„Mapping Memories - Judengasse Extended“: Festival von METAhub Frankfurt endet mit Finissage / Pop-up-Ausstellung im Museum Judengasse verlängert

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Nach zwei intensiven Wochen und rund 1500 Besucherinnen und Besuchern steuert das Festival Mapping Memories - Judengasse Extended nun auf sein

ffm. Nach zwei intensiven Wochen und rund 1500 Besucherinnen und Besuchern steuert das Festival „Mapping Memories - Judengasse Extended“ nun auf sein Finale zu. Das gewaltsam verdrängte Erbe der Frankfurter Judengasse steht dabei noch einmal ebenso intensiv im Zentrum wie die Diskussion darüber, wie deren Spuren im Stadtraum – beispielsweise das noch erhaltene Kellergewölbe unter dem Iimori Ichiba Supermarkt – nach dem Festival sichtbar gehalten werden können. Hier ist noch bis einschließlich Sonntag, 30. April, um 19 Uhr die Präsentation von Meitar Tewel zu sehen, die mittels einer architektonischen Intervention in die Straße An der Staufenmauer die Geschichte des Ortes in Erinnerung rufen will.

Die Pop-up-Ausstellung des Archäologischen Museums im Museum Judengasse bleibt aufgrund des großen Zuspruchs über den Finissage-Termin hinaus erhalten: Die archäologischen Funde, die bei Grabungen im Jahr 1987 zu Tage getreten waren, werden bis auf Weiteres im Atrium des Museums Judengasse präsentiert.

Finissage-Programm

Am Donnerstag, 27. April, um 18 Uhr werfen die Diskutanten des Podiums „Blicke in eine Vergangenheit, die es nie gegeben hat“. Marc Grellert, Architectura virtualis, Theresa Michel, Imagine the City, die Künstlerin Vanessa Opoku und Marc Wicht von Scavengar tauchen ein in die Möglichkeiten von Extended Reality. Dabei geht es auch um die Frage, wie computergenerierte Zeitschichten es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen können, einen Blick zurück in eine Vergangenheit zu werfen, die aus Forschungsergebnissen, künstlerischen Interpretationen und dem heutigen Blick auf damals rekonstruiert wird. Es moderiert Tanja Neumann, Projektleitung METAhub. Die Veranstaltung findet statt im Atrium der Stadtwerke, Kurt-Schumacher-Straße 10. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung per E-Mail an anmeldung@metahubfrankfurt.de  gebeten.

Um Religion, Politik und Gesellschaft im frühneuzeitlichen Frankfurt geht es am Samstag, 29. April, ab 17 Uhr. Der Historiker Wolfgang Treue stellt im Gespräch mit Katja Janitschek, Kuratorin des Museums Judengasse, sein soeben im Campus Verlag erschienenes Buch „Judengasse und christliche Stadt“ vor. Darin schildert er die wechselvollen Beziehungen zwischen Christen und Juden in der Frankfurter Judengasse. Neben der politischen Geschichte geht er Alltagsbeziehungen nach. Auch soziale Konfliktfelder, Kriminalität und Konversionen kommen zur Sprache. Veranstaltungsort ist das Museum Judengasse in der Battonnstraße 47. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung per E-Mail an anmeldung@metahubfrankfurt.de  gebeten.

Zur Finissage am Sonntag, 30. April, begrüßen zunächst Prof. Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums, und Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. Ab 14 Uhr diskutieren dann Architekt Prof. Alfred Jacoby und Wolfgang David, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, unter dem Titel „Noch immer unter dem Pflaster“ über die Frage, ob das Verdrängen jüdischer Geschichte aus der Öffentlichkeit andauert und wie künftig an die Geschichte der Judengasse sowie an die jüdische Kultur erinnert werden kann und sollte. Hinzu kommt eine politische Replik von  Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt. Es moderiert die Journalistin Claudia Sautter.

Ab 16 Uhr richten Lawrence de Donges-Amiss-Amiss vom Vorstand der Jüdischen Gemeinde Gießen, Maria Stürzebecher, Beauftragte für das UNESCO-Weltkulturerbe in Erfurt, und Thomas Otten, Direktor MIQUA Köln, unter dem Titel „Steinerne Zeugnisse von Pracht und Gewalt – jüdische Vergangenheit im Stadtraum“ den Blick auf den Umgang mit archäologischen Zeugnissen jüdischer Geschichte in anderen Städten. Gemeinsam mit dem Kulturproduzenten Moritz von Rappard diskutieren sie die Frage, wie diese Zeugnisse sichtbar gemacht werden können, und welche Auseinandersetzungen damit einhergehen. Als Beispiel dienen etwa die im Februar 2023 entdeckten Überreste der Synagoge in Gießen, die 1938 niedergebrannt worden war. Es moderiert Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums.

Zum Abschluss des Abends findet ab 18 Uhr das Konzert „Song of Songs“ des Performers und Komponisten Elischa Kaminer mit einer Soundcollage aus queeren, elektronischen und traditionellen Klängen statt.

Alle Veranstaltungen am 30. April finden open air in der Straße An der Staufenmauer statt, bei Regen im Atrium der Stadtwerke, Kurt-Schumacher-Straße 10. Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung per E-Mail an anmeldung@metahubfrankfurt.de  gebeten.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Das Museum Judengasse, Battonnstraße 47, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet; die Kellerräume An der Staufenmauer 11 bis Sonntag, 30. April, von 15 bis 19 Uhr. Das Programm findet sich unter metahubfrankfurt.de/mapping-memories-judengasse .

Zum Kooperationsprojekt METAhub Frankfurt

METAhub – Museum, Education, Theater, Arts – ist ein Projekt des Jüdischen Museums Frankfurt, des Archäologischen Museums Frankfurt und des Künstlerhaus Mousonturm, das jüdische Geschichte in digitaler wie performativer Form in den Stadtraum trägt. Das Projekt wird in Kooperation mit dem NODE Verein für digitale Kultur durchgeführt und basiert auf einer neuartigen Form der Zusammenarbeit zwischen Museumsmitarbeitenden, Dramaturginnen und Dramaturgen sowie Medienkünstlerinnen und Medienkünstlern. Eine erste Projektphase widmete sich dem materiellen wie immateriellen Erbe der Börneplatz-Synagoge, die zweite Projektphase setzt sich mit der Geschichte der Frankfurter Judengasse auseinander.

METAhub Frankfurt wird von der Kulturstiftung des Bundes, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt gefördert. Weitere Kooperationspartner des Projekts sind das Fritz Bauer Institut, die Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach und das Haus der digitalen Medienbildung in Darmstadt.

Kontakt für die Medien Rivka Kibel, Leitung Kommunikation, Jüdisches Museum Frankfurt, Telefon 069/212-39220 , E-Mail rivka.kibel@stadt-frankfurt.de