Rundgang zur städtebaulichen Kriminalprävention

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Aschaffenburg

Seit mehr als 20 Jahren bemühen sich die Stadtverwaltung, Einzelhändler und weitere Akteure rund um den Hauptbahnhof Aschaffenburg, das Bahnhofsquartier aufzuwerten. Viel ist bereits erreicht worden. Man denke nur an das seit 2003 laufende erfolgreiche Programm „Soziale Stadt“, den Neubau des Hauptbahnhofs und den Umbau der Ludwigstraße, die etablierte Aktion „Kunst im Quartier“, die Ansiedlung des Kirchner Haus-Museums, das mittlerweile ein internationales Publikum zieht, oder an die Arbeit des Vereins „Lebendiges und attraktives Bahnhofsquartier“. Trotzdem wird das Bahnhofsumfeld immer noch gerne als „Brennpunkt“ bezeichnet. Einen neuen Ansatz hat nun die „Städtebauliche Kriminalprävention“ ins Spiel gebracht. Hierbei handelt es sich um ein eigenes Sachgebiet beim Bayerischen Landeskriminalamt, das sich zum Ziel gemacht hat, Kommunen zu beraten, wie durch bauliche und gestalterische Maßnahmen im öffentlichen Raum die Entstehung von Kriminalität verhindert werden und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt werden kann. Dafür haben sich die Mitarbeiter des LKA zusammen mit Vertretern des Polizeipräsidiums Unterfranken, die dem bayernweit beratenden Kompetenzzentrum "Sicherheit im öffentlichen Raum" angehören, nun erstmals mit dem Aschaffenburger Oberbürgermeister Jürgen Herzing und dem Leiter des Amts für Stadtplanung und Klimamanagement, Daniel Altemeyer-Bartscher zu einem gemeinsamen Termin getroffen. Nach einem kurzen Vortrag über Beispiele der städtebaulichen Kriminalprävention in anderen Städten ging es auf einen gemeinsamen Rundgang durchs Bahnhofsquartier. Dabei wurden unter anderem besonders müllbelastete und dunkle Ecken in Augenschein genommen oder Schwerpunkte, an denen sich Ordnungswidrigkeiten häufen, benannt. Gemeinsam wurde diskutiert, wie man diese und andere Orte durch eine Umgestaltung städtebaulich aufwerten könnte. Mit einbezogen wurde ins Gespräch auch die Situation in der Kleberstraße, wo es in letzter Zeit verstärkt zu Müllablagerungen und Auseinandersetzungen gekommen ist. „Wir haben sehr fruchtbare Gespräche geführt“ fasst Herzing den Termin zusammen. „Es war gut, einmal eine Außensicht auf das Geschehen zu erhalten und gleichzeitig über die Beispiele aus anderen Städten neue Ansätze zur städtebaulichen Verbesserung zu bekommen.“ Das bestätigt Polizeidirektor Frank Eckardt, Leiter der Polizeiinspektion Aschaffenburg: „Oft können auch mit kleinen baulichen Maßnahmen Angsträume vermieden und Tatgelegenheiten reduziert werden. Dafür haben wir wichtige Anregungen bekommen." Die Stadt erhält nun einen Bericht mit Handlungsempfehlungen, der dann mit den Akteuren im Bahnhofs-Umfeld besprochen werden soll.   Auf dem Foto: Oberbürgermeister Jürgen Herzing (5. von rechts) und der Leiter des Amts für Stadtplanung und Klimamanagement, Daniel Altemeyer-Bartscher (hinten, 5. von links) mit den Teilnehmern der Polizei beim gemeinsamen Rundgang durch das Bahnhofsquartier.