Am falschen Ende gespart
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg informiert sich beim Verein infrau
über die Folgen der Kürzungen bei Integrationskursen
ffm. Fahima Hosseini hat einen klaren Berufswunsch: Sie möchte Busfahrerin werden. Um diese Ausbildung starten zu können, braucht die aus Afghanistan stammende Mutter zweier Kinder das Sprachniveau B1. Ob sie dieses Ziel erreichen wird, ist unklar. Denn bei den Sprachkursen, wie dem vom Verein infrau, hat die Bundesregierung gekürzt – statt wie bisher 900 werden nun nur noch 600 Stunden finanziert. Und die Wiederholungskurse wurden gleich ganz gestrichen.
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg hat am Donnerstag, 11. September, einen Sprachkurs von infrau besucht, in dem Fahima Hosseini mit insgesamt 19 weiteren Teilnehmerinnen Deutsch lernt. Sie zeigte sich angetan von der Motivation der Frauen: „Sie wollen etwas leisten, ein Teil der Gesellschaft sein. Wir brauchen Sie.“ Viele der Frauen wollen sich für Berufe qualifizieren, in denen es Fachkräftemangel gibt, etwa in der Pflege. Deshalb seien die Kürzungen des Bundes fatal. „Es wird am falschen Ende gespart“, sagte Eskandari-Grünberg.
Und es droht noch mehr Ungemach: Die Finanzierung für die kursbegleitende Kinderbetreuung läuft Ende 2026 aus. „Die Kinderbetreuung ist unabdingbar, wenn wir die Frauen integrieren wollen“, sagte infrau-Geschäftsführerin Pantoula Vagelakou. Alle Sprachkurse von infrau bieten eine Kinderbetreuung an. Zurzeit betreut der Verein an der Höhenstraße insgesamt 50 Kinder. „Der Alltag der Frauen ist anders als der der Männer“, sagt Vagelakou. Männer kämen nie mit Kindern. Deshalb seien die Kürzungen auch eine Ungerechtigkeit.
„Spracherwerb ist der Schlüssel zu beruflichem Auftsieg und gesellschaftlicher Teilhabe“, sagte Eskandari-Grünberg. „Ohne die Kinderbetreuung werden wir viele Frauen nicht mehr erreichen.“ Bereits Ende vergangenen Jahres habe sie gemeinsam mit infrau in einem Brief an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vor den Kürzungen gewarnt. Bisher sei keine Antwort gekommen.
Derzeit lasse sie prüfen, inwieweit die Anbieter der Sprachkurse – neben infrau die ASB_Lehrerkooperative – von städtischer Seite unterstützt werden könnten. Klar sei jedoch, dass dadurch die Kürzungen nicht kompensiert werden könnten.
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg unterhielt sich mit Schülerinnen der Sprachkurse des Vereins Infrau, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Betroffen von Kürzungen des Bundes: Die Sprachklasse des Vereins Infrau (in der Mitte sitzend: Fahima Hosseini), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
ffm. Fahima Hosseini hat einen klaren Berufswunsch: Sie möchte Busfahrerin werden. Um diese Ausbildung starten zu können, braucht die aus Afghanistan stammende Mutter zweier Kinder das Sprachniveau B1. Ob sie dieses Ziel erreichen wird, ist unklar. Denn bei den Sprachkursen, wie dem vom Verein infrau, hat die Bundesregierung gekürzt – statt wie bisher 900 werden nun nur noch 600 Stunden finanziert. Und die Wiederholungskurse wurden gleich ganz gestrichen.
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg hat am Donnerstag, 11. September, einen Sprachkurs von infrau besucht, in dem Fahima Hosseini mit insgesamt 19 weiteren Teilnehmerinnen Deutsch lernt. Sie zeigte sich angetan von der Motivation der Frauen: „Sie wollen etwas leisten, ein Teil der Gesellschaft sein. Wir brauchen Sie.“ Viele der Frauen wollen sich für Berufe qualifizieren, in denen es Fachkräftemangel gibt, etwa in der Pflege. Deshalb seien die Kürzungen des Bundes fatal. „Es wird am falschen Ende gespart“, sagte Eskandari-Grünberg.
Und es droht noch mehr Ungemach: Die Finanzierung für die kursbegleitende Kinderbetreuung läuft Ende 2026 aus. „Die Kinderbetreuung ist unabdingbar, wenn wir die Frauen integrieren wollen“, sagte infrau-Geschäftsführerin Pantoula Vagelakou. Alle Sprachkurse von infrau bieten eine Kinderbetreuung an. Zurzeit betreut der Verein an der Höhenstraße insgesamt 50 Kinder. „Der Alltag der Frauen ist anders als der der Männer“, sagt Vagelakou. Männer kämen nie mit Kindern. Deshalb seien die Kürzungen auch eine Ungerechtigkeit.
„Spracherwerb ist der Schlüssel zu beruflichem Auftsieg und gesellschaftlicher Teilhabe“, sagte Eskandari-Grünberg. „Ohne die Kinderbetreuung werden wir viele Frauen nicht mehr erreichen.“ Bereits Ende vergangenen Jahres habe sie gemeinsam mit infrau in einem Brief an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge vor den Kürzungen gewarnt. Bisher sei keine Antwort gekommen.
Derzeit lasse sie prüfen, inwieweit die Anbieter der Sprachkurse – neben infrau die ASB_Lehrerkooperative – von städtischer Seite unterstützt werden könnten. Klar sei jedoch, dass dadurch die Kürzungen nicht kompensiert werden könnten.
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg unterhielt sich mit Schülerinnen der Sprachkurse des Vereins Infrau, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Betroffen von Kürzungen des Bundes: Die Sprachklasse des Vereins Infrau (in der Mitte sitzend: Fahima Hosseini), Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler