Mithras in Farbe: Augmented Reality im Archäologischen Museum Frankfurt

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Dank Augmented Reality können Besucherinnen und Besucher des Archäologischen Museums Frankfurt das berühmte, drehbare Kultbild des Mithras aus der römischen Stadt Nida jetzt auch in einer farbigen Rekonstruktion erleben.

Über einen in der Dauerausstellung angebrachten QR-Code lässt sich mit dem eigenen Smartphone die kostenlose „ZAUBAR“-Anwendung – KI-gestützte Plattform – starten. Sobald die Kamera auf das Kultbild aus dem Mithräum I von Nida gerichtet wird, erscheint es in seiner originalgetreuen Größe mit farbiger Bemalung auf dem Bildschirm – so, wie es in römischer Zeit ausgesehen haben könnte.

Das farbig texturierte Kultbild erscheint in seiner Originalgröße direkt als Überlagerung des realen Kultbildes. Über virtuelle Info-Punkte können Hintergrundinformationen als Text und Audio abgerufen werden; der im Original ursprünglich drehbare Mittelteil des Kultbildes lässt sich dabei sogar virtuell rotieren.

Die Technik nutzt die Vorteile markerbasierter Augmented Reality: Ein gedrucktes Muster dient als Referenz, die Software erkennt es und sendet den digitalen Inhalt in Echtzeit direkt auf das Smartphone. Besucherinnen und Besucher erhalten so zusätzliche Informationen, ohne dass in das Original-Exponat eingegriffen werden muss.

Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft, sagt: „Das Faszinierende an dieser digitalen Technologie ist, dass man wirklich den Eindruck bekommt, dieses bedeutsame Kultbild aus der römischen Zeit verblüffend realitätsnah und so wie es vermutlich einmal wirklich ausgesehen hat, direkt vor sich zu sehen. Dazu kommt der unschätzbare Vorteil, über die Anwendung auch noch weitere Informationen mitzuliefern. Das gibt den Besucherinnen und Besuchern einen echten Mehrwert und es zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie digitale Technologien das kulturelle Erbe für die Menschen in unserer Stadt neu erlebbar machen können. Die Förderung solcher innovativen Projekte ist mir ein wichtiges Anliegen, weil sie archäologische Zeugnisse mit den Mitteln der Gegenwart vermitteln und damit einen neuen Zugang für ein breites Publikum eröffnen.“

„Wir freuen uns, im Archäologischen Museum Frankfurt das Kultbild des Mithras mit Augmented Reality zum Leben zu erwecken: Auf dem eigenen Smartphone ist das Relief als Überlagerung in Originalgröße sichtbar, in rekonstruierter Farbigkeit detailreich erkundbar und interaktiv verständlich. So wird exzellente Archäologieforschung zum fesselnden Erlebnis für ein breites Publikum“, erläutert ein Sprecher des AR- und KI-Technologieanbieters „ZAUBAR“.

Wolfgang David, Leitender Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, äußert sich folgendermaßen: „Dank der Förderung durch das Dezernat für Kultur und Wissenschaft kann dieses außergewöhnliche, in seiner Bildsprache sehr komplexe Denkmal aus dem römerzeitlichen Frankfurt, das die internationale archäologische Forschung seit gut 200 Jahren beschäftigt, im Rahmen der Vermittlungsarbeit des Museums durch die Besucherinnen und Besucher nun auch mit digitaler Assistenz erschlossen werden.“

Das große Mithras-Kultbild aus dem Mithräum I von Nida gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen des Mithraskults in Deutschland. Es ist seit Januar 1826 bekannt und wird seit Ende 2022 als Leihgabe der Stiftung Stadtmuseum Wiesbaden erstmals in Frankfurt präsentiert. Die AR-Station eröffnet neue Zugänge zur antiken Religion und ermöglicht zugleich einen innovativen und niederschwelligen Zugang zu den aktuellen Forschungsergebnissen zum Mithraskult. Die Dauerausstellung informiert über die Bedeutung von Nida für die Mithras-Forschung und besonders eindrückliche Objekte wie die mittlerweile weltberühmte Frankfurter Silberinschrift aus dem dritten Jahrhundert. Der Träger des christlichen Amuletts war Zeitgenosse der Mithras-Verehrer.

Die Umsetzung der AR-Station im Archäologischen Museum Frankfurt wurde durch die Förderung aus Digitalisierungsmitteln des Dezernats für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt in Höhe von 9000 Euro und eine Kooperation mit der Berliner Firma „ZAUBAR“ möglich.

Das Archäologische Museum Frankfurt, Karmelitergasse 1, hat dienstags, donnerstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

Alle Informationen gibt es auch unter archaeologisches-museum-frankfurt.de .

Hinweis für die Redaktionen

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Kontakt für die Medien Holger Kieburg, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Archäologisches Museum, Telefon 069/212-36747 , E-Mail holger.kieburg@stadt-frankfurt.de