Wirtschaftsförderung Frankfurt weitet Passantenfrequenz-Monitoring aus – mit System gegen das Bauchgefühl

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Die Einzelhandelslandschaft in Frankfurt – aber auch in den meisten anderen Großstädten – ist durch einen strukturellen Wandel

ffm. Die Einzelhandelslandschaft in Frankfurt – aber auch in den meisten anderen Großstädten – ist durch einen strukturellen Wandel gekennzeichnet, der sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite zu beobachten ist. Schon seit Jahren wird etwa der wachsende Einfluss der Digitalisierung auf die Entwicklungen im Einzelhandel registriert, der insbesondere Inhaberinnen und Inhabern kleinflächiger Ladengeschäfte in den Frankfurter Einkaufslagen vor große Herausforderungen stellt. Anfang 2020 kam erschwerend zusätzlich die Ausbreitung des Coronavirus hinzu. Infolge behördlicher Auflagen wie Shutdown der Läden, Abstandsgebot und Maskenpflicht waren selbst Spitzenlagen wie die Zeil zeitweise nahezu vollständig verwaist.

Fehlende Geschäftsreisende, ausbleibende Touristen sowie Berufspendler führten dazu, dass in Frankfurt die durchschnittliche einzelhandelsrelevante Passantenfrequenz pro Stunde von knapp 5700 im Jahr 2019 auf rund 4200 im Jahr 2020 und gut 3200 Passanten im Jahr 2021 zurückgegangen ist.

Erfreulicherweise ist seit Mitte 2021 zunächst eine Stabilisierung und anschließend sogar eine deutliche Erholung der Besucherströme zu beobachten. Bis Ende Juli 2022 beläuft sich die durchschnittliche einzelhandelsrelevante Passantenfrequenz auf rund 5500 Personen in der Stunde. Damit liegt sie annähernd auf Vor-Krisen-Niveau und deutlich über den Vergleichsdaten von 2020 und 2021.

Bei der „durchschnittlichen einzelhandelsrelevanten Passantenfrequenz“ handelt es sich um die durchschnittliche Anzahl an Besuchern pro Stunde, die zu üblichen Einzelhandelszeiten (zwischen 10 und 20 Uhr, abzüglich der Feiertage) an einem Messpunkt erfasst wird. Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst erläutert hierzu: „Um mehr darüber zu erfahren, wie die Frankfurter Einkaufsstraßen funktionieren, setzt sich die Wirtschaftsförderung Frankfurt gemeinsam mit dem Datendienstleister hystreet.com seit Ende 2020 für den Aufbau eines regelrechten Netzes an Passantenfrequenzzählern in der Stadt ein – unterstützt vom City- und Stadtteilmarketing der Stadt und der Tourismus+Congress GmbH. Ziel des Projektes ist ein 24/7-Monitoring der Passantenfrequenzen in den Frankfurter Einkaufslagen vornehmen zu können. Anhand der Daten lassen sich wertvolle Entwicklungen ermitteln, die als Frühwarnsystem dienen können und gleichzeitig eine Grundlage zur Evaluierung von Maßnahmen zur Stärkung von Stadt und Handel darstellen.“

In den vergangenen zwei Jahren konnten bereits fünf zusätzliche Messstandorte in Betrieb genommen werden. Im Juni 2022 gingen Messpunkte am Römerberg sowie in der Königsteiner Straße ans Netz. Seit September 2021 werden Passantenfrequenzen in der Berger Straße, der Leipziger Straße und der Schweizer Straße erfasst. Mit den Frequenzzählern im Bereich von Goethestraße (2018), Großen Bockenheimer Straße (2018) und Zeil (2019) existieren zurzeit insgesamt acht Messpunkte, die anders als die meisten Kommunen nicht bloß die Entwicklung der Besucherströme in der Innenstadt, sondern darüber hinaus auch in wichtigen Einkaufsstraßen in Stadtteillagen messen.

Für die Stadtteillagen liegen zwar keine Vergleichsdaten aus dem Jahr 2019 vor. Eine spannende empirisch gestützte Erkenntnis lautet jedoch: Die Frequenzdaten aus den Stadtteilen lassen im direkten Wochenvergleich eine signifikant höhere Stabilität erkennen als frequenzstärkere Innenstadtlagen wie die Zeil oder die als „Freßgass“ bekannte Große Bockenheimer Straße.

Oliver Schwebel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sagt: „Wir wollen allen Entscheiderinnen und Entscheidern, etwa aus dem Einzelhandel und der Immobilienwirtschaft, den Zugang zu diesen wertvollen Daten ermöglichen. Es steht außer Frage: Faktenbasierte Grundlagen für Standortentscheidungen sind wichtiger denn je.“ Oliver Schwebel ergänzt: „Und ganz nebenbei begleiten wir die Stadt Frankfurt am Main mit diesem Projekt auf ihrem Weg zur Smart-City.“

Julian Aengenvoort, einer der Geschäftsführer von hystreet.com, erklärt: „Wir setzen uns für die Schaffung von Transparenz ein und laden alle Innenstadt-Beteiligten – Einzelhändler, Gastronomen, Stadt- und Verkehrsplaner, Handelsforschende, Marketingfachleute und Innenstadtbesuchende – dazu ein, sich jetzt kostenfrei zu registrieren und einen Einblick in die Entwicklung der Passantenfrequenzen in Frankfurt am Main zu gewinnen. Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“

Weitere Informationen zu den Passantenfrequenz-Daten finden sich unter hystreet.com .

Grafiken Passantenfrequenz Einkaufsstraßen, Quelle: Hystreet 

Passantenfrequenz Zeil, Quelle: Hystreet 

Kontakt für die Medien Wirtschaftsförderung Frankfurt, Béatrice Kaufeler, Projektleiterin Unternehmenskommunikation, Telefon 069/212-36226 , E-Mail beatrice.kaufeler@frankfurt-business.net  Hystreet.com, Julian C. Aengenvoort, Telefon 0221/77204-252 , E-Mail julian.aengenvoort@hystreet.com