Kultur auf Rezept: Gesundheitsamt verschreibt Kunst gegen Einsamkeit

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Während der pandemischen Lockdowns gab es einen großen Mangel an Möglichkeiten zum sozialen Austausch und zur Teilnahme an kulturellen

ffm. Während der pandemischen Lockdowns gab es einen großen Mangel an Möglichkeiten zum sozialen Austausch und zur Teilnahme an kulturellen Aktivitäten. In ganz Europa waren Menschen an ihr Zuhause gebunden und mussten sich hauptsächlich auf digitale Mittel oder das Telefon verlassen, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten. Dies führte zu einer Zunahme von Isolation und Einsamkeit, insbesondere bei älteren Menschen und Menschen mit psychischen Belastungen.

In Kooperation mit dem gemeinnützigen Institut für angewandte Sozialforschung (ISIS) beteiligt sich das Frankfurter Gesundheitsamt an dem EU-Projekt „Kultur auf Rezept“. Unterstützt durch das Erasmus+ Förderprogramm der Europäischen Union soll dabei in Portugal, Rumänien, Irland, den Niederlanden und in Deutschland untersucht werden, inwieweit durch neu entwickelte Kunst- und Kulturprogramme Einsamkeit und sozialer Isolation vorgebeugt und entgegengewirkt werden kann.

Gesundheitsdezernent Stefan Majer sagt: „Die Einsamkeit gerade bei älteren Menschen kann, wie Studien zeigen, auch Auswirkungen auf die Gesundheit und die Lebenszeit haben. Ich begrüße und unterstütze daher das Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten zu fördern, um das physische und psychische Wohlbefinden der Frankfurter:innen zu verbessern.“

Auf europäischer Ebene fühlen sich nach Umfragen ein Viertel der Menschen die Hälfte der Zeit einsam, und während der Pandemiezeit hat sich dieses Gefühl auch in Deutschland verstärkt. Gerade ältere Menschen, die in den Möglichkeiten des sozialen Austauschs besonders eingeschränkt waren, sind hiervon betroffen. Hier setzt das EU-Projekt des Gesundheitsamtes an: „Durch die Teilnahme am sozialen und gerade auch kulturellen Leben der Gesellschaft kann Einsamkeit in der Bevölkerung reduziert werden. Mit unserem Ansatz ,Kultur auf Rezept‘ können wir betroffene Menschen ganz direkt erreichen und dazu beitragen, ihre Situation und ihre seelische Gesundheit zu stärken und verbessern“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes.

Dieses Konzept wurde auch bereits in anderen Aktivitäten des Gesundheitsamtes erfolgreich erprobt, wie etwa bei dem jährlich stattfindenden Europäischen Filmfestival der Generationen, das durch gemeinsame Kinonachmittage den sozialen Austausch fördert und Alt und Jung beim Filmgespräch in Kontakt bringt.

Wie in den anderen Projekt-Partnerstädten sind mit dem neuen EU-Projekt „Kultur auf Rezept“ auch in der Mainmetropole Bürgerinnen und Bürger angesprochen, die sich in Pandemiezeiten einsam und alleine gefühlt haben und jetzt gerne wieder in einem geschützten Rahmen an kulturellen Aktivitäten teilnehmen möchten. Interessierte können sich beim Gesundheitsamt melden, um zu beraten, welches „Kultur-Rezept“ das Passende ist und wo sie es nach einem persönlichen Gespräch mit dem Gesundheitsamt kostenfrei einlösen können.

Weitere Informationen zum Thema „Kultur auf Rezept“ sind auf der Website der Stadt Frankfurt unter frankfurt.de/gesund-durchs-jahr  zu finden.

Kontakt für die Medien Gesundheitsamt Frankfurt, Pressestelle, E-Mail presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.de