Blitzlichter des NS: Stadtrundfahrt mit der Geschichtswerkstatt / Stolperstein-Verlegung am 21. November
Offenbach am Main, 19. November 2024 – Max Willner, Christian Pless, Ernst Griesheimer oder Siegfried Guggenheim: Sie alle sind im Stadtbild präsent, weil Straßen oder Plätze an sie erinnern. Doch wer waren diese Menschen? Wer weiß, dass Max Willner Arbeitslager und KZ überlebte und nach dem Krieg zu den zwölf Mitbegründern der jüdischen Gemeinde in Offenbach gehörte, dass Christian Pless von der nationalsozialistischen SA erschossen wurde, weil er sich ebenso wie der Pfarrer Ernst Griesheimer dem Widerstand verschrieben hatte? Rechtsanwalt Dr. Siegfried Guggenheim hingegen wurde verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht, weil er Jude war. Die Liste ließe sich fortführen und erweitern, zum Beispiel um die vierzigjährige Zwangsarbeitern Jolan Freifeld, die sich nach einer mehrtägigen Zugfahrt in überfüllten Viehwaggons erschöpft kurz an den Wegesrand setze und von einem SS-Mann erschossen wurde. Oder Elza Böhm, die in der Lagerküche des KZ-Außenstelle Walldorf arbeiten musste und in einem Keller zu Tode geprügelt wurde, weil sie kranken und schwachen Mithäftlingen heimlich zusätzliches Essen gegeben hatte. Ihre Grabsteine finden sich auf einem Rasenstück auf dem Neuen Friedhof.