Trauer und Gedenken in Aschaffenburg
Mit einer Kranzniederlegung haben Aschaffenburgs Oberbürgermeister Jürgen Herzing, Bürgermeister Eric Leiderer, Stadtrat, Stadtverwaltung und viel Bürgerinnen und Bürger ihrer Trauer über die Gewalttat am Mittwoch im Park Schöntal Ausdruck verliehen.
Mit bewegenden Worten fasste Herzing die Gefühle und Gedanken vieler Menschen zusammen.
„Wir alle sind entsetzt über diese Tat mitten unter uns. Und wir alle trauern heute um die Opfer und ihre Angehörigen, Freunde und Spielkameraden. Wir trauern um die Menschen, die an einem ganz normalen Tag jäh und hinterhältig überrascht und getötet oder verletzt wurden. Die schrecklichen Bilder werden sich in das Gedächtnis vieler Menschen eingraben.
Sie werden sich in das Gedächtnis der gesamten Stadt eingraben - wie in Magdeburg vor wenigen Wochen, wie in Solingen im vergangenen Jahr, wie in Würzburg vor vier Jahren.“ Gleichzeitig rief Jürgen Herzing die Menschen zu Besonnenheit und Zusammenhalt auf. „Die furchtbare Tat eines Einzeltäters darf keine Spirale der Gewalt und des Hasses in Gang setzen.“
Der Ort der Tat, der Park Schöntal, wird seit einigen Monaten stärker von Polizeikräften kontrolliert und als „gefährlicher Ort“ eingestuft. Der Grund dafür sind der zunehmende Drogenhandel und Auseinandersetzungen im Drogenmilieu.
Herzing betonte aber, dass die Tat nicht im Zusammenhang mit der Situation im Park in den Nacht- und Abendstunden stehe. „Das Unbegreifliche ist am helllichten Tag geschehen und hätte an jedem anderen Ort in Aschaffenburg geschehen können.“
Herzing drückte ihm Namen des Stadtrats, der Stadtverwaltung und der gesamten Stadtgesellschaft sein tiefes Mitgefühl für die Opfer und deren Angehörige aus und dankte den Rettungskräften und den Polizeibeamten für Ihren schnellen Einsatz, den Bürgerinnen und Bürgern, die sofort geholfen haben, den mutigen Menschen, die den Täter verfolgt haben, und vor allem dem Mann, der seine Zivilcourage mit dem Leben bezahlt hat.
Er dankte in seiner Ansprache auch den Menschen, „die den Angehörigen in der schwierigen Zeit zur Seite stehen, sie stützen und trösten, wo es keinen Trost zu geben scheint“.
Im Anschluss an die Ansprache legten politische Vertreterinnen und Vertreter und trauernde Menschen ebenfalls Blumen und Kränze nieder.
Im Rathaus, Dalbergstraße 15, liegt ein Kondolenzbuch aus, in das sich Bürgerinnen und Bürger eintragen können.
Für Sonntag, 10.30 Uhr, ist eine Gedenkfeier für geladene Gäste in der Stiftskirche geplant.
Für Spenden an die Angehörigen der Opfer hat die Stadt ein Spendenkonto eingerichtet:
Spendenkonto Opferhilfe Schöntal
IBAN: DE23 7955 0000 0013 1692 89
(Sparkasse Aschaffenburg-Miltenberg)
Spendenbescheinigungen: Bis zu einem Betrag von 300 Euro gilt der Kontoauszug als Beleg zur Vorlage beim Finanzamt. Sollte eine Spendenbescheinigung für Beträge über 300 Eurogewünscht werden, bitte ergänzen Sie im Verwendungszweck Name und Anschrift des Spenders/der Spenderin.
Gleichzeitig warnt die Stadt vor falschen Spendenaufrufen in den Sozialen Medien.
Hintergrund
Am Mittwoch hat ein 28-jähriger afghanischer Staatsangehöriger im Park Schönbusch in Aschaffenburg gegen 11.45 Uhr mit einem Messer ein Gruppe von Kindern angegriffen. Er tötete einen 2-jährigen Jungen und einen 41-jährigen Mann, der den Kindern zu Hilfe kam. Drei weitere Personen, darunter ein 2-jähriges Mädchen, ein 72-jähriger Mann und eine 59-jährige Erzieherin der Kindergartengruppe, wurden bei dem Angriff zum Teil schwer verletzt und in Krankenhäuser gebracht. Alle drei befinden sich nach gegenwärtigen Informationen außer Lebensgefahr.
Der Tatverdächtige, der nach der Tat zu Fuß flüchtete, konnte kurze Zeit später durch Polizeikräfte festgenommen werden.
Neben der Polizei waren rund 30 Rettungsfahrzeuge, 24 Feuerwehrkräfte, sechs Notärzte und 8 Kräfte der psychosozialen Notfallversorgung im Einsatz.