Frankfurt blickt auf ein bewegtes Versammlungsjahr 2024 zurück

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Die Versammlungsbehörde Frankfurt verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 2295 angezeigte Versammlungen. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber 2023, als 2828 Versammlungen angemeldet wurden. Von den im Jahr 2024 angezeigten Versammlungen wurden 2071 durchgeführt. Es gab lediglich ein Verbot sowie ein Teilverbot, was auf eine verstärkte Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die Veranstalter hinweist. Im Vergleich dazu wurden 2023 noch neun Versammlungen untersagt und zwei teilverboten.

Schwerpunktthemen und Rekordversammlungen

Die Vielfalt der Themen reichte von der Aufarbeitung der Corona-Pandemie über den Gaza-Konflikt, den Krieg in der Ukraine, die Situation im Iran, Klimathemen und den Rechtsruck in Deutschland bis hin zu lokalen Fragen wie Bauen und Verkehr. Der Nahost-Konflikt zählte jedoch zu den dominierenden Themen des Jahres.

Drei Versammlungen stachen aufgrund der hohen Anzahl der Teilnehmenden hervor:

„Die Demokratie und die Grundrechte gegen die AfD und die Werteunion verteidigen“ am 20. Januar 2024 auf dem Römerberg: Angemeldet wurden 5000 Teilnehmende, tatsächlich kamen circa 35.000. Verein KAWA-Demokratische Föderation der Gesellschaften Kurdistan „Newroz Azadiye, Azadiya te – Azadiyame ye“ am 23. März 2024 auf dem Rebstockgelände: Angemeldet wurden 15.000 Teilnehmende, tatsächlich kamen circa 30.000. SPD Frankfurt „Frankfurt steht auf für Demokratie“ am 5. Februar 2024 auf dem Römerberg: Angemeldet waren 7000 Teilnehmende, tatsächlich erschienen circa 19.000.

Auch kleine Versammlungen fanden Platz: Die kürzeste Teilnehmerliste verzeichneten mehrere Demos mit nur jeweils zwei angemeldeten Personen, darunter „Was sagt die Bibel zum Wert eines Menschen“ am 5. April 2024 und „Sondervermögen für Aufzüge, die UEFA hat uns den Aufzug geklaut“ am 23. Juni 2024.

Besondere und außergewöhnliche Demonstrationen

Das Jahr 2024 war geprägt von einer Vielzahl kreativer und außergewöhnlicher Protestformen. Zu den Highlights zählten:

Demonstrationen mit Traktoren, bei denen Bauern wiederholt nach Frankfurt und sogar an den Flughafen kamen. Eine Versammlung, bei der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Main schwammen. Protestcamps und spontane Versammlungen im Zuge von Hausbesetzungen, zum Beispiel im ehemaligen Dondorf-Gebäude oder dem Berger Kino.

10-Jahresvergleich der angemeldeten Versammlungen

In den vergangenen zehn Jahren zeigt sich eine deutliche Entwicklung in der Anzahl der angezeigten und durchgeführten Versammlungen in Frankfurt. Während in den Jahren 2015 bis 2017 die Zahlen relativ niedrig lagen, kam es in den Folgejahren zu einem kontinuierlichen Anstieg. Insbesondere ab 2020, trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, stieg die Anzahl der Versammlungen deutlich an. 2023 stellte mit 2828 angemeldeten Versammlungen ein Rekordjahr dar, gefolgt von einem Rückgang im Jahr 2024 auf 2295 angemeldete Versammlungen. Von diesen wurden 2071 tatsächlich durchgeführt.

Im Vergleich zu 2016, als 1125 Versammlungen angemeldet und 1046 durchgeführt wurden, zeigt sich eine Zunahme von über 1000 Versammlungen innerhalb eines Jahrzehnts. Besonders auffällig ist der starke Anstieg im Jahr 2023, der unter anderem auf verstärkte politische und gesellschaftliche Aktivitäten zurückzuführen ist. Der Rückgang 2024 markiert einen leichten Normalisierungsprozess, bleibt jedoch im historischen Kontext auf einem hohen Niveau.

Jahr: 







Angemeldete Versammlungen:  

Durchgeführte Versammlungen: 2024 









2295 

























2071 2023 









2828 

























2515 2022 









2281 

























2214 2021 









1746 

























1601 2020 









1467 

























1200 2019 









1829 

























1754 2018 









1813 

























1741 2017 









1192 

























1143 2016 









1125 

























1046 2015 









1611 

























1408

Ausblick und Zusammenfassung Frankfurt bleibt ein zentraler Ort für demokratische Meinungsäußerung. Trotz des Rückgangs der Anmeldezahlen im Vergleich zu 2023 bleibt die Vielfalt der Themen und Protestformen beeindruckend. Das Ordnungsamt dankt allen Beteiligten für die weitestgehend friedlichen Abläufe und sieht mit Spannung dem Versammlungsjahr 2025 entgegen.

Kontakt für die Medien Michael Jenisch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Ordnungsamt – 32.PÖA, Telefon 069/212-49999 , E-Mail presse.ordnungsamt@stadt-frankfurt.de