Peter Hommelhoff erhält den Otto-Hahn-Preis 2025
ffm. Die Stadt Frankfurt am Main, die Gesellschaft Deutscher Chemiker
(GDCh) und die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) würdigen den
Quantenphysiker Peter Hommelhoff: Er erhält den Otto-Hahn-Preis 2025
für seine wegweisenden Beiträge zur ultraschnellen Kontrolle von
Elektronen und der damit einhergehenden Etablierung neuer
Forschungsgebiete. Die Verleihung des mit 50.000 Euro dotierten Preises
mit Übergabe der Urkunde und Medaille findet am Donnerstag, 23.
Oktober, in der Frankfurter Paulskirche statt.
„Ich gratuliere Herrn Prof. Dr. Peter Hommelhoff von Herzen zu dieser bedeutenden Auszeichnung in Erinnerung an den Frankfurter Ehrenbürger und Nobelpreisträger Otto Hahn“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Herr Prof. Dr. Hommelhoff setzt die Reihe renommierter Preisträgerinnen und Preisträger, die in ihren Forschungsfeldern herausragende Leistungen vollbracht haben, würdig fort.“
Hommelhoff, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und übergangsweise noch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erforscht extrem schnelle und kleinskalige Vorgänge der Physik, insbesondere bei Interaktion von Licht und Elektronen. Wegweisend war seine Einbindung der ultraschnellen Optik in die Forschung an Elektronenstrahlen, die in die Erfindung einer Femtosekunden-Elektronenquelle mündete. Hierzu fokussierte er einen Femtosekundenlaser, der Lichtpulse im Takt von Billiardstel Sekunden aussendet, auf eine scharfe Metallspitze. So werden ultrakurze Elektronenpulse von herausragender Qualität erzeugt.
„Nach seiner Promotion erschloss sich Peter Hommelhoff verschiedenste Arbeitsgebiete der ultraschnellen Physik mit dem Ziel, neue Forschungsrichtungen zu eröffnen und eigene Spuren zu hinterlassen. Dies ist ihm hervorragend gelungen“, betont Klaus Richter, Präsident der DPG. Stefanie Dehnen, Präsidentin der GDCh, ergänzt: „Peter Hommelhoffs Kontrolle über Elektronen im Femtosekundenbereich erweitert unser Verständnis der Materie. Solche Grundlagenforschung ist für beide Disziplinen – Physik wie Chemie – unverzichtbar."
Basierend auf der von ihm entwickelten Methode erschloss Hommelhoff zwei neue Forschungsfelder: Zum einen die Starkfeldphysik an Metalloberflächen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, die Eigenschaften dieser Oberflächen mit bisher unerreichter Präzision zu erforschen. Zum anderen die Quanten-Elektronenoptik, die beispielsweise ermöglicht, mit Elektronenmikroskopen nicht nur Bilder, sondern auch Filme aufzunehmen.
Darüber hinaus arbeitet Hommelhoff intensiv an neuen Anwendungen ultrakurzer kontrollierter Elektronenpulse. „Durch die Integration der Femtosekunden-Elektronenquelle auf einen photonischen Chip könnten herkömmliche Teilchenbeschleuniger auf ein Bauteil von wenigen Millimetern Größe verkleinert werden. Damit wären insbesondere in der Medizin ganz neue Anwendungen möglich, indem ein solcher Teilchenbeschleuniger an die Spitze eines Endoskops eingebaut und somit eine Bestrahlung mit minimalinvasivem Eingriff direkt am Ort des Tumors durchgeführt werden könnte“, erläutert Hommelhoff. Doch hierfür ist weitere intensive Forschung notwendig.
Nach Beginn an der Technischen Universität Berlin schloss Hommelhoff 1999 sein Studium der Physik an der ETH Zürich ab. Anschließend wurde er an der LMU München promoviert; seine Dissertation unter Theodor Hänsch befasste sich mit der Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats in einer magnetischen Chipfalle („Bose-Einstein-Kondensate in Mikrochip-Fallen“). Hommelhoff wechselte 2003 als Postdoc an die Stanford University. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Nach einem Lehrstuhl an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat er heute einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.
Zum Hintergrund
Der Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verliehen. Er dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie, Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen und mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche überreicht.
Foto
Preisträger Peter Hommelhoff, Copyright: Roland Schmid
Kontakt für die Medien Hanna Immich, Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat Kultur und Wissenschaft, Telefon 069/212-49232, E-Mail
hanna.immich@stadt-frankfurt.de
Melanie Rutowski und Wiebke Schuppe, Kommunikation, Deutsche Physikalische Gesellschaft, Telefon 02224/9232-82, E-Mail
presse@dpg-physik.de
„Ich gratuliere Herrn Prof. Dr. Peter Hommelhoff von Herzen zu dieser bedeutenden Auszeichnung in Erinnerung an den Frankfurter Ehrenbürger und Nobelpreisträger Otto Hahn“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Herr Prof. Dr. Hommelhoff setzt die Reihe renommierter Preisträgerinnen und Preisträger, die in ihren Forschungsfeldern herausragende Leistungen vollbracht haben, würdig fort.“
Hommelhoff, Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München und übergangsweise noch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erforscht extrem schnelle und kleinskalige Vorgänge der Physik, insbesondere bei Interaktion von Licht und Elektronen. Wegweisend war seine Einbindung der ultraschnellen Optik in die Forschung an Elektronenstrahlen, die in die Erfindung einer Femtosekunden-Elektronenquelle mündete. Hierzu fokussierte er einen Femtosekundenlaser, der Lichtpulse im Takt von Billiardstel Sekunden aussendet, auf eine scharfe Metallspitze. So werden ultrakurze Elektronenpulse von herausragender Qualität erzeugt.
„Nach seiner Promotion erschloss sich Peter Hommelhoff verschiedenste Arbeitsgebiete der ultraschnellen Physik mit dem Ziel, neue Forschungsrichtungen zu eröffnen und eigene Spuren zu hinterlassen. Dies ist ihm hervorragend gelungen“, betont Klaus Richter, Präsident der DPG. Stefanie Dehnen, Präsidentin der GDCh, ergänzt: „Peter Hommelhoffs Kontrolle über Elektronen im Femtosekundenbereich erweitert unser Verständnis der Materie. Solche Grundlagenforschung ist für beide Disziplinen – Physik wie Chemie – unverzichtbar."
Basierend auf der von ihm entwickelten Methode erschloss Hommelhoff zwei neue Forschungsfelder: Zum einen die Starkfeldphysik an Metalloberflächen. Sie eröffnet neue Möglichkeiten, die Eigenschaften dieser Oberflächen mit bisher unerreichter Präzision zu erforschen. Zum anderen die Quanten-Elektronenoptik, die beispielsweise ermöglicht, mit Elektronenmikroskopen nicht nur Bilder, sondern auch Filme aufzunehmen.
Darüber hinaus arbeitet Hommelhoff intensiv an neuen Anwendungen ultrakurzer kontrollierter Elektronenpulse. „Durch die Integration der Femtosekunden-Elektronenquelle auf einen photonischen Chip könnten herkömmliche Teilchenbeschleuniger auf ein Bauteil von wenigen Millimetern Größe verkleinert werden. Damit wären insbesondere in der Medizin ganz neue Anwendungen möglich, indem ein solcher Teilchenbeschleuniger an die Spitze eines Endoskops eingebaut und somit eine Bestrahlung mit minimalinvasivem Eingriff direkt am Ort des Tumors durchgeführt werden könnte“, erläutert Hommelhoff. Doch hierfür ist weitere intensive Forschung notwendig.
Nach Beginn an der Technischen Universität Berlin schloss Hommelhoff 1999 sein Studium der Physik an der ETH Zürich ab. Anschließend wurde er an der LMU München promoviert; seine Dissertation unter Theodor Hänsch befasste sich mit der Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats in einer magnetischen Chipfalle („Bose-Einstein-Kondensate in Mikrochip-Fallen“). Hommelhoff wechselte 2003 als Postdoc an die Stanford University. 2007 kehrte er nach Deutschland zurück und leitete eine Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Nach einem Lehrstuhl an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat er heute einen Lehrstuhl an der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.
Zum Hintergrund
Der Otto-Hahn-Preis wird gemeinsam von der Stadt Frankfurt am Main, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) verliehen. Er dient der Förderung der Wissenschaft insbesondere auf den Gebieten der Chemie, Physik und der angewandten Ingenieurwissenschaften durch die Anerkennung herausragender wissenschaftlicher Leistungen. Er ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen und mit einem Festakt in der Frankfurter Paulskirche überreicht.
Foto
Preisträger Peter Hommelhoff, Copyright: Roland Schmid
Kontakt für die Medien Hanna Immich, Pressesprecherin und Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Dezernat Kultur und Wissenschaft, Telefon 069/212-49232
Melanie Rutowski und Wiebke Schuppe, Kommunikation, Deutsche Physikalische Gesellschaft, Telefon 02224/9232-82