„Mut zur Lücke“: Hanauer Keramikpreis 2024 vergeben
Hanau . Der Keramikmarkt ist fester Bestandteil des Hanauer Marktjahres, rund 40 Ausstellerinnen und Aussteller zeigten und verkauften am Wochenende im Schlossgarten ihre handgearbeiteten Haushalts- und Dekorationsprodukte. Bereits zum 23. Mal wurde im Rahmen des Marktes der „Hanauer Keramikpreis“ verliehen. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Mut zur Lücke“.
"So viel Kreativität in Hanau, das ist fantastisch", freute sich Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck über die neun eingereichten Objekte, welche die Jury zu bewerten hatte. "Keine leichte Aufgabe", befand der Hanauer Künstler Joerg Eyfferth, der neben Dr. Christianne Weber-Stöber, ehemalige Leitern des Deutschen Goldschmiedehauses, und Melanie Lembcke (Hanau Marketing GmbH) der Fachjury angehörte. Denn, so Eyfferth, zeigten die eingereichten Exponate die gelungene Verbindung großer Handwerkskunst und hohem künstlerischem Anspruch. Getreu des diesjährigen Mottos "Mut zur Lücke" hatten die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke bewusst unvollständig gelassen.
Mit dem ersten Preis wurde Keramik-Künstler Berthold Neumann aus Jestetten (Baden-Württemberg) ausgezeichnet. "Ihre Schale ist uns sofort ins Auge gesprungen", so Joerg Eyfferth zur Jury-Begründung, er habe mit seinem Werk etwas geschaffen, was "eigentlich unmöglich ist". In seiner Keramikwerkstatt hatte der diesjährige Preisträger das Werk "Schalenobjekt" gefertigt und wird dafür neben dem Titel mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro gewürdigt. Mit dem 2. Preis wurde Susanne Bartram aus Boppard (Rheinland-Pfalz) ausgezeichnet, die mit ihrem Werk "Ventorium" ein Aquarium zeigt, das keines ist, so die Jury. "Mein Verständnis", so die Künstlerin, "von ‚Mut zur Lücke* bedeutet: Es gibt Raum für Neues, der mit Mut und Kreativität gestaltet werden kann." Der 2. Platz wird mit 600 Euro, der dritte Platz mit 250 Euro honoriert; gestiftet werden der Preis und die Preisgelder von der Stadt Hanau und der Stiftung der Sparkasse Hanau. Ausgezeichnet mit dem dritten Platz wurde Birgit Großmann-Kraus aus Nidderau-Windecken, die ihre Kunstwerke "Netzwerk 1 und 2" nennt. Besonders hob die Jury hervor, dass die eingereichten Werke extra für den Hanauer Keramikpreis gefertigt worden sind, die Kunstschaffenden sich mit großer Hingabe dem Motto gewidmet hatten.