Projektwoche zu keltischen Münzen und Künstlicher Intelligenz im Archäologischen Museum

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Die erste Woche der Sommerferien von Mittwoch, 26. Juli, bis Sonntag, 30. Juli, steht ganz im Zeichen der keltischen Münzen und der

ffm. Die erste Woche der Sommerferien von Mittwoch, 26. Juli, bis Sonntag, 30. Juli, steht ganz im Zeichen der keltischen Münzen und der Künstlichen Intelligenz.

Wie bestimmen Numismatikerinnen und Numismatiker Münzen? Und wie lernt ein Computer, welche Münze welche ist? Wie kann man Münzen abgießen, also mit Gips kopieren? Rund um diese Themen veranstalten Numismatikerinnen und Numismatiker, Archäologinnen und Archäolund sowie Informatikerinnen und Informatiker der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (RGK) und des Big Data Lab der Goethe-Universität Frankfurt vom 26. bis 30. Juli eine Projektwoche im Archäologischen Museum. Sie gibt Einblick in die Arbeit des Projekts ClaReNet und lädt Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Mitmachen ein.

ClaReNet ist die Abkürzung für „Classifications and Representations for Networks. From types and characteristics to linked open data for celtic coinages – Klassifikationen und Repräsentationen für Netzwerke. Von Typen und Merkmalen zu Linked Open Data bei keltischen Münzprägungen“. ClaReNet ist ein Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zur theoretischen, methodischen und technischen Weiterentwicklung der digitalen Geisteswissenschaften“ gefördert wird.

Konkret geht es dabei um das Bestimmen und Ordnen von keltischen Münzen mittels Künstlicher Intelligenz. Traditionell werden antike Münzen vor allem anhand der Legende, der Münzbilder und des Materials klassifiziert. Im Gegensatz zu den griechischen und römischen Münzen sind keltische Münzen oft nur kleinräumig verbreitet und weisen eine Vielzahl unterschiedlicher, oft sehr komplexer Münzbilder auf. Legenden, also Inschriften, auf den Münzen fehlen meistens. Deshalb hat die keltische Numismatik, die Wissenschaft von den keltischen Münzen, eine Vielzahl unterschiedlicher Ordnungssysteme oder Typologien geschaffen, die aber oft nur regional gültig sind.

ClaReNet versucht, mit Hilfe des maschinellen Lernens diese Prozesse des Ordnens zu beschleunigen und neue Lösungsansätze vorzuschlagen.

Bereits am Mittwoch, 19. Juli, um 18 Uhr wird Projektleiter David Wigg-Wolf  vom RGK im Langschiff des Archäologischen Museum einen öffentlichen Vortrag zur Einführung mit dem Titel „Keltische Münzen und künstliche Intelligenz. Oder wie bearbeitet man einen Schatzfund mit 70.000 Münzen?“ halten. Weitere Informationen zu dem Vortrag gibt es unter archaeologisches-museum-frankfurt.de .

Die Projektwoche vom 26. bis 30. Juli

Neben Originalmünzen und Infotafeln sind viele interessante Mitmachaktionen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wie beispielsweise das Abgipsen und Prägen von Münzen, integraler Bestandteil der Projektwoche.

Wie sehen echte keltische Münzen aus? Wie sortieren wir Menschen Münzen – und wie macht das der Computer? Welche Bilder prägten die Kelten auf ihre Münzen? Das erfahren die Teilnehmenden von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und können es gleich an den Mitmachstationen selbst nachmachen. Daneben können sie eigene Klassifikationen erstellen oder auch einfach kreativ werden.

Besondere Aktionen

Donnerstag, 27. Juli, ganztägig: Keltische Münzwerkstatt. Alle Arbeitsschritte der „keltischen“ Münzherstellung in Zinn selbst ausprobieren: vom Hämmern des Rohmaterials, über das Abwiegen und Schmelzen des Metalls am Feuer und das Einschlagen eines Münzbildes. Teilnehmende können in vorgeschichtlicher Technik persönliche Münzen selbst herstellen. Freitag, 28. Juli, und Samstag, 29. Juli, jeweils um 11 Uhr und 14 Uhr: Münzen abgipsen. In einem Workshop können Teilnehmende lernen, wie man Münzen in Gips gießt und warum das in der numismatischen Forschung auch heute noch so beliebt ist. 

Weitere Informationen finden sich auf dem Blog unter ClaReNet .

Foto In einer so genannten Tüpfelplatte werden die Schrötlinge aus Zinn erhitzt und dann geprägt. Wer ausprobieren will, wie das geht, kann es am 28. Juli tun, Copyright: Saruyi de Zilva