„Konzern Stadt Frankfurt“ schreibt wieder schwarze Zahlen
ffm. Der Konzern Stadt Frankfurt am Main hat im Jahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben: Der konsolidierte Gesamtabschluss, in den die
ffm. Der „Konzern Stadt Frankfurt am Main“ hat im Jahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben: Der konsolidierte Gesamtabschluss, in den die Ergebnisse der Kernverwaltung und der Beteiligungsgesellschaften einfließen, fiel für das Jahr 2021 deutlich besser aus als für 2020. Der Konzernjahresüberschuss lag bei rund 118 Millionen Euro – nach einem Minus von zuvor circa 185 Millionen Euro. Positiv entwickelte sich auch das Anlagevermögen: Es wuchs um rund 478 Millionen Euro auf über 24 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme lag bei rund 26,5 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 25,8 Milliarden Euro). Das berichtete Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff am Freitag, 4. November, bei der Vorstellung der Konzernbilanz und des Beteiligungsberichtes vor der Presse.
„Insbesondere die positiven Ergebnisbeiträge der ABG Frankfurt Holding, der Kernverwaltung und der FES konnten im Jahr 2021 die negativen Ergebnisbeiträge hauptsächlich der Messe Frankfurt und der Stadtwerke Holding GmbH mehr als kompensieren“, sagte Bergerhoff. „Erfreulich sind außerdem die Erholung des Ergebnisses bei der Fraport und die steigenden Gewerbesteuererträge.“
Zugleich warnte Kämmerer Bergerhoff vor zu viel Optimismus: „Vor allem die Kultur, der Verkehr, die Messe, Freizeit und Sport leiden weiterhin unter den Folgen der Corona-Pandemie. Und insbesondere die energieintensiven Betriebe des Konzerns sowie sämtliche Investitionen und deren Finanzierung vornehmlich im Bauwesen hängen an der künftigen Entwicklung der weltpolitischen Lage.“ Als dominierende Risiken nannte er neben der Corona-Pandemie und ihren Folgen insbesondere Liefer- und Material-engpässe sowie die steigenden Preise auf den Energiemärkten.
„Trotz der angespannten gesamtgesellschaftlichen Lage ist das Investitionsvolumen nach wie vor auf einem hohen Niveau“, führte Bergerhoff aus. „Wir stehen auf einem soliden finanziellen Fundament, das wir weiter ausbauen. Allein das zeigt, dass die Stadtverwaltung und die städtischen Gesellschaften weiterhin leistungsstark sind.“ Als Schwerpunkte nannte er die Bildungsinfrastruktur, den öffentlichen Personennahverkehr sowie den Ausbau und Erhalt preisgünstigen Wohnungsbestands. „Außerdem haben wir das Ziel, bis 2035 ein klimaneutrales Frankfurt zu schaffen, für die Stadtverwaltung wollen wir die Klimaneutralität sogar bereits bis 2030 erreichen“, sagte Bergerhoff.
Konkret bezifferte Bergerhoff den Finanzbedarf für den Neubau und die Sanierung von Kitas und Schulen auf 750 Millionen Euro im Zeitraum bis 2025. Investitionen in den ÖPNV sollen diesen attraktiver machen, etwa durch die im Bau befindliche Erschließung des Europaviertels, die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5, den Bau der Regionaltangente West oder das Programm Radwegebau. Im Energiesektor wird die Mainova in den kommenden Jahren 1,8 Milliarden Euro investieren, beispielsweise in den Umbau des Heizkraftwerks West auf Wasserstoff und in den Ausbau erneuerbarer Energien. Die ABG Frankfurt Holding plant ein Investitionsvolumen von zwei Milliarden Euro für den Ausbau und Erhalt des Wohnungsbestands. Weitere 206 Millionen Euro für den Wohnungsbau stehen für den Finanzplanungszeitraum 2022-2025 im Haushalt der Kernverwaltung.
Die hohe Investitionstätigkeit machte allerdings auch eine erhöhte Kreditaufnahme nötig: 2021 stiegen die Verbindlichkeiten des Gesamtkonzerns um rund 378 Millionen Euro auf circa 7,35 Milliarden Euro.
