Faire Bezahlung für wichtige pädagogische Arbeit

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

Magistrat beschließt Arbeitsmarktzulage für Beschäftigte in der Kinderbetreuung

ffm. Die Stadt Frankfurt wirkt aktiv dem Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung entgegen. Der Magistrat hat am Freitag, 14. November, eine Arbeitsmarktzulage für alle Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes in der Kinderbetreuung in Frankfurt beschlossen. Die Stadtverordneten müssen der Vorlage noch zustimmen.

Der Zuschlag soll allen Beschäftigten in der Kinderbetreuung gewährt werden – jedoch in unterschiedlicher Höhe. Pädagogisches Personal, inklusive der Leitungen und stellvertretenden Leitungen, erhalten monatlich 200 Euro brutto mehr. Hauswirtschaftliches Personal sowie Hilfskräfte bekommen einen Zuschlag von 100 Euro brutto pro Monat. Zudem erhalten Nachwuchskräfte, nach erfolgreichem Abschluss mit staatlicher Anerkennung, eine einmalige Prämie in Höhe von 400 Euro brutto. Die Zuschläge werden städtischen Beschäftigten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Träger der freien Jugendhilfe in Kinderbetreuungseinrichtungen gleichermaßen gewährt.

„Mit dieser Zulage zeigen wir, was uns die Erzieherinnen, Erzieher und alle Beschäftigten in den Frankfurter Kindertagesstätten wert sind“, sagt Oberbürgermeister Mike Josef. „Ihre pädagogische Arbeit, ihr Beitrag zur Erziehung und zur Bildung, ist nicht hoch genug einzuschätzen. In den Kitas wird die Basis gelegt, auf der die Kinder aufbauen können, in der Schule und im Leben. Ich danke dem Magistrat, dass er der Zulage zugestimmt hat, und vertraue fest darauf, dass auch die Stadtverordneten dies tun werden. Wichtig ist zudem, dass wir nun weitere städtische Berufsgruppen in den Blick nehmen, die täglich im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern stehen. Sie leisten, unter teils herausfordernden Bedingungen, unverzichtbare Arbeit, sind aber relativ niedrig eingruppiert. Ich denke unter anderem an die Verkehrspolizei. Als Oberbürgermeister werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass ihre Arbeit in Zukunft noch mehr Wertschätzung erfährt – und dass sich dies auch in einer besseren Bezahlung ausdrückt.“

„Die Arbeitsmarktzulage für Beschäftigte in der Kinderbetreuung ist ein weiteres Element für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Wir haben hierfür bereits die Koordinierungsstelle ‚Fachkräftegewinnung und -bindung in der Kindertagesbetreuung‘ im Stadtschulamt eingerichtet sowie das ‚Bündnis für mehr Ausbildung für Fachkräfte in der Kinderbetreuung‘ ins Leben gerufen. Zudem veranstalten wir regelmäßig den Berufsbildungstag für zukünftige Erzieher:innen“, erläutert Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen. „Die Arbeitsmarktzulage ist nun ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Frankfurter Betreuungslandschaft aus Kita Frankfurt und den vielen freien Trägern zu entlasten. Es gilt nicht nur, neue Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch die gute pädagogische Arbeit der bereits tätigen Beschäftigen in der Kinderbetreuung zu honorieren. Die Stadt leistet damit einen wichtigen Beitrag, um dem gesetzlichen Auftrag nachzukommen, jedem Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Betreuungsplatz zur Verfügung zu stellen“, sagt Weber.

„Wir treten mit der Arbeitsmarktzulage den demografischen Herausforderungen und dem Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung aktiv entgegen. Die Zulage haben wir tarifkonform ausgestaltet und handeln auf Grundlage der Beschlusslage des Kommunalen Arbeitgeberverbandes“, sagt Stadtkämmerer und Personaldezernent Bastian Bergerhoff. „Die Regelungen werden auf fünf Jahre befristet und evaluiert. Dabei wird überprüft, ob die Personalgewinnung und -bindung verbessert werden konnte. Mir ist wichtig, dass die Stadt Frankfurt am Main eine attraktive Arbeitgeberin in allen Bereichen ist. Diese Arbeitsmarktzulage ist dabei einer von vielen Bausteinen, der seine Wirksamkeit nun unter Beweis stellen kann.“

Die Arbeitsmarktzulage soll zur Gewinnung und Bindung von qualifizierten Fachkräften dienen und damit eine gute und flächendeckende Betreuung für alle Kinder sicherstellen. Die Umsetzung der Maßnahmen wird mit Rechtskraft des städtischen Haushalts 2026 rückwirkend zum 1. Januar 2026 wirksam – vorausgesetzt die Stadtverordneten stimmen der Maßnahme sowie dem Haushalt zu. Für die Finanzierung sind ab dem Haushalt 2026 jährlich Mehrausgaben in Höhe von 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Mittel werden vorerst für fünf Jahre gewährt, um die Messbarkeit der Effekte auf die Personalgewinnung und -bindung zu gewährleisten.

Eine Dynamisierung der Zuschläge soll ab Januar 2027 erfolgen und sich an der prozentualen Tarifsteigerung im Sozial- und Erziehungsdienst orientieren.

Fotos

Gedankenaustausch (v.l.): Bildungsdezernentin Sylvia Weber und Oberbürgermeister Mike Josef im Gespräch mit dem stellvertretenden Kita-Leiter Joel Rinkart und Kita-Leiterin Leoni Yildirim vom Kinderzentrum Rendeler Straße, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel 

Zu Gast im Kinderzentrum Rendeler Straße: Bildungsdezernentin Sylvia Weber und Oberbürgermeister Mike Josef mit Kita-Leiter Joel Rinkart und Kita-Leiterin Leoni Yildirim vom Kinderzentrum Rendeler Straße, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Menzel