Neuer Themenlayer „Feministisches Frankfurt“
Mit 42 Biografien leistet die Frankfurt History App einen Beitrag für
mehr Sichtbarkeit von Frauen und queeren Menschen in der Geschichte
Frankfurts
ffm Diese Namen hat man sicher schon mal gehört: Katharina „Aja“ Textor, Goethes Mutter, oder die Widerstandskämpferin Johanna Kirchner, nach der Altenheime und Stiftungen benannt sind, oder Karoline von Günderrode, die Schriftstellerin der Romantik. Ein neuer Themenlayer „Feministisches Frankfurt“ in der Frankfurt History App (FHA) zeigt ihre Lebensgeschichten, aber auch Biografien unbekannter Frauen und queerer Personen, die in der Geschichte der Stadt eine bislang kaum bekannte oder vergessene Rolle spielen.
Elisabeth Winterhalter beispielsweise war eine der ersten Gynäkologinnen Deutschlands, die 1891 in Frankfurt ihre Praxis eröffnete und sich außerdem für die Bildung von Mädchen und Frauen engagierte. Während Winterhalter beispielhaft für den „Kampf für mehr Frauenrechte“ steht, stellt die FHA die Frankfurterin Erna Pinner unter dem Gesichtspunkt „Zwänge und Chancen für ein freies Leben“ vor. Die gefeierte Künstlerin und Autorin wurde als Jüdin von den Nationalsozialisten aus ihrem Beruf gedrängt. Im Exil startete sie eine neue Karriere als Illustratorin für zoologische und paläontologische Bücher. Auch aktuelle Biografien stellt die App vor: Dazu zählt die Frankfurter Künstlerin Rosemarie Trockel, die in den 1980er Jahren in ihren Wandinstallationen mit traditionellen Rollenbildern brach. Ihre Skulptur „Frankfurter Engel“ erinnert seit 1994 an die Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus.
In den vielseitigen, insgesamt 42 Biografien werden gesellschaftliche, soziale und physische Grenzen deutlich, die Frauen lange einschränkten und zum Teil bis heute bestehen. Ein wissenschaftliches und theoretisches Fundament für die Inhalte in der App sind Video-Interviews mit Dr. Katharina Hoppe, wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dem Forschungsschwerpunkt Soziale Ungleichheit an der Goethe Universität Frankfurt. Sie gibt Einblicke in theoretisch feministische Argumentationsstränge und Perspektiven auf Themen wie Reproduktionsarbeit, Diversität und die Relevanz des Sichtbar-Machens von feministischen Räumen und Kämpfen.
Für diesen neuen Themenlayer in der FHA arbeiteten die Kuratorinnen und Kuratoren mit Initiativen zusammen, beispielsweise mit der Feministischen Bibliothek am Campus Bockenheim oder mit dem Archiv Frauen und Musik. Bunte Illustrationen von Hannah Rödel heben den Themen-Layer „Feministisches Frankfurt“ deutlich von den anderen Inhalten in der FHA ab. Das Projekt, das mit 60.000 Euro von der öffentlichen Hand gefördert wurde, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Layer macht den Anfang und richtet den Blick auf diejenigen, die in der Geschichte oder in der Gegenwart von Machtstrukturen unsichtbar gemacht wurden und werden.
Fotos Themenlayer Frau in der Frankfurt History App, Copyright: Historisches Museum Frankfurt, Hannah Rödel
Porträt der Künstlerin Erna Pinner in London, Copyright: Historisches Museum Frankfurt
Porträt von Elisabeth Winterhalter, eine der ersten Gynäkologinnen Deutschlands, Copyright: Stadtmuseum Hofheim, gemeinfrei
ffm Diese Namen hat man sicher schon mal gehört: Katharina „Aja“ Textor, Goethes Mutter, oder die Widerstandskämpferin Johanna Kirchner, nach der Altenheime und Stiftungen benannt sind, oder Karoline von Günderrode, die Schriftstellerin der Romantik. Ein neuer Themenlayer „Feministisches Frankfurt“ in der Frankfurt History App (FHA) zeigt ihre Lebensgeschichten, aber auch Biografien unbekannter Frauen und queerer Personen, die in der Geschichte der Stadt eine bislang kaum bekannte oder vergessene Rolle spielen.
Elisabeth Winterhalter beispielsweise war eine der ersten Gynäkologinnen Deutschlands, die 1891 in Frankfurt ihre Praxis eröffnete und sich außerdem für die Bildung von Mädchen und Frauen engagierte. Während Winterhalter beispielhaft für den „Kampf für mehr Frauenrechte“ steht, stellt die FHA die Frankfurterin Erna Pinner unter dem Gesichtspunkt „Zwänge und Chancen für ein freies Leben“ vor. Die gefeierte Künstlerin und Autorin wurde als Jüdin von den Nationalsozialisten aus ihrem Beruf gedrängt. Im Exil startete sie eine neue Karriere als Illustratorin für zoologische und paläontologische Bücher. Auch aktuelle Biografien stellt die App vor: Dazu zählt die Frankfurter Künstlerin Rosemarie Trockel, die in den 1980er Jahren in ihren Wandinstallationen mit traditionellen Rollenbildern brach. Ihre Skulptur „Frankfurter Engel“ erinnert seit 1994 an die Verfolgung queerer Menschen im Nationalsozialismus.
In den vielseitigen, insgesamt 42 Biografien werden gesellschaftliche, soziale und physische Grenzen deutlich, die Frauen lange einschränkten und zum Teil bis heute bestehen. Ein wissenschaftliches und theoretisches Fundament für die Inhalte in der App sind Video-Interviews mit Dr. Katharina Hoppe, wissenschaftliche Mitarbeiterin mit dem Forschungsschwerpunkt Soziale Ungleichheit an der Goethe Universität Frankfurt. Sie gibt Einblicke in theoretisch feministische Argumentationsstränge und Perspektiven auf Themen wie Reproduktionsarbeit, Diversität und die Relevanz des Sichtbar-Machens von feministischen Räumen und Kämpfen.
Für diesen neuen Themenlayer in der FHA arbeiteten die Kuratorinnen und Kuratoren mit Initiativen zusammen, beispielsweise mit der Feministischen Bibliothek am Campus Bockenheim oder mit dem Archiv Frauen und Musik. Bunte Illustrationen von Hannah Rödel heben den Themen-Layer „Feministisches Frankfurt“ deutlich von den anderen Inhalten in der FHA ab. Das Projekt, das mit 60.000 Euro von der öffentlichen Hand gefördert wurde, erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Der Layer macht den Anfang und richtet den Blick auf diejenigen, die in der Geschichte oder in der Gegenwart von Machtstrukturen unsichtbar gemacht wurden und werden.
Fotos Themenlayer Frau in der Frankfurt History App, Copyright: Historisches Museum Frankfurt, Hannah Rödel
Porträt der Künstlerin Erna Pinner in London, Copyright: Historisches Museum Frankfurt
Porträt von Elisabeth Winterhalter, eine der ersten Gynäkologinnen Deutschlands, Copyright: Stadtmuseum Hofheim, gemeinfrei