Die Stadt Frankfurt trauert um Prof. Dr. Ingeborg Flagge                                                    

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Die ehemalige Direktorin des Deutschen Architekturmuseums (DAM) Prof. Dr. Ingeborg Flagge ist am 20. Dezember 2024 im Alter von 82 Jahren verstorben. Als gelernte Archäologin und Ägyptologin leitete sie das DAM von 2000 bis 2005.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig kondoliert im Namen der Stadt Frankfurt und würdigt ihre Impulse für das Museum: „Als Direktorin prägte Ingeborg Flagge das Deutsche Architekturmuseum nachhaltig. Mit ihren Ausstellungen und durch ihr pädagogisches Gespür öffnete sie das Haus vermehrt dem Laienpublikum und schaffte es in ihrer Zeit als Direktorin, die Besucherzahlen erheblich zu steigern. Auch für das Fachpublikum entwickelte sie Angebote und lud international erfolgreiche Architektinnen und Architekten zu Vortragsreihen ins Museum ein, erwarb Nachlässe und trieb den systematischen Ausbau des Museumsarchivs voran. Erst im vergangenen Jahr feierten wir den 20. Geburtstag des Internationalen Hochhauspreises, den Ingeborg Flagge im Jahr 2004 mit initiierte. Mit ihrem Abschied als Direktorin und dem Rückzug in ihre Wahlheimat Bonn 2005 konnte sich Ingeborg Flagge dann dem widmen, was ihr besonders wichtig war: dem Nachdenken und Schreiben über die Architektur.“

Als Architekturkritikerin und Publizistin organisierte Flagge Reisen zu Architektur- und Baugeschichte und schrieb zahlreiche Reportagen und Artikel.

Flagge studierte 1962 bis 1963 Englisch in Cambridge sowie von 1963 bis 1971 Philosophie, Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Ägyptologie an der Universität Köln. Dort promovierte sie 1972 an der philosophischen Fakultät und begann ihre berufliche Laufbahn als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit in der Geschäftsstelle des BDA Bundesverbandes in Bonn. 1974 wurde sie Chefredakteurin der BDA-Zeitschrift „Der Architekt“ und von 1978 bis 1983 Bundesgeschäftsführerin des BDA. 1998 schied sie aus diesem Amt aus, im Protest gegen bestimmte Tendenzen in der Architektinnen- und Architektenschaft. Von 1995 bis 2000 hatte sie einen Lehrstuhl für Baugeschichte und Baukultur an der HTWK in Leipzig inne bevor sie 2000 ihre Tätigkeit als Direktorin des DAM in Frankfurt aufnahm.