Empfang für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jüdischen Besuchsprogramms
ffm. Das Jüdische Besuchsprogramm der Stadt Frankfurt ist am Montag,
23. September, zu Ende gegangen. Oberbürgermeister Mike Josef und
Stadträtin Eileen O'Sullivan sowie zahlreiche geladene Gäste
verabschiedeten die rund 40 Gäste mit einem feierlichen Empfang im
historischen Kaisersaal des Römers. Die Gäste kamen aus den USA,
Israel, Argentinien, Frankreich, England und Kanada. Sie sind die Kinder
und Enkel ehemaliger Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, die während
des Nationalsozialismus fliehen mussten.
Seit 1980 lädt die Stadt Frankfurt am Main jährlich Nachfahren jüdischer sowie anderer religiös und politisch Verfolgter ein, um auf eine gemeinsame Spurensuche zu gehen.
Während des einwöchigen Aufenthalts besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutende Orte wie das Jüdische Museum, die Gedenkstätte der Europäischen Zentralbank, die I. E. Lichtigfeld-Schule sowie den Hochbunker, der von der Initiative 9. November betrieben wird. Das Projekt „Jüdisches Leben in Frankfurt“ spielte eine zentrale Rolle. Dafür hatten Ehrenamtliche die Familiengeschichten der Gäste erforscht und diese anschließend zu den wichtigen Orten ihrer Vergangenheit begleitet. Weiterhin wurden Gespräche mit Schülerinnen und Schülern an elf Frankfurter Schulen organisiert.
Das diesjährige Programm war auch geprägt von den kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost, einige Gäste berichteten von ihrer Unsicherheit, zu reisen. Bei der emotionalen Verabschiedung betonten die Teilnehmenden jedoch, glücklich zu sein, die Reise angetreten zu haben. Sie habe ihnen ermöglicht, Lücken in ihrer Identität als Frankfurter zu schließen und eine emotionale Verbindung zur Stadt ihrer Vorfahren herzustellen.
Oberbürgermeister Mike Josef würdigte den Mut der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nach Frankfurt zu kommen, und hob hervor: „Das Besuchsprogramm ist eines der wichtigsten der Stadt Frankfurt überhaupt. Es verbindet Generationen miteinander, Geschichten und Erinnerungen. Gleichzeitig erinnert der Besuch an das kulturelle Erbe und das Versagen unserer Stadt in ihrer dunkelsten Stunde.“ Josef fügt hinzu: „Wir setzen uns in Frankfurt gemeinsam aktiv gegen Antisemitismus ein. Wir stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Erinnerung an die Nazi-Vergangenheit wachzuhalten und gleichzeitig die Bedeutung von ‚Nie wieder ist jetzt‘ der nächsten Generation zu vermitteln. Dazu müssen wir den Dialog suchen. Ich selbst habe viele Schulen besucht und mit Jugendlichen gesprochen. Es waren spannende und manchmal auch hitzige aber notwendige Diskussionen.“
Eileen O'Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, zeigte sich ebenfalls bewegt: „Das Besuchsprogramm, das es nun schon seit über vier Jahrzehnten gibt, wird seither maßgeblich vom Engagement der Ehrenamtlichen gestützt, die teils jahrhundertalte Familiengeschichten recherchieren. Ihre Zuarbeit macht dieses Programm erst möglich, dafür sind wir sehr dankbar. Den Nachkommen derer, die aus Frankfurt vertrieben worden sind, einen neuen Zugang zur Familiengeschichte zu ermöglichen, ist Teil der Aufarbeitungsprozesse, zu denen wir historisch wie auch menschlich verpflichtet sind. Brücken zwischen Teilnehmenden und dem heutigen offenen, internationalen und multikulturellen Frankfurt zu schaffen ist dabei maßgeblicher Bestandteil zur Versöhnung. Der Besuch unterstreicht auch die Pflicht aller Frankfurterinnen und Frankfurter hinzuschauen, wo auch unsere Stadtbevölkerung in der Geschichte menschliche Katastrophen hat stattfinden lassen. Wir alle tragen die Verantwortung, das Versprechen ‚nie wieder‘ mit Leben zu füllen.“
Über das Jüdische Besuchsprogramm
Das Jüdische Besuchsprogramm der Stadt Frankfurt wird seit 1980 jährlich durchgeführt und fördert den Austausch zwischen Generationen sowie das lebendige Gedenken an die Geschichte jüdischer Familien in Frankfurt. Es wird vom städtischen Referat für internationale Angelegenheiten organisiert.
