KAV: Flughafen – Willkommen in Frankfurt nur für „erstklassige“ Pässe?

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Der Flughafen ist die Visitenkarte unserer Stadt. Hier haben Flugreisende den ersten oder einen wiederkehrenden Kontakt mit der internationalen

ffm. Der Flughafen ist die Visitenkarte unserer Stadt. Hier haben Flugreisende den ersten oder einen wiederkehrenden Kontakt mit der internationalen Stadt Frankfurt am Main.

„Leider häufen sich die Beschwerden sowohl von Gästen als auch von hier lebenden Menschen mit Migrationshintergrund – zum Beispiel bezüglich der Behandlung bei der Einreise", heißt es in einer Mitteilung der Kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertretung (KAV) . Besonders deutlich werde eine unterschiedliche Behandlung von Menschen, die sich auch noch äußerlich vom gewollten Bild eines Deutschen unterscheiden und keine EU-Staatsangehörigkeit besäßen: dunkle Haare, dunkle Haut oder Kopftuch. Dann werde der Umgangston oft rauer, unfreundlicher und sogar diskriminierend: Gesten statt Sprache, „Du“ statt „Sie“ oder abwertende Fragen, heißt es weiter. „Auch die Behandlung ändert sich: Man wird zu Extra-Kontrollen herausgebeten, man muss länger warten, Antworten werden in Zweifel gestellt.“

„Als Kommunale Ausländerinnen- und Ausländervertretung erreichen uns nicht nur solche Schilderungen, sondern zahlreiche Konsulate und Vereine berichten von ähnlichen Erfahrungen“, fährt die KAV fort.

Wenn Frankfurt seinen Ruf als internationale, als multikulturelle und weltoffene Stadt nicht verlieren wolle, müsse etwas getan werden.In diesem Zusammenhang fordert die KAV interkulturelle Schulungen des Personals beispielsweise an den Einsatzstellen Einreise, Zoll, Gepäckprüfung sowie Auskunft. Diese Schulungen müssten nicht nur Verständnis vermitteln, sondern vor allem auch Akzeptanz, eine angemessene Sprache und Deeskalationstechniken.

Zu den weiteren Forderungen gehört eine „gut ausgeschilderte und gut erreichbare Beschwerdestelle vor Ort.“ Nach den Erfahrungen der KAV gibt es bisher überhaupt keine sofortige Beschwerdemöglichkeit. „Das macht die Situation für Reisende umso schlimmer", heißt es in der Erklärung weiter. Auch ein runder Tisch solle in absehbarer Zukunft einberufen werden. 

„In Frankfurt am Main soll man wieder spürbar willkommen sein. Dazu gehört eine funktionierende Willkommenskultur“, erklärt die KAV.