„Im Anfang war … Jikji. Koreas Urknall der Druckgeschichte“. Das Early Printing Museum Cheongju zu Gast in Offenbach
Offenbach am Main, 30. April 2024 – Fast 9.000 Kilometer und über 70 Jahre liegen zwischen Korea und Deutschland und doch sind beide durch eine bahnbrechende Erfindung miteinander verbunden, die uns auch heute noch Wissen, Geschichten, Ratgeber, eben alles, was auf eine Zeitungsseite oder zwischen zwei Buchdeckel passt, festhalten und teilen lässt. Ganz ohne Strom und Internet, sondern mit beweglichen Lettern auf Papier gedruckt. Eine Medienrevolution, die ein gewisser Johannes Gensfleisch zwischen 1452 und 1454 in Mainz anzettelte – dass über ein halbes Jahrhundert zuvor im koreanischen Cheongju ähnliches passierte, war lange nicht bekannt. Dort hatte man schon länger experimentiert und chinesische Schriftzeichen gedruckt. Als erstes nachweisbar gedrucktes und erhaltenes Buch gilt das Buch Jikji mit einer Sammlung buddhistischer Texte aus dem Jahr 1377, das seit 1952 in der Bibliothèque Nationale in Paris aufbewahrt wird. Repliken und weiterführende Materialien sind nun in einer Ausstellung des Early Printing Museum in Cheongju (Südkorea) im Klingspor Museum zu sehen. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt bildet Hanji, das ganz besondere Papier aus der Rinde des schwarzen Maulbeerbaums, mit dem in einer kleinen Druckwerkstatt in der Ausstellung gedruckt werden kann.