Kraft tanken – Haltung zeigen
Am Samstag, 18. Oktober, wird die Stadthalle Aschaffenburg zum Treffpunkt für alle, die sich für eine lebendige Demokratie und ein starkes Miteinander einsetzen. Unter dem Titel „Kraft tanken – Haltung zeigen“ bietet die Demokratiekonferenz von 9.30 bis 14 Uhr einen Raum, um sich zu vernetzen, Wissen zu teilen und gemeinsam Strategien gegen Spaltung, Hetze und Desinformation in Aschaffenburg zu entwickeln.
Mit der Konferenz möchte die Stadt Aschaffenburg auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren und die Stadtgesellschaft in ihrem Zusammenhalt stärken. Die Konferenz möchte nach dem Messerangriff im Januar Mut machen und lädt dazu ein, sich einzubringen und verschiedene Perspektiven kennenzulernen – von praktischen Ansätzen politischer Bildung bis zu Strategien für mehr Resilienz in Krisenzeiten.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
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Programm
Das Programm beginnt um 9.30 Uhr mit einem Ankommen bei Kaffee. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Jürgen Herzing um 10 Uhr eröffnen die Volksverpetzer mit ihrer Keynote „Stärker als Hass – Mit Haltung, Hoffnung und Strategie“ die Veranstaltung.
Im Anschluss folgen zwei Runden mit parallellaufenden Vorträgen und Workshops, die unterschiedliche Perspektiven auf die Herausforderungen und Chancen einer wehrhaften Demokratie beleuchten.
So können Teilnehmende des Workshops „Wer darf mitbestimmen? Und warum?“ anhand der Betzavta-Übung (hebräisch für „Miteinander“) mit Mariam Grote demokratische Entscheidungsprozesse unmittelbar erleben. Dass eine Demokratie immer Aushandlungen und Kompromisse erfordert, lernen die Teilnehmenden bei dieser Übung am eigenen Leib.
Der Stadtjugendring Aschaffenburg lädt mit dem Workshop „AusHALTen können – Politik mit Jugendlichen gestalten“ dazu ein, politische Beteiligung aus der Perspektive junger Menschen zu denken und gemeinsam neue Wege der Mitbestimmung zu entwickeln.
Der Workshop der Volksverpetzer „Algorithmen, Emotionen, rechte Kampagnen“ hilft, den Umgang der Politik, in den Medien und Social Media mit dem Messerangriff im Park Schöntal zu reflektieren. Er bietet tiefere Einblicke in die Mechanismen von Hetze im Netz: Wie entstehen rechte Kampagnen? Welche Rolle spielen Algorithmen und Emotionen? Und wie kann man dem effektiv begegnen? Die Volksverpetzer beleuchten das System hinter Hasskampagnen und stellen praxisnahe Gegenstrategien vor.
Im Vortrag „Was hält uns zusammen, wenn Gewalt unsere Gesellschaft erschüttert?“ widmet sich Dr. Donya Gilan der Frage, wie Städte und Gemeinschaften auf Anschläge und politisch motivierte Gewalt reagieren können, ohne in Angst oder Spaltung zu verfallen. Sie zeigt auf, wie psychologische Stabilität, gesellschaftlicher Zusammenhalt und klare Haltung unsere Widerstandskraft stärken – auch gegenüber rechter Instrumentalisierung. Dafür stellt sie praxisnahe Handlungsmöglichkeiten vor, die Kommunen, Zivilgesellschaft und Bildungseinrichtungen helfen, Resilienz gezielt zu fördern.
Im Workshop „Ich bin nicht nur das, was Du siehst – Gesichter. Geschichten. Gefühle.“ mit Migranten für Migranten e.V. berichten Aschaffenburgerinnen und Aschaffenburger mit Migrationsgeschichte von alltäglicher Ausgrenzung, Gefühlen und Zugehörigkeit. Sie bieten damit einen Raum für Stimmen, die oft überhört werden.
Beim Workshop "Aber in meiner Bubble war es so gemütlich ..." von ‘Aschaffenburg ist bunt‘ steht die lokale Demokratiearbeit im Mittelpunkt. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Erfahrungen, Herausforderungen und Ideen für ein vielfältiges, respektvolles und demokratisches Aschaffenburg besprochen und weiterentwickelt.
Der Vortrag „Extremismus erkennen und begegnen“ von Volker Sebold zeigt Ursachen und Lösungsansätze auf, wie Menschen dem vermehrt auftretenden Extremismus begegnen können. Sebold war 18 Jahre lang unterfrankenweit zuständig für Deradikalisierung und Extremismusprävention beim Kommissariat Operativer Staatsschutz in Würzburg. Schwerpunkt seiner Arbeit war der religiös motivierte Extremismus.
Die Demokratiekonferenz „Kraft tanken – Haltung zeigen“ versteht sich als Ort der Begegnung, des Zuhörens und der Ermutigung – ein Raum, in dem Fragen gestellt, Standpunkte ausgetauscht und Ideen entwickelt werden können. Alle Interessierten sind eingeladen, dabei zu sein und mitzuwirken.