Neue Informationstafel erinnert an den Forstwissenschaftler Karl Gayer

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Aschaffenburg

Die Stadt Aschaffenburg erinnert mit einer neuen Informationstafel im Strietwald an den bedeutenden Forstwissenschaftler Karl Gayer (1822–1907). Die Tafel wird am Mittwoch, 19. November 2025, um 15.30 Uhr vorgestellt. Die Tafel ist Teil des europäischen Kulturwegs Aschaffenburg 1 / Strietwald, der vom Archäologischen Spessart-Projekt e.V. / Unterfränkisches Institut für Kulturlandschaftsforschung an der Universität Würzburg in Zusammenarbeit mit der Stadt Aschaffenburg realisiert wurde. Gefördert wurde die Tafel von der Stadt Aschaffenburg, unterstützt vom Vereinsring Strietwald. Karl Gayer, geboren 1822 in Speyer, gilt als einer der Begründer der modernen Waldbaulehre und als Wegbereiter des naturnahen Waldbaus. Ab 1855 lehrte Gayer 23 Jahre lang an der Königlich-Bayerischen Forstlehranstalt in Aschaffenburg, wo er Generationen von Forstleuten prägte. 1878 wechselte er an die Universität München, wo er später auch Rektor war. Mit seinen grundlegenden Werken „Forstbenutzung“ (1863) und „Waldbau“ (1880) schuf er die wissenschaftliche Basis für eine nachhaltige, ökologische Forstwirtschaft. Schon damals forderte er Mischwälder, natürliche Verjüngung und den Verzicht auf Monokulturen – Gedanken, die heute aktueller sind denn je. Die neue Informationstafel stellt die historischen Zusammenhänge anschaulich dar und würdigt Gayers Einfluss auf die nachhaltige Forstwirtschaft sowie die Geschichte der Aschaffenburger Forstlehranstalt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, an der Vorstellung der Tafel teilzunehmen. Treffpunkt ist im Strietwald am Hasenhägweg direkt hinter der Unterführung unter der A3.   Hintergrund Der Europäische Kulturweg Aschaffenburg 1 / Strietwald wurde 2004 im Rahmen des Projekts „Pathways to Cultural Landscapes“ eröffnet. Mit Unterstützung zahlreicher Partner macht er Geschichte und Natur in und um Aschaffenburg erfahrbar. Die neue Karl-Gayer-Tafel ergänzt diesen Weg um ein weiteres kulturhistorisches Kapitel – eine Hommage an den forstlichen Vordenker und Hochschullehrer, der Aschaffenburg einst zu einem Zentrum der Forstwissenschaft machte.