Wirtschaft braucht internationale Fachkräfte
Bei einer Veranstaltung von Amka und IHK informierten sich Unternehmen,
wie Mitarbeitende global rekrutiert werden können
ffm. Der Fachkräftemangel belastet Unternehmen aller Größen, insbesondere aber viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Freie Stellen bleiben unbesetzt, das vorhandene Personal muss oft Mehrarbeit leisten. Wachstumspotenziale bleiben ungenutzt. Eine Lösung können internationale Fachkräfte sein. Wie KMU global rekrutieren und Fachkräfte binden können, diese Frage griff eine Veranstaltung am Montag, 8. September, im Frankfurt Welcome & Information Center (FWIC) auf. Titel: „Fachkräfte global denken – lokal gewinnen“. Eingeladen hatten das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) und die IHK Frankfurt am Main.
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg begrüßte die rund 40 Gäste aus Frankfurter Unternehmen und Institutionen. „Wenn wir internationale Mitarbeitende langfristig binden und erfolgreich eingliedern, stärkt das unsere Wirtschaft. Zugleich fördern internationale Fachkräfte die Vielfalt in Frankfurt. Sie bringen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Davon profitieren Unternehmen und auch die Stadtgesellschaft. Als Kommune müssen wir Rahmenbedingungen für eine Stadt schaffen, in der alle Menschen gerne leben und arbeiten. Unsere enge Zusammenarbeit mit der IHK Frankfurt soll dazu beitragen.“
Auch Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, bekräftigte: „Unsere Unternehmen stehen unter erheblichem Druck. Digitalisierung und der demografische Wandel verändern die Arbeitswelt grundlegend. Besonders gravierend ist der Mangel an qualifizierten Fach- und Arbeitskräften. Die aktