Mehr Biodiversität und Hochwasserschutz

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Hanau

Wiedervernässungsmaßnahmen im Hirzwald sind abgeschlossen

Hanau. Im September 2023 erhielt die Stadt Hanau seitens des Hessischen Ministeriums für Umwelt Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) eine Fördersumme von 100.000 Euro für eine Wiedervernässungsmaßnahme im Hirzwald bei Mittelbuchen. Ziel war es hierbei, bessere Bedingungen für den Arten- und Pflanzenschutz zu schaffen. Mittlerweile sind die Maßnahmen vollständig abgeschlossen. Das geschützte Fauna-Flora-Habitat Hirzwald wurde durch das Hessische Umweltministerium als Projektgebiet ausgewählt, um durch Verbesserung der Wasserversorgung im Wald den Lebensraum langfristig zu erhalten. Insgesamt 15 verschiedene Fledermausarten haben ihr Jagd- und Reproduktionsgebiet im Hirzwald, unter anderem wurde dort erstmals für Hessen eine Wochenstube der Rauhautfledermaus nachgewiesen. Ziel der Fördermaßnahme ist es, die Auswirkungen des Ausbaus der Windenergie auf die Artbestände von windkraftsensiblen Arten zu reduzieren und einem Bestandsrückgang entgegenzuwirken. Entsprechend sollen geeignete Artenschutzmaßnahmen umgesetzt werden. "Das Fördergeld haben wir investiert, um eine Landschaftsbaufirma und einen Landschaftsarchitekten zu beauftragen. Sie haben an 26 Stellen im Graben- und Drainagesystem des Waldes Veränderungen vorgenommen, die für mehr Biodiversität sorgen und Bäume in trockeneren Zeiten mit ausreichend viel Wasser versorgen", sagt Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Während der Arbeiten wurden unter anderem Entwässerungsgräben mit Wassersperren versehen, mitunter sogar ganz geschlossen. An anderen Stellen wurden Gräben mit Sohlschwellen versehen, sodass Wasser im Graben langsamer abläuft. Außerdem wurden mehrere Grabentaschen errichtet, die Wasser länger im Wald zurückhalten und dabei ideale Laichgewässer für Amphibien darstellen. "Weiterhin zahlen die umgesetzten Arbeiten auf das 2022 beschlossene Schwammstadt-Konzept der Stadt Hanau ein", ergänzt Kaminsky. Dadurch, dass Wasser im Wald zurückgehalten wird, kann es dort versickern und entsprechend neues Grundwasser bilden. Das Projekt wurde realisiert durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Unteren Naturschutzbehörde Hanau, der Oberen Naturschutzbehörde und Oberen Wasserbehörde des Regierungspräsidiums Darmstadt sowie Hanau Infrastruktur.