Klimadezernentin Zapf-Rodríguez: „Die Wärmewende betrifft die gesamte Stadtgesellschaft“

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

Informationsveranstaltung des Klimareferates im Saalbau Bornheim gut besucht

ffm. Die Wärmewende in Frankfurt wird nur gelingen, wenn alle Beteiligten frühzeitig eingebunden sind und ein Höchstmaß an Transparenz gewährleistet ist. Hierauf hat Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez hingewiesen, als sie am Montag, 10. November, die Informationsveranstaltung „Wärmewende meistern – zukunftsfähige Lösungen für Frankfurt“ des Klimareferates eröffnete. Diese war mit rund 450 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gut besucht.

„Frankfurt steht vor der großen Herausforderung, die Wärmewende erfolgreich zu gestalten. Das geht nur, wenn wir frühzeitig klare Informationen bereitstellen, transparente Prozesse schaffen und alle Beteiligten einbinden. Dazu gehören die Mieter:innen genauso wie die Handwerksbetriebe, die Immobilieneigentümer:innen, der Einzelhandel oder die Industriebetriebe. Wer heute den Dialog sucht und die Stadtgesellschaft mitnimmt, legt den Grundstein für eine nachhaltige Wärmeversorgung, die sowohl den Klimazielen als auch den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird“, erklärte die Stadträtin und unterstrich die Bedeutung eines transparenten Verfahrens. Ebenso wichtig sei es daher, die Ortsbeiräte einzubinden. Die Dezernentin verwies in diesem Zusammenhang auf eine Informationsveranstaltung für die Stadtteilparlamente, welche das Klimareferat am Montag, 3. November, ausgerichtet hatte.

Wohnen und Industrie emittieren die meisten Treibhausgase

Frankfurt hat einen Gesamtwärmeverbrauch von rund 10.000 Gigawattstunden pro Jahr und stößt jährlich rund 2,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente allein durch Wärmeerzeugung aus. Davon entfallen jeweils 38 Prozent auf die Industrie und 38 Prozent auf Wohnen, der Rest auf Gewerbe, Handel, Dienstleistungen sowie die Kommune. Dies verdeutliche, wie wichtig der Bereich Wohnen sei, sagte Zapf-Rodríguez.

Privathauhalte und Bestandsgebäude im Fokus

Daher stelle die Veranstaltung Privathaushalte und Bestandsgebäude in den Mittelpunkt. Diese bestand aus zwei Teilen: Fachvorträgen einschließlich Podiumsdiskussion sowie einem Infomarkt. Auf diesem gab es die Möglichkeit, sich bei Innungen, Versorgern, Initiativen und Verbänden umfassend zu nicht-fossilen Heizmöglichkeiten zu informieren.

Im Vortragsteil referierte Florian Köhler von der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA) zum Thema „Als Privathaushalt die Wärmewende meistern“. Jana Deurer vom Beratungsunternehmen Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) aus Karlsruhe sprach über „Sanierungssprint − Effizienz und Tempo bei der Gebäudesanierung“. Hans-Jürgen Seifert, Fachbuchautor und Sachverständiger für Wärmepumpen aus Lößnitz, widmete sich den „Besonderheiten beim Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden“. Zum Schluss diskutierten die Referent:innen unter der Moderation von Catrice Christ von IREES zusammen mit Thomas Rappmann aus dem Vorstand der Innung Sanitär Heizung und Klima über die aktuellen Herausforderungen der Wärmewende.

Auf dem Infomarkt entwickelten sich intensive Gespräche zwischen den Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltung sowie den Expertinnen und Experten an den Ständen. Zur Verfügung standen:

Energieberaterinnen und -berater des Energiepunkts und der Verbraucherzentrale Energieversorger Mainova und Süwag Haus & Grund Frankfurt am Main  Handwerkskammer Innung Sanitär Heizung und Klima Innung für elektro- und informationstechnische Handwerke Schornsteinfegerinnung Frankfurter Bürgerenergiegenossenschaft Bündnis Wärmewende Verein Umweltlernen in Frankfurt Main-Solar-Balkon Mitglieder des Umweltforums, wie die Frankfurter Sparkasse oder das Solartechnikunternehmen Consolar Stand mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlicher städtischer Ämter wie Bauaufsicht, Denkmalamt und Klimareferat

Weitere Veranstaltungen geplant

Hans-Georg Dannert, Leiter des Klimareferates, zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung: „Das rege Interesse der Bürger:innen sowie der Aussteller zeigt uns, wie wichtig es ist, zum Thema Wärmewende bürgernah und konkret im Gespräch zu sein. So können wir Entscheidungshilfen geben und Anregungen für unsere weitere Arbeit aufnehmen. Die gute Resonanz auf die Veranstaltung zeigt uns, dass wir mit diesem Angebotsformat richtig liegen. Für weitere individuelle Fragen zu den Möglichkeiten der Wärmeerzeugung und Sanierung kann übrigens jederzeit auch das Beratungsteam des Klimareferates angefragt werden.“ Dannert kündigte außerdem weitere Informationsveranstaltungen zu dem Thema für unterschiedliche Zielgruppen an.

Eine Aufzeichnung der Diskussion ist ab Montag, 17. November, unter klimaschutz-frankfurt.de  zu finden.

Fotos Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez eröffnet die Veranstaltung, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Ulf Baier 

Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez informiert sich an einem der Stände, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes 

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion: Moderatorin Catrice Christ (IREES), Fachbuchautor Hans-Jürgen Seifert, Jana Deurer (IREES), Florian Köhler (LEA) und Thomas Rappmann, SHK-Innung, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes 

An den Ständen des Infomarktes herrschte reger Andrang, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes 

Hinweis für die Medien Für Fragen steht das Klimareferat unter der Telefonnummer 069/212-39193  zur Verfügung.