Wissen erwerben und weitergeben

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Zwei Monate lang haben sie sich intensiv in verschiedenen Gesundheitsthemen schulen lassen, am Montag, 11. Juli, erhalten annähernd 30

ffm. Zwei Monate lang haben sie sich intensiv in verschiedenen Gesundheitsthemen schulen lassen, am Montag, 11. Juli, erhalten annähernd 30 KoGi-Lotsinnen und -Lotsen im Gesundheitsamt ihre Ausbildungszertifikate. Fortan werden die frischgebackenen Gesundheitslotsinnen und -lotsen Kindertagesstätten, Krippen, Grundschulen oder auch Spielplätze besuchen, um in Deutsch und in ihrer Muttersprache über Bewegung, Ernährung, Zahngesundheit, Medienkompetenz, das deutsche Bildungssystem, Schuleingangsuntersuchungen und viele Themen mehr zu informieren.

„Der Ausbildungsschwerpunkt des diesjährigen KoGi-Jahrgangs lag auf Fragen, die sich Eltern von Kindern im Krippen-, Kindergarten-, oder Grundschulalter stellen“, sagt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. „Wie sieht ein gesundes Frühstück aus? Ab welchem Alter darf mein Kind am Handy spielen? Welche Impfungen sind notwendig? All das haben die KoGi-Elementarlots:innen in den vergangenen Wochen gelernt. Nun können sie dieses Wissen an Eltern aus unterschiedlichen Lebenswelten weitergeben.“

Das Projekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“, kurz „KoGi“, läuft seit 2007. Sein Ziel ist, Gesundheitsaufklärung anzubieten sowie die gegenseitige kulturelle Öffnung und die Gesundheitskompetenz vulnerabler Gruppen zu fördern. Insgesamt gibt es rund 80 ehrenamtliche Gesundheitslotsinnen und -lotsen, 2021 kamen erstmals 30 ausgebildete Elementarlotsinnen und -lotsen hinzu, die in 32 Sprachen, etwa Türkisch, Persisch, Ukrainisch oder auch Japanisch, über Gesundheitsthemen aller Art beraten. KoGi ist ein Gemeinschaftsprojekt des Gesundheitsamts Frankfurt und des Vereins Kinder im Zentrum Gallus – Mehrgenerationenhaus Gallus. Zusammen erarbeiten sie die inhaltliche Gestaltung der Ausbildung. Das Mehrgenerationenhaus übernimmt zudem die Koordinierung des Projekts, stellt also den Kontakt zu den Lotsinnen und Lotsen her und vereinbart die Termine der Lotsinnen- und Lotsen-Einsätze. „Um möglichst viele Menschen in dieser Stadt zu erreichen und ihnen einen leichten Zugang zum Gesundheitssystem zu gewähren, müssen wir zu ihnen in die Stadtteile gehen. Wie wichtig das ist, wurde besonders während der Corona-Pandemie klar, als die Lots:innen niedrigschwellig über Hygienemaßnahmen, Impfungen und auch seelische Gesundheit oder Medienkonsum informieren konnten“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts.

Das Projektteam rund um Manuela Schade setzte daher alle Hebel in Bewegung, nicht nur die Beratung, sondern auch die Schulungslehrgänge auch während der Pandemie anzubieten. „Wir haben die Lots:innen im vergangenen Jahr vorrangig online geschult und alle 30 konnten ein Abschlusszertifikat erhalten. Dieses Jahr erfolgte die Ausbildung größtenteils in Präsenz, aber nicht alle, die gestartet sind, haben die notwendigen Stunden in Präsenz absolviert. Da das Online-Schulungsangebot so gut angenommen wurde, denken wir darüber nach, im nächsten Jahr ein Hybridsystem zu etablieren. Damit wollen wir noch mehr Menschen für die Tätigkeit begeistern und können die Ausbildung so gestalten, dass sie sich gut mit dem Lebensalltag der angehenden Ehrenamtlichen vereinbaren lässt“, erklärt Schade.

„Das Interesse an der Ausbildung ist groß“, bestätigt Sophia Stenzel vom Mehrgenerationenhaus. „Für den Lehrgang 2022 haben sich rund 60 Männer und Frauen beworben, 35 davon haben einen Schulungsplatz erhalten und sich von Mitte Mai bis Mitte Juli ein- bis zweimal wöchentlich ausbilden lassen.“ Voraussetzungen für eine Tätigkeit als KoGi-Lotsin und -Lotse sind interkulturelle Kompetenz, Interesse an Gesundheitsthemen, Mehrsprachigkeit und ausreichenden Deutsch-Kenntnisse. Ein pädagogischer oder medizinischer Hintergrund ist von Vorteil aber kein Muss.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung fördert das KoGi-Projekt im Rahmen der zielgruppenspezifischen Interventionen.

Hinweis für die Medien Medienvertreterinnen und –vertreter sind eingeladen, über die Zertifikatsübergabe am Montag, 11. Juli, 17 Uhr, im Auditorium des Gesundheitsamts, Breite Gasse 28 zu berichten. Stadtrat Majer und Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts, überreichen die Zertifikate bei einer kleinen Feierstunde. Um Anmeldung per E-Mail an presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.de  wird gebeten.

Kontakt für die Medien Gesundheitsamt Frankfurt, Pressestelle, E-Mail presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.de