Inzwischen gehören 599 Unternehmen zum „Konzern Stadt“ (Vorjahr: 583): Er umfasst 237 Gesellschaften, an denen die Kommune mit mindestens 20 Prozent unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist. Hinzu kommen 362 Beteiligungen von weniger als 20 Prozent. Darin sind mehr als 16.800 Mitarbeitende beschäftigt – so viele Menschen, wie in einer Kleinstadt leben, und zugleich mehr als in der städtischen Kernverwaltung. Im „Konzern Stadt“ sind es 25.703 Mitarbeitende (Vollzeitäquivalente).
Neben der inhaltlichen und finanziellen Steuerung der Unternehmen werden auch die Prozesse innerhalb der Stadtverwaltung stetig verbessert. Als konkretes Beispiel nannte Bergerhoff das Beteiligungsmanagement: „Allein durch die die Digitalisierung des Beteiligungsmanagements können konzernweit geschätzt weit über eine Million Blatt Papier jährlich eingespart werden können. Das ergibt bei 0,1 Millimeter Dicke pro Blatt ein Stapel von mehr als 100 Metern Höhe und über fünf Tonnen Gewicht. Das ist auch ein aktiver Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit.“
In Frankfurt werde ein großer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge von den Beteiligungsgesellschaften und von städtischen Eigenbetrieben geleistet, machte Bergerhoff deutlich: „Unsere Unternehmensbeteiligungen stellen somit einen erheblichen Teil unseres kommunalen Vermögens dar, sie sind ein bedeutender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und auch für die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt. Es ist sehr erfreulich, dass der ‚Konzern Stadt‘ 2021 wieder Gewinne erwirtschaftet hat und bei der Bewältigung der sich weiter zuspitzenden aktuellen Situation hilft.“ Allerdings werde die finanzielle Lage auch in den kommenden Jahren angespannt bleiben. Bergerhoff fuhr fort: „Zukunftsprognosen sind momentan mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Zumindest kurz- und mittelfristig sind eine negative Ergebnissituation und eine zunehmende Verschuldung zu erwarten.“
Der konsolidierte Gesamtabschluss und der Beteiligungsbericht sind als PDF-Dokumente beigefügt.
Downloads Konsolidierter Gesamtabschluss 2021 (Konzernabschluss)
Beteiligungsbericht 2022 der Stadt Frankfurt am Main
Kontakt für die Medien Mark Gellert, Dezernat VI – Finanzen, Beteiligungen und Personal, Pressesprecher, Telefon 069/212-46172,
E-Mail
mark.gellert@stadt-frankfurt.de
ffm. Der „Konzern Stadt Frankfurt am Main“ hat im Jahr 2021 wieder schwarze Zahlen geschrieben: Der konsolidierte Gesamtabschluss, in den die Ergebnisse der Kernverwaltung und der Beteiligungsgesellschaften einfließen, fiel für das Jahr 2021 deutlich besser aus als für 2020. Der Konzernjahresüberschuss lag bei rund 118 Millionen Euro – nach einem Minus von zuvor circa 185 Millionen Euro. Positiv entwickelte sich auch das Anlagevermögen: Es wuchs um rund 478 Millionen Euro auf über 24 Milliarden Euro. Die Bilanzsumme lag bei rund 26,5 Milliarden Euro (Vorjahr: rund 25,8 Milliarden Euro). Das berichtete Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff am Freitag, 4. November, bei der Vorstellung der Konzernbilanz und des Beteiligungsberichtes vor der Presse.
„Insbesondere die positiven Ergebnisbeiträge der ABG Frankfurt Holding, der Kernverwaltung und der FES konnten im Jahr 2021 die negativen Ergebnisbeiträge hauptsächlich der Messe Frankfurt und der Stadtwerke Holding GmbH mehr als kompensieren“, sagte Bergerhoff. „Erfreulich sind außerdem die Erholung des Ergebnisses bei der Fraport und die steigenden Gewerbesteuererträge.“
Zugleich warnte Kämmerer Bergerhoff vor zu viel Optimismus: „Vor allem die Kultur, der Verkehr, die Messe, Freizeit und Sport leiden weiterhin unter den Folgen der Corona-Pandemie. Und insbesondere die energieintensiven Betriebe des Konzerns sowie sämtliche Investitionen und deren Finanzierung vornehmlich im Bauwesen hängen an der künftigen Entwicklung der weltpolitischen Lage.“ Als dominierende Risiken nannte er neben der Corona-Pandemie und ihren Folgen insbesondere Liefer- und Material-engpässe sowie die steigenden Preise auf den Energiemärkten.
„Trotz der angespannten gesamtgesellschaftlichen Lage ist das Investitionsvolumen nach wie vor auf einem hohen Niveau“, führte Bergerhoff aus. „Wir stehen auf einem soliden finanziellen Fundament, das wir weiter ausbauen. Allein das zeigt, dass die Stadtverwaltung und die städtischen Gesellschaften weiterhin leistungsstark sind.“ Als Schwerpunkte nannte er die Bildungsinfrastruktur, den öffentlichen Personennahverkehr sowie den Ausbau und Erhalt preisgünstigen Wohnungsbestands. „Außerdem haben wir das Ziel, bis 2035 ein klimaneutrales Frankfurt zu schaffen, für die Stadtverwaltung wollen wir die Klimaneutralität sogar bereits bis 2030 erreichen“, sagte Bergerhoff.
Konkret bezifferte Bergerhoff den Finanzbedarf für den Neubau und die Sanierung von Kitas und Schulen auf 750 Millionen Euro im Zeitraum bis 2025. Investitionen in den ÖPNV sollen diesen attraktiver machen, etwa durch die im Bau befindliche Erschließung des Europaviertels, die Verlängerung der Stadtbahnlinie U5, den Bau der Regionaltangente West oder das Programm Radwegebau. Im Energiesektor wird die Mainova in den kommenden Jahren 1,8 Milliarden Euro investieren, beispielsweise in den Umbau des Heizkraftwerks West auf Wasserstoff und in den Ausbau erneuerbarer Energien. Die ABG Frankfurt Holding plant ein Investitionsvolumen von zwei Milliarden Euro für den Ausbau und Erhalt des Wohnungsbestands. Weitere 206 Millionen Euro für den Wohnungsbau stehen für den Finanzplanungszeitraum 2022-2025 im Haushalt der Kernverwaltung.
Die hohe Investitionstätigkeit machte allerdings auch eine erhöhte Kreditaufnahme nötig: 2021 stiegen die Verbindlichkeiten des Gesamtkonzerns um rund 378 Millionen Euro auf circa 7,35 Milliarden Euro.
Inzwischen gehören 599 Unternehmen zum „Konzern Stadt“ (Vorjahr: 583): Er umfasst 237 Gesellschaften, an denen die Kommune mit mindestens 20 Prozent unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist. Hinzu kommen 362 Beteiligungen von weniger als 20 Prozent. Darin sind mehr als 16.800 Mitarbeitende beschäftigt – so viele Menschen, wie in einer Kleinstadt leben, und zugleich mehr als in der städtischen Kernverwaltung. Im „Konzern Stadt“ sind es 25.703 Mitarbeitende (Vollzeitäquivalente).
Neben der inhaltlichen und finanziellen Steuerung der Unternehmen werden auch die Prozesse innerhalb der Stadtverwaltung stetig verbessert. Als konkretes Beispiel nannte Bergerhoff das Beteiligungsmanagement: „Allein durch die die Digitalisierung des Beteiligungsmanagements können konzernweit geschätzt weit über eine Million Blatt Papier jährlich eingespart werden können. Das ergibt bei 0,1 Millimeter Dicke pro Blatt ein Stapel von mehr als 100 Metern Höhe und über fünf Tonnen Gewicht. Das ist auch ein aktiver Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit.“
In Frankfurt werde ein großer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge von den Beteiligungsgesellschaften und von städtischen Eigenbetrieben geleistet, machte Bergerhoff deutlich: „Unsere Unternehmensbeteiligungen stellen somit einen erheblichen Teil unseres kommunalen Vermögens dar, sie sind ein bedeutender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung und auch für die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt. Es ist sehr erfreulich, dass der ‚Konzern Stadt‘ 2021 wieder Gewinne erwirtschaftet hat und bei der Bewältigung der sich weiter zuspitzenden aktuellen Situation hilft.“ Allerdings werde die finanzielle Lage auch in den kommenden Jahren angespannt bleiben. Bergerhoff fuhr fort: „Zukunftsprognosen sind momentan mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Zumindest kurz- und mittelfristig sind eine negative Ergebnissituation und eine zunehmende Verschuldung zu erwarten.“
Der konsolidierte Gesamtabschluss und der Beteiligungsbericht sind als PDF-Dokumente beigefügt.
Downloads Konsolidierter Gesamtabschluss 2021 (Konzernabschluss)
Beteiligungsbericht 2022 der Stadt Frankfurt am Main
Kontakt für die Medien Mark Gellert, Dezernat VI – Finanzen, Beteiligungen und Personal, Pressesprecher, Telefon 069/212-46172