Buchvorstellung mit Ethnologe Karl-Heinz Kohl im Weltkulturen Museum

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Der Freundeskreis des Weltkulturen Museums lädt am Donnerstag, 12. Juni, um 19 Uhr zur Buchbesprechung und zum Get-together im Weltkulturen Labor, Schaumainkai 37, ein. Ethnologe Karl-Heinz Kohl stellt sein Buch „Neun Stämme: Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne“ vor. Der Eintritt ist frei.

Was haben Montaignes Kulturkritik und die amerikanische Demokratie, Freuds Totemismus-Theorie und Lévi-Strauss’ Strukturalismus, Brücke-Maler und Surrealisten, Hippies und die sexuelle Revolution miteinander gemein? Kohl zeigt am Beispiel von neun Stämmen, wie diese und viele andere Theorien, avantgardistische Strömungen, Emanzipations- und Protestbewegungen vom faszinierten Blick auf indigene Völker geprägt wurden. Er erklärt, wie Indigene sich die Faszination des Westens selbst zunutze machten und wie eng verflochten die scheinbar so gegensätzlichen Welten in der Moderne sind.

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnete im November 2024 das Gesamtwerk von Kohl mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa aus. Kohl war Professor für Kultur- und Völkerkunde am Institut für Ethnologie der Goethe-Universität Frankfurt und von 1996 bis 2016 Direktor des Frobenius Instituts für kulturanthropologische Forschung.