„Hessen verbindet Ost und West“

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

Kostenfreie Veranstaltungsreihe zum Tag der Deutschen Einheit im Rahmen von „Jazz zum Dritten“ auf dem Römerberg / TCF und VHS machen erstmals mit bei „Türen auf mit der Maus“

ffm. 35 Jahre deutsche Einheit: Gemeinsam mit der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main (TCF) macht die Volkshochschule (VHS) Frankfurt das Zusammenwachsen von Ost und West zum Thema – im Stadthaus, dem Herzen der neuen Altstadt. Damit erweitern TCF und VHS das Bürgerfest „Jazz zum Dritten“ von Freitag, 3., bis Sonntag, 5. Oktober, um eine weitere Facette.

Unter der Überschrift „Übergänge. Hessen zwischen Ost und West“ sind drei Veranstaltungen geplant – darunter die Mitmach-Lesung „Mein Mauerfall“, mit der sich TCF und VHS erstmals am beliebten Aktionstag „Türen auf mit der Maus“ beteiligen.

Zu Wort kommen bei „Übergänge. Hessen zwischen Ost und West“ vor allem Vertreterinnen und Vertreter der „Dritten Generation Ost“ wie der Schriftsteller Lukas Rietzschel, aufgewachsen im vereinten Deutschland, aber geprägt durch die Umbruchserfahrung der Eltern. Begleitet wird die Veranstaltungsreihe durch die Ausstellung „Leben in der Utopie – der Alltag in einem verschwundenen Staat“ mit Werken des Fotografen Siegfried Wittenburg.

Allen Referentinnen und Referenten gemeinsam ist ein Bezug zu Hessen. Sie sind Grenzgängerinnen und Grengänger eines in den Köpfen oft noch geteilten Landes. Sie wollen zeigen: Ostdeutsche können Transformation – eine echte „Future Skill“, von der das ganze Land profitiert.

Die Veranstaltungen in der Übersicht

Juliane Breinl: „Mein Mauerfall“, eine Mitmach-Lesung für Kinder am Freitag, 3. Oktober, von 14 bis 15.30 Uhr: Warum gab es eine Mauer in Deutschland? Und warum reden Erwachsene darüber, wenn sie doch gar nicht mehr steht? Die bekannte Kinderbuchautorin Juliane Breinl nimmt Kinder mit auf die Reise in ein Land, das es nicht mehr gibt. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Aktionstags „Türen auf mit der Maus“ statt. Transformation und Herkunft in Hessen: Lukas Rietzschel im Gespräch am Freitag, 3. Oktober, von 18.30 bis 20 Uhr: Rietzschel („Mit der Faust in die Welt schlagen“) gehört zu den spannendsten literarischen Stimmen der jungen Generation. Er hat seine Kindheit in der Oberlausitz verbracht und in Kassel studiert – ein Perspektivwechsel, der Spuren in seinem Werk hinterlassen hat. Mit Politikwissenschaftlerin Dr. Friederike Alm spricht Rietzschel unter anderem über die Rolle der Literatur in unruhigen Zeiten. Podiumsdiskussion: Geteilt. Vereint. Verbunden? Ost und West im Dialog am Samstag, 4. Oktober, von 18.30 bis 20 Uhr: Eingeladen sind der thüringische Innenminister und stellvertretende Ministerpräsident Georg Maier, Dr. Florian Greiner, Geschäftsführer des Lern- und Erinnerungsort Notaufnahmelagers Gießen, Dr. Judith Enders, Vorsitzende des Vereins Perspektive3, Philipp Metzler, Referent der Point Alpha Stiftung, und der Fotograf Siegfried Wittenburg.

Mehr Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es unter vhs.frankfurt.de/uebergaenge .

„Hessen verbindet Ost und West“, sagt Oberbürgermeister Mike Josef. „Es ist eine tolle Idee, diesem Aspekt im Rahmen von ‚Jazz zum Dritten‘ im Stadthaus Raum zu geben. Zum einen war unser Bundesland schon vor der Wiedervereinigung ein Ort deutsch-deutscher Begegnungen. Das Notaufnahmelager Gießen stand für Neubeginn, aber auch für das, was man hinter dem Stacheldraht zurücklassen musste. Zum anderen steht aber auch der Veranstaltungsort, die neue Altstadt selbst für Aufbruch. Hier haben wir als Stadt etwas Neues gewagt – so wie unser Land am 3. Oktober 1990.“

Sylvia Weber, die als Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen für die VHS zuständig ist, wird die Veranstaltung am Samstag, 4. Oktober, mit einem Grußwort eröffnen. Darin erinnert sie auch an Willy Brandt. „‚Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört‘, hat der Architekt der neuen Ostpolitik und Wegbereiter der Wiedervereinigung uns 1989 ins Stammbuch geschrieben. Aber: Zusammenwachsen geht nur gemeinsam und auf Augenhöhe. Es ist ein Prozess, bei dem etwas entsteht, das mehr ist als die Summe seiner Teile. Grenzgänger:innen zwischen Ost und West können uns helfen, dieses ‚mehr‘ zu verstehen. Sie öffnen uns die Augen.“

„Der Perspektivwechsel gehört zum Lernen wie die Luft zum Atmen“, sagt VHS-Direktor Danijel Dejanovic. „Mit der Veranstaltungsreihe ‚Übergänge. Hessen zwischen Ost und West‘ wollen wir den vielleicht am meisten unterschätzten Aspekt der Wiedervereinigung ins Zentrum rücken – dass die Einheit Deutschland zu einem vielfältigeren und lebenswerteren Land gemacht hat.“

„In diesem Jahr feiern wir anlässlich des 35. Jubiläums der Deutschen Einheit unser Bürgerfest ‚Jazz zum Dritten‘ ganze drei Tage lang“, sagt TCF-Geschäftsführer Thomas Feda. „Wir freuen uns auf hochkarätige Jazzmusiker:innen auf der Bühne am Römerberg, Outdoor-Ausstellungen zu diversen Themen, Fotospots mit ein wenig Ostalgie, eine emotionale Video-Mapping-Show an der Römerfassade unter anderem mit Fotos von Siegfried Wittenburg und die spannende Veranstaltungsreihe der VHS.“