüdisches Musuem, Telefon 069/212-39220