Fotos Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jüdischen Besuchsprogramms beim Abschiedsempfang im Kaisersaal, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jüdischen Besuchsprogramms während der Besichtigung der Gedänkstätte an der Europäischen Zentralbank, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Gruppenfoto im Rathaus Römer mit Oberbürgermeister Josef und Stadträtin O´Sullivan, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Seit 1980 lädt die Stadt Frankfurt am Main jährlich Nachfahren jüdischer sowie anderer religiös und politisch Verfolgter ein, um auf eine gemeinsame Spurensuche zu gehen.
Während des einwöchigen Aufenthalts besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutende Orte wie das Jüdische Museum, die Gedenkstätte der Europäischen Zentralbank, die I. E. Lichtigfeld-Schule sowie den Hochbunker, der von der Initiative 9. November betrieben wird. Das Projekt „Jüdisches Leben in Frankfurt“ spielte eine zentrale Rolle. Dafür hatten Ehrenamtliche die Familiengeschichten der Gäste erforscht und diese anschließend zu den wichtigen Orten ihrer Vergangenheit begleitet. Weiterhin wurden Gespräche mit Schülerinnen und Schülern an elf Frankfurter Schulen organisiert.
Das diesjährige Programm war auch geprägt von den kriegerischen Auseinandersetzungen in Nahost, einige Gäste berichteten von ihrer Unsicherheit, zu reisen. Bei der emotionalen Verabschiedung betonten die Teilnehmenden jedoch, glücklich zu sein, die Reise angetreten zu haben. Sie habe ihnen ermöglicht, Lücken in ihrer Identität als Frankfurter zu schließen und eine emotionale Verbindung zur Stadt ihrer Vorfahren herzustellen.
Oberbürgermeister Mike Josef würdigte den Mut der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nach Frankfurt zu kommen, und hob hervor: „Das Besuchsprogramm ist eines der wichtigsten der Stadt Frankfurt überhaupt. Es verbindet Generationen miteinander, Geschichten und Erinnerungen. Gleichzeitig erinnert der Besuch an das kulturelle Erbe und das Versagen unserer Stadt in ihrer dunkelsten Stunde.“ Josef fügt hinzu: „Wir setzen uns in Frankfurt gemeinsam aktiv gegen Antisemitismus ein. Wir stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Erinnerung an die Nazi-Vergangenheit wachzuhalten und gleichzeitig die Bedeutung von ‚Nie wieder ist jetzt‘ der nächsten Generation zu vermitteln. Dazu müssen wir den Dialog suchen. Ich selbst habe viele Schulen besucht und mit Jugendlichen gesprochen. Es waren spannende und manchmal auch hitzige aber notwendige Diskussionen.“
Eileen O'Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, zeigte sich ebenfalls bewegt: „Das Besuchsprogramm, das es nun schon seit über vier Jahrzehnten gibt, wird seither maßgeblich vom Engagement der Ehrenamtlichen gestützt, die teils jahrhundertalte Familiengeschichten recherchieren. Ihre Zuarbeit macht dieses Programm erst möglich, dafür sind wir sehr dankbar. Den Nachkommen derer, die aus Frankfurt vertrieben worden sind, einen neuen Zugang zur Familiengeschichte zu ermöglichen, ist Teil der Aufarbeitungsprozesse, zu denen wir historisch wie auch menschlich verpflichtet sind. Brücken zwischen Teilnehmenden und dem heutigen offenen, internationalen und multikulturellen Frankfurt zu schaffen ist dabei maßgeblicher Bestandteil zur Versöhnung. Der Besuch unterstreicht auch die Pflicht aller Frankfurterinnen und Frankfurter hinzuschauen, wo auch unsere Stadtbevölkerung in der Geschichte menschliche Katastrophen hat stattfinden lassen. Wir alle tragen die Verantwortung, das Versprechen ‚nie wieder‘ mit Leben zu füllen.“
Über das Jüdische Besuchsprogramm
Das Jüdische Besuchsprogramm der Stadt Frankfurt wird seit 1980 jährlich durchgeführt und fördert den Austausch zwischen Generationen sowie das lebendige Gedenken an die Geschichte jüdischer Familien in Frankfurt. Es wird vom städtischen Referat für internationale Angelegenheiten organisiert.
Fotos Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jüdischen Besuchsprogramms beim Abschiedsempfang im Kaisersaal, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jüdischen Besuchsprogramms während der Besichtigung der Gedänkstätte an der Europäischen Zentralbank, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler
Gruppenfoto im Rathaus Römer mit Oberbürgermeister Josef und Stadträtin O´Sullivan, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler