Engagiert und preisverdächtig: Stadtschulamt ist mit Frankfurter Bücherkoffer für den Deutschen Lesepreis 2026 nominiert

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Für den Deutschen Lesepreis 2026 sind auch in diesem Jahr wieder viele Projekte und Personen nominiert, die der Leseförderung ein Gesicht geben. Mit persönlichem Einsatz, Kreativität und Mut beschreiten sie neue Wege, um Kindern das Lesen näher zu bringen. Und das ist keine Kleinigkeit: Jedes vierte Kind verlässt die Grundschule, ohne ausreichend Lesen zu können, dabei werden entscheidende Weichen für die Zukunft schon im Kleinkindalter gelegt. Egal ob in den Bildungsinstitutionen Kita und Schule oder in außerschulischen Projekten mit dem Einsatz vieler freiwillig Engagierter: Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen, Chancen schaffen und Kindern die Tür zur Welt der Geschichten öffnen.

Insgesamt 50 Projekte und Personen aus fast 400 Bewerbungen in fünf Kategorien sind für die Shortlist ausgewählt worden. Darunter: der Frankfurter Bücherkoffer vom Verein chancenreich gemeinsam mit dem Stadtschulamt Frankfurt, dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten, dem Staatlichen Schulamt und der schulbibliothekarischen Arbeitsstelle der Stadtbücherei. Das Projekt zeichnet sich durch die mehrsprachige Leseförderung aus, die derzeit in 208 Klassen an 45 Grundschulen jährlich über 4000 Kinder und ihre Familien erreicht. Die Bücherkoffer enthalten je zwölf mehrsprachige Bilderbücher in über 50 Sprachen und wandern im Wochenrhythmus von Familie zu Familie nach Hause. Dort lesen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern – auf Deutsch oder in ihrer Familiensprache. So werden Lesefreude und Lesekompetenz gestärkt, und alle Eltern werden dabei unterstützt, eine aktive Rolle für den Bildungserfolg ihrer Kinder einnehmen zu können.

Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, gratuliert dem Projekt zur Nominierung: „Es gibt wenige Projekte im Sprachförderungsbereich, die so nachhaltig wirken wie der Bücherkoffer. Er bezieht die Eltern als wichtigste Bildungspartner aktiv mit ein und sorgt durch das Aufgreifen der Familiensprachen dafür, dass auch diejenigen Eltern ihre Kinder bestmöglich unterstützen können, bei denen Zuhause nicht vorrangig Deutsch gesprochen wird. Kita, Schule, Bibliotheken und Eltern wirken hier in gemeinsamer Anstrengung und Partnerschaft vorbildlich zusammen.“

In den Regelklassen der Frankfurter Grundschulen hat der Bücherkoffer 2019 Einzug gehalten und wird seitdem sukzessive ausgebaut. Eine spezielle Variante in roten Koffern steht seit 2023 Kindern in Vorlaufkursen zur Verfügung, die vor Beginn ihrer Schulzeit besonderen Sprachförderbedarf aufweisen und mit Hilfe dieser besonderen Förderung in ihrem Schulstart unterstützt werden sollen. Auch in Intensivklassen kommt der Koffer zum Einsatz.

Das Projekt Frankfurter Bücherkoffer ist ein Musterbeispiel für die nachhaltig erfolgreiche Zusammenarbeit der beteiligten Ämter und Träger in Frankfurt am Main.

Zum Deutschen Lesepreis

Der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Deutsche Lesepreis ist eine gemeinsame Initiative der Stiftung Lesen und der Commerzbank-Stiftung und wird im Februar 2026 zum 13. Mal verliehen. In Zentrum stehen diejenigen, die oftmals im Hintergrund dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche echte Zukunftschancen erhalten. Denn nur wer lesen kann, hat die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft von Staatsminister für Kultur und Medien, Dr. Wolfram Weimer und wird von den Kategoriepartnern Arnulf Betzold GmbH, Deutscher Städtetag und Deutsche Fernsehlotterie, Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH, Wort & Bild Verlag und PwC-Stiftung unterstützt.

Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen betont: „Wenn jedes vierte Kind die Grundschule verlässt, ohne richtig lesen zu können, ist das nicht nur ein Bildungsproblem – es ist ein gesellschaftlicher Notstand. Leseförderung muss endlich systematisch in Bildungspläne integriert und politisch priorisiert werden. Dafür braucht es neue Bildungsimpulse und Ideen. Die Nominierten für den Deutschen Lesepreis zeigen, wie es gehen kann: mit konkreten Projekten, engagierten Menschen und dem Mut, neue Wege zu gehen.“

Astrid Kießling-Tascin, Vorständin der Commerzbank-Stiftung, ergänzt: „Hinter jedem Projekt stehen Menschen, die mit Herz und Haltung Kindern die Welt des Lesens öffnen. Sie schenken nicht nur Geschichten, sondern auch Selbstvertrauen, Neugier und Zukunftsperspektiven. Dieses Engagement verdient nicht nur Anerkennung – es berührt und inspiriert. Wir gratulieren allen Nominierten ganz herzlich und bedanken uns jetzt schon für Ihren vorbildlichen Einsatz für die Leseförderung.