„Man bekämpft Rassisten nicht, indem man ihnen Konzessionen macht“
ffm. Vor 31 Jahren, vom 22. bis 26. August 1992, haben in Rostock-Lichtenhagen rund 1000 Neonazis, begleitet von 3000 Schaulustigen und unter den
ffm. Vor 31 Jahren, vom 22. bis 26. August 1992, haben in Rostock-Lichtenhagen rund 1000 Neonazis, begleitet von 3000 Schaulustigen und unter den Augen der Polizei, das Sonnenblumenhaus, die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber, angegriffen. Sie warfen Brandsätze auf das Gebäude und behinderten die Feuerwehr, den Brand zu löschen. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden schutzlos sich selbst überlassen.
Nach Ansicht von Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ist es notwendig, immer wieder an diese unfassbaren Taten zu erinnern: „Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen wirft bis heute die Frage nach den gesellschaftlichen Ermöglichungsbedingungen auf. Die Gewalt kam nicht aus dem nichts, sondern ist in einem bestimmten Klima ausgebrochen, das auch heute von völkischen Agitatoren geschürt wird. Für die Neonazis und Zuschauer:innen waren die Bewohner:innen des Sonnenblumenhauses keine Menschen. Man wollte sie ermorden, während der Staat versagte."
Nach dem Pogrom reagierte die Politik mit dem sogenannten Asylkompromiss. Dazu sagt Eskandari-Grünberg: „Das Grundrecht auf Asyl wurde eingeschränkt, um Rassisten zu beruhigen. Dieses Eingeständnis wurde von den Rechten als Ermunterung verstanden. Man hat gezeigt, dass ihre Gewalt zielführend ist. Dieser Weg ist damals genauso falsch wie heute. Man bekämpft Rassisten nicht, indem man ihnen Konzessionen macht, sondern indem man ihnen entschieden Grenzen aufzeigt und für ein weltoffenes, lebenswertes Land für alle wirbt.“
Das sei heute wichtiger denn je. „Rechte Gewalt ist Teil der jüngeren deutschen Geschichte“, sagt Eskandari-Grünberg. Für Brandanschläge und Morde stünden die Namen der Tatorte wie Rostock-Lichtenhagen oder etwa Mölln, Solingen, Hoyerswerda und Hanau sowie das Kürzel NSU. Es besorge sie sehr, dass – wie die Frankfurter Rundschau berichtet – drei Jahre nach den Morden von Hanau erneut ein mutmaßlich rassistisch motivierter Täter einen Menschen angeschossen habe.
„Rechte Gewalt ist immer eine Botschaftstat: Ihr Ziel ist die Abschaffung der Demokratie und der offenen Gesellschaft. Deshalb ist das Erinnern an die rassistischen Taten auch eine Mahnung, dass Demokratie antifaschistisch sein muss“, betont Eskandari-Grünberg.
ffm. Vor 31 Jahren, vom 22. bis 26. August 1992, haben in Rostock-Lichtenhagen rund 1000 Neonazis, begleitet von 3000 Schaulustigen und unter den Augen der Polizei, das Sonnenblumenhaus, die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber, angegriffen. Sie warfen Brandsätze auf das Gebäude und behinderten die Feuerwehr, den Brand zu löschen. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden schutzlos sich selbst überlassen.
Nach Ansicht von Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ist es notwendig, immer wieder an diese unfassbaren Taten zu erinnern: „Das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen wirft bis heute die Frage nach den gesellschaftlichen Ermöglichungsbedingungen auf. Die Gewalt kam nicht aus dem nichts, sondern ist in einem bestimmten Klima ausgebrochen, das auch heute von völkischen Agitatoren geschürt wird. Für die Neonazis und Zuschauer:innen waren die Bewohner:innen des Sonnenblumenhauses keine Menschen. Man wollte sie ermorden, während der Staat versagte."
Nach dem Pogrom reagierte die Politik mit dem sogenannten Asylkompromiss. Dazu sagt Eskandari-Grünberg: „Das Grundrecht auf Asyl wurde eingeschränkt, um Rassisten zu beruhigen. Dieses Eingeständnis wurde von den Rechten als Ermunterung verstanden. Man hat gezeigt, dass ihre Gewalt zielführend ist. Dieser Weg ist damals genauso falsch wie heute. Man bekämpft Rassisten nicht, indem man ihnen Konzessionen macht, sondern indem man ihnen entschieden Grenzen aufzeigt und für ein weltoffenes, lebenswertes Land für alle wirbt.“
Das sei heute wichtiger denn je. „Rechte Gewalt ist Teil der jüngeren deutschen Geschichte“, sagt Eskandari-Grünberg. Für Brandanschläge und Morde stünden die Namen der Tatorte wie Rostock-Lichtenhagen oder etwa Mölln, Solingen, Hoyerswerda und Hanau sowie das Kürzel NSU. Es besorge sie sehr, dass – wie die Frankfurter Rundschau berichtet – drei Jahre nach den Morden von Hanau erneut ein mutmaßlich rassistisch motivierter Täter einen Menschen angeschossen habe.
„Rechte Gewalt ist immer eine Botschaftstat: Ihr Ziel ist die Abschaffung der Demokratie und der offenen Gesellschaft. Deshalb ist das Erinnern an die rassistischen Taten auch eine Mahnung, dass Demokratie antifaschistisch sein muss“, betont Eskandari-Grünberg.