Ziel ist es die Bevölkerungsmedizin neu zu denken
ffm. Das verstaubte Image, aber auch die Kompetenzen der Bevölkerungsmedizin sollten dringend verbessert werden. Darüber sind sich alle
ffm. Das verstaubte Image, aber auch die Kompetenzen der Bevölkerungsmedizin sollten dringend verbessert werden. Darüber sind sich alle Referentinnen und Referenten des Zukunftssymposiums einig. Gerade im Hinblick auf die neuen Themenfelder in den sich wandelnden Lebens- und Arbeitswelten der Menschen, ist es dringend notwendig, dass auch die Medizinstudierenden bereits während ihres Studiums umfassendes Wissen sammeln.
„Wir müssen die Prüfungen im Medizinstudium nutzen, um das Lernen und damit das Wissen der Studierenden zur Bevölkerungsmedizin steigern. Ein Paradigmenwechsel in der Zusammenarbeit ist hier notwendig“, sagt Prof. Jana Jünger, ärztliche und wissenschaftliche Leiterin des Institutes für Kommunikations- und Prüfungsforschung in Heidelberg und Veranstalterin des Symposiums. „Studien haben gezeigt, dass die Gesundheitskompetenzen sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Menschen in Gesundheitsberufen lückenhaft sind“, fügt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts hinzu.
„Die Notwendigkeit eines funktionierenden Öffentlichen Gesundheitsdiensts ist offensichtlich. Seine Attraktivität muss aber gesteigert werden. Erste Einblicke in ein Gesundheitsamt können interessierte Studierende bereits im Praktischen Jahr sammeln, das ist gut und wichtig. Aber um den Öffentlichen Gesundheitsdienst langfristig zu stabilisieren, müssen Bund, Länder und die Kommunen gemeinsam handeln“, sagt Dr. Ute Teichert, Leiterin Öffentliche Gesundheit im Bundesgesundheitsministerium.
Damit das gelingen kann, ist eine bessere und engere interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich. Es müssen neue Formen der Vernetzung und Zusammenarbeit entwickelt und gelebt werden. Natürlich zwischen den Bevölkerungsmediziner:innen, Individualmedizinerinnen und -mediziner sowie Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, aber auch darüber hinaus. „Das Symposium ist ein erster Schritt, der die Studierenden mit den Gesundheitsämtern, den Lehrenden und den Prüfenden in Kontakt bringen kann“, sagt Yannick Lorz, der für die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) ein Ausbildungsprojekt leitet.
„Die Zeit der Grabenkämpfe um die Deutungshoheit muss überwunden werden. Die Verankerung der Bevölkerungsgesundheit in der Medizin ist wichtig und notwendig“, unterstreicht Prof. Norbert Schmitz, Universitätsklinikum Tübingen. „Dafür sollten die unterschiedlichen Disziplinen und Expertisen zusammengebracht werden, damit die Bevölkerungsmedizin und somit auch die Bevölkerungsgesundheit profitieren.“
Gemeinsam arbeiteten die 50 Teilnehmenden in kleinen Workshops an konkreten Fragestellungen, welche die notwendigen Kompetenzen der Studierenden in den Prüfungen abfragen sollen. Schließlich dienen gute Prüfungen der Transformation. Das Thema Bevölkerungsmedizin soll so ganz selbstverständlich Teil des Studiums und der Prüfungen werden, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen wie Klimakrise, Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel frühzeitig im Studium mitzudenken.
„Es ist die Zeit des Aufbruchs im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Bevölkerung hat erkannt, dass ein funktionierendes Gesundheitsamt in vielen Lebensbereichen notwendig ist. Doch die Perspektive der Bevölkerungsmediziner:innen nehmen die Studierenden während des Studium nur selten ein. Ziel muss es sein, die Bevölkerungsgesundheit im Studium systematisch zu verankern und den Austausch mit anderen Fachrichtungen selbstverständlich werden zu lassen“, ergänzt Dr. Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg.
Viele der Studierenden wissen bis heute nicht, was die Aufgaben eines Gesundheitsamtes sind und welche gesellschaftliche Verantwortung dort übernommen wird. Die Bevölkerung erwartet von den Bevölkerungsmedzinerinnen und -medizinern jedoch, dass sie heute und in Zukunft beraten, handeln und ihre Gesundheit schützen.
„Aktuell ist der Öffentliche Gesundheitsdienst in der Lehre zu wenig repräsentiert. Deshalb müssen die Inhalte frühzeitig ins Studium integriert werden“, ergänzt Max-Johann Sturm, studentischer Vertreter bei der Jenaer Medizindidaktik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „In den Workshops des Symposiums direkt mit den Praktikern neue Inhalte zu erarbeiten – das ist nicht nur herausfordernd und spannend, sondern auch richtig cool.“
Das Zukunftssymposium mit dem Thema „Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig schützen — Bevölkerungsmedizin neu ausrichten“ fand am Donnerstag, 26., und Freitag. 27. Januar, im Frankfurter Gesundheitsamt ein statt. Das Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung in Heidelberg hat mit dem Frankfurter Gesundheitsamt den Prozess angestoßen, die bevölkerungsmedizinischen Kompetenzen im Studium, den Prüfungen und damit das Wissen der Studierenden künftig auszubauen.
Kontakt für die Medien Gesundheitsamt Frankfurt, Pressestelle, E-Mail presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.de
Fotos Peter Tinnemann und Jana Jünger beim Zukunftssymposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Peter Tinnemann, Max Johann Sturm und Jana Jünger beim Zukunftssymposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gottfried Roller, Jana Jünger, Ute Teichert und Peter Tinnemann, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Norbert Schmitz während seines Vortrags beim Zukunftssyposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gottfried Roller während seines Vortrags beim Zukunftssyposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gruppenbild der Teilnehmenden des Zukunftssymposiums, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
ffm. Das verstaubte Image, aber auch die Kompetenzen der Bevölkerungsmedizin sollten dringend verbessert werden. Darüber sind sich alle Referentinnen und Referenten des Zukunftssymposiums einig. Gerade im Hinblick auf die neuen Themenfelder in den sich wandelnden Lebens- und Arbeitswelten der Menschen, ist es dringend notwendig, dass auch die Medizinstudierenden bereits während ihres Studiums umfassendes Wissen sammeln.
„Wir müssen die Prüfungen im Medizinstudium nutzen, um das Lernen und damit das Wissen der Studierenden zur Bevölkerungsmedizin steigern. Ein Paradigmenwechsel in der Zusammenarbeit ist hier notwendig“, sagt Prof. Jana Jünger, ärztliche und wissenschaftliche Leiterin des Institutes für Kommunikations- und Prüfungsforschung in Heidelberg und Veranstalterin des Symposiums. „Studien haben gezeigt, dass die Gesundheitskompetenzen sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Menschen in Gesundheitsberufen lückenhaft sind“, fügt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts hinzu.
„Die Notwendigkeit eines funktionierenden Öffentlichen Gesundheitsdiensts ist offensichtlich. Seine Attraktivität muss aber gesteigert werden. Erste Einblicke in ein Gesundheitsamt können interessierte Studierende bereits im Praktischen Jahr sammeln, das ist gut und wichtig. Aber um den Öffentlichen Gesundheitsdienst langfristig zu stabilisieren, müssen Bund, Länder und die Kommunen gemeinsam handeln“, sagt Dr. Ute Teichert, Leiterin Öffentliche Gesundheit im Bundesgesundheitsministerium.
Damit das gelingen kann, ist eine bessere und engere interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich. Es müssen neue Formen der Vernetzung und Zusammenarbeit entwickelt und gelebt werden. Natürlich zwischen den Bevölkerungsmediziner:innen, Individualmedizinerinnen und -mediziner sowie Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, aber auch darüber hinaus. „Das Symposium ist ein erster Schritt, der die Studierenden mit den Gesundheitsämtern, den Lehrenden und den Prüfenden in Kontakt bringen kann“, sagt Yannick Lorz, der für die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) ein Ausbildungsprojekt leitet.
„Die Zeit der Grabenkämpfe um die Deutungshoheit muss überwunden werden. Die Verankerung der Bevölkerungsgesundheit in der Medizin ist wichtig und notwendig“, unterstreicht Prof. Norbert Schmitz, Universitätsklinikum Tübingen. „Dafür sollten die unterschiedlichen Disziplinen und Expertisen zusammengebracht werden, damit die Bevölkerungsmedizin und somit auch die Bevölkerungsgesundheit profitieren.“
Gemeinsam arbeiteten die 50 Teilnehmenden in kleinen Workshops an konkreten Fragestellungen, welche die notwendigen Kompetenzen der Studierenden in den Prüfungen abfragen sollen. Schließlich dienen gute Prüfungen der Transformation. Das Thema Bevölkerungsmedizin soll so ganz selbstverständlich Teil des Studiums und der Prüfungen werden, um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen wie Klimakrise, Globalisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel frühzeitig im Studium mitzudenken.
„Es ist die Zeit des Aufbruchs im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Bevölkerung hat erkannt, dass ein funktionierendes Gesundheitsamt in vielen Lebensbereichen notwendig ist. Doch die Perspektive der Bevölkerungsmediziner:innen nehmen die Studierenden während des Studium nur selten ein. Ziel muss es sein, die Bevölkerungsgesundheit im Studium systematisch zu verankern und den Austausch mit anderen Fachrichtungen selbstverständlich werden zu lassen“, ergänzt Dr. Gottfried Roller, Leiter des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg.
Viele der Studierenden wissen bis heute nicht, was die Aufgaben eines Gesundheitsamtes sind und welche gesellschaftliche Verantwortung dort übernommen wird. Die Bevölkerung erwartet von den Bevölkerungsmedzinerinnen und -medizinern jedoch, dass sie heute und in Zukunft beraten, handeln und ihre Gesundheit schützen.
„Aktuell ist der Öffentliche Gesundheitsdienst in der Lehre zu wenig repräsentiert. Deshalb müssen die Inhalte frühzeitig ins Studium integriert werden“, ergänzt Max-Johann Sturm, studentischer Vertreter bei der Jenaer Medizindidaktik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. „In den Workshops des Symposiums direkt mit den Praktikern neue Inhalte zu erarbeiten – das ist nicht nur herausfordernd und spannend, sondern auch richtig cool.“
Das Zukunftssymposium mit dem Thema „Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig schützen — Bevölkerungsmedizin neu ausrichten“ fand am Donnerstag, 26., und Freitag. 27. Januar, im Frankfurter Gesundheitsamt ein statt. Das Institut für Kommunikations- und Prüfungsforschung in Heidelberg hat mit dem Frankfurter Gesundheitsamt den Prozess angestoßen, die bevölkerungsmedizinischen Kompetenzen im Studium, den Prüfungen und damit das Wissen der Studierenden künftig auszubauen.
Kontakt für die Medien Gesundheitsamt Frankfurt, Pressestelle, E-Mail presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.de
Fotos Peter Tinnemann und Jana Jünger beim Zukunftssymposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Peter Tinnemann, Max Johann Sturm und Jana Jünger beim Zukunftssymposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gottfried Roller, Jana Jünger, Ute Teichert und Peter Tinnemann, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Norbert Schmitz während seines Vortrags beim Zukunftssyposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gottfried Roller während seines Vortrags beim Zukunftssyposium, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main
Gruppenbild der Teilnehmenden des Zukunftssymposiums, Copyright: Gesundheitsamt Frankfurt am Main