Unabhängigkeitstag der Ukraine: Frankfurt vertieft die Städtepartnerschaft mit Lviv

Veröffentlicht: Neuigkeiten Ort: Frankfurt

ffm. Am Sonntag, 24. August, dem Unabhängigkeitstag der Ukraine, blickt Frankfurt am Main auf laufende Projekte und neue Vorhaben, die seit dem Beginn der Städtepartnerschaft mit Lviv am 13. Mai 2024 entstanden sind. Gemeinsam mit engagierten Akteurinnen und Akteuren arbeiten beide Städte an konkreten Projekten und stärken so die Zusammenarbeit.

Oberbürgermeister Mike Josef betont: „Die Städtepartnerschaft mit Lviv zeigt Frankfurts Solidarität und europäische Verantwortung. Gemeinsam schaffen wir Räume für Austausch, Unterstützung und nachhaltige Projekte für beide Städte.“

Obwohl in Washington zuletzt Friedensgespräche zwischen US-Präsident Donald Trump, Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj und europäischen Partnern, darunter Deutschland, stattfanden, bleibt die Lage in der Ukraine angespannt. Der russische Angriff auf die Partnerstadt Lviv am 21. August führte zu einem Todesopfer, mehreren Verletzten und erheblichen Schäden an zahlreichen Gebäuden.

Austausch und Zusammenarbeit

Bereits am 4. Mai lieferte ein ehrenamtlich organisierter Hilfstransporter des Deutschen Roten Kreuzes Frankfurt zehn Tonnen Hilfsgüter, darunter Pflegehilfsmittel und medizinisches Material, direkt nach Lviv. Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Internationales, betont: „Wir bedanken uns vor allem bei den ehrenamtlichen Helfer:innen, die unermüdlich an solchen Projekten arbeiten. Ohne ihr Engagement wäre diese Unterstützung nicht möglich. Das ist ein starkes Beispiel für die Kraft des lokalen Engagements.“ Darüber hinaus nahm Frankfurt im Juni an der Deutsch-Ukrainischen Kommunalen Partnerschaftskonferenz in Münster teil, organisiert von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global. Die Delegation diskutierte insbesondere die Bedeutung von Partnerschaften für die Gesundheitsversorgung in Krisenzeiten.

Um die Zusammenarbeit weiter zu stärken, lädt das Referat für Internationale Angelegenheiten (RIA) Mitte September erneut zum Arbeitskreis „Städtepartnerschaft Frankfurt-Lviv“ ein. Das Referat ruft Vereine dazu auf, Projektideen einzureichen. Auch neue Akteurinnen und Akteure sowie Interessierte können sich einbringen. O’Sullivan sagt: „Mit unserem Arbeitskreis und gezielten Projektförderungen schaffen wir konkrete Möglichkeiten, damit Vereine, Initiativen und Verwaltung gemeinsam Projekte umsetzen können und langfristig sowohl Frankfurt als auch Lviv stärken.“

Neue Projekte

Neben den laufenden Aktivitäten entwickeln beide Städte auch neue Initiativen. Im Juni haben Frankfurt und Lviv gemeinsam einen Förderantrag im Rahmen des Programms „Nachhaltige Kommunale Partnerschaften“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) eingereicht. Die Entscheidung über die Förderung steht noch aus. Geplant ist ein Weiterbildungsprogramm für kommunale Gesundheitsversorgung und Resilienzbildung gegen die Folgen des Krieges. Fachleute beider Städte würden hierfür Online-Kurse entwickeln, die den fachlichen Austausch fördern und die Gesundheitsversorgung in der Ukraine verbessern sollen.

Im September kommt die „She STARTS“-Gruppe nach Frankfurt. Die Gruppe besteht aus 15 jungen Frauen aus Lviv, Krakau und Frankfurt, die gemeinsam an ihren Unternehmensideen arbeiten. Das RIA organisiert in Kooperation mit Kompass gGmbH ein Programm. Die Teilnehmerinnen haben die Möglichkeit sich von der lokalen Start-up-Szene inspirieren zu lassen. Bereits im Juni erhielten sie in Krakau vier Tage lang wertvolle Impulse für ihre Projekte.

Für November sind weitere Veranstaltungen geplant, darunter ein Besuch des Presse- und Informationsamts aus Lviv, um die Arbeit der Stadt Frankfurt in diesem Bereich kennenzulernen. Ein weiteres sichtbares Zeichen der Freundschaft wird zudem die „Partnerschaftsbahn Lviv–Frankfurt“ sein, die ab Mitte November durch Frankfurt fahren wird.

Fotos Auch die Stadt Frankfurt nahm an der Deutsch-Ukrainischen Kommunalen Partnerschaftskonferenz in Münster teil, organisiert von SKEW, Copyright: Patrick Schulte 

„She STARTS“ in Krakau, die Gruppe mit jungen Frauen aus Lviv, Krakau und Frankfurt arbeitet gemeinsam an ihren Unternehmensideen, Copyright: Stadt Frankfurt am Main