Hochwasserschutz am Kurparkweiher: Überlaufschwelle wird vom Land Hessen mit 25 Prozent der Kosten gefördert

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Wiesbaden

Die Landeshauptstadt Wiesbaden rüstet ihre Hochwasserschutzmaßnahmen auch am Rambach auf und erhält dafür einen Zuschuss vom Land Hessen.

Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Christiane Hinninger nahm am Mittwoch, 18. Dezember, im Kurpark von Hessens Umweltminister Ingmar Jung einen Förderbescheid entgegen, der 25 Prozent der rund 1,3 Millionen Euro Baukosten für eine Überlaufschwelle am Kurparkweiher, den sogenannten „Schluckbrunnen“, übernimmt. „Die Förderung bedeutet uns sehr viel“, bedankte sich Bürgermeisterin Hinninger, „denn sie ist ein wichtiger Baustein im Rahmen unserer Bemühungen, für die Stadt Wiesbaden Überflutungen nach Starkregenereignissen zu verhindern oder wenigstens zu minimieren.“ „Auch wenn wir Hochwasser nicht gänzlich verhindern können, ist es unser Ziel, die hessischen Städte und Gemeinden bestmöglich zu unterstützen, um Schäden für Mensch, Natur und Infrastruktur so gering wie möglich zu halten“, erklärte Umweltminister Jung bei der Übergabe des Förderbescheids. „Das Projekt ist ein bedeutender Schritt für den Hochwasserschutz rund um das Kurhaus, eines der bedeutendsten Wahrzeichen Wiesbadens im Herzen der Stadt.“ Hinninger informierte bei dieser Gelegenheit den hessischen Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat über den Fortgang der Arbeiten an diesem Entlastungsbau, der überschüssige Wassermassen im Starkregen- und Hochwasserfall vom Kurparkweiher in den bestehenden historischen Rambach-Kanal ableiten wird. Damit sollen Überflutungen, wie sie sich in den Jahren 1999 und 2014 ereigneten, verhindert beziehungsweise in ihren Auswirkungen gemindert werden. Damals kam es zu Überschwemmungen in den Stadtteilen Sonnenberg, Rambach und im und rund um das Kurhaus Wiesbaden. Hydraulische und hydrologische Berechnungen stellen sicher, dass der Ablauf zusätzlicher Wassermengen im Falle von Starkregenereignissen unproblematisch verläuft und kein Rückstau mehr entstehen kann. Die Überlaufschwelle am Ablauf des Kurparkweihers ist bereits fertiggestellt. Sie wird im zweiten Schritt mit einem neuen Entlastungskanal unter dem Hauptzugangsweg zum Kurpark erweitert und im neuen Jahr mit der so genannten Rambach-Verdolung, dem historischen Kanal, verbunden. Mit einem Schwertransporter wird dafür im Januar ein fertiges Betonteil angeliefert, das diesen technisch anspruchsvollen Anschluss ermöglicht. Ab März erfolgt dann über mehrere Wochen die erneute Befüllung des entschlammten Kurparkweihers durch den Rambach sowie die Wiederherstellung der ihn umgebenden Grünflächen. Zur Integration in das Landschaftsbild und Berücksichtigung des Denkmalschutzes werden sichtbare Betonflächen der Überlaufschwelle mit Naturstein verkleidet. Unter anderem aus Naturschutz-Gründen musste das Zeitfenster für die Bauarbeiten zwischen Oktober und März gewählt werden, so dass die Arbeiten bis zum Frühjahr abgeschlossen sind. Der Baumaßnahme im Kurpark gingen umfangreiche Vorplanungen voraus, um den Eingriff in den sogenannten Eisberghügel des Kurparks zu minimieren, und die historische und denkmalgeschützte Bausubstanz des Kurhauses, dessen Betrieb während der Baumaßnahme weiterläuft, zu schonen. Zudem ist der Schluckbrunnen Teil eines Gesamtkonzepts am Rambach: „Die Stadt Wiesbaden hat sich schon vor Jahren auf die Fahnen geschrieben, den Rambach hochwassersicherer zu machen“, skizzierte Hinninger die städtischen Maßnahmen. Bis 2015 erfolgte ein erster Hochwasserschutz-Ausbau in Sonnenberg, wo Ufermauern erhöht, Verdolungen abgebrochen oder erweitert und Stege neu gebaut wurden. Zu den weiteren Maßnahmen gehören das Hochwasserrückhaltebecken „Im langen Garten“ in Rambach und strömungslenkende Maßnahmen am Goldsteinbach, die sich beide derzeit in Planung befinden. Interessierte können sich einmal im Monat live vor Ort ein Bild der Baumaßnahe machen und an einer kostenfreien Führung teilnehmen. Termine im Jahr 2025: Donnerstag, 16. Januar, Dienstag, 11. Februar, Donnerstag, 20. März. Anmeldung zur Führung und weitere Informationen zur Baumaßnahme finden Sie hier: www.wiesbaden.de/schluckbrunnen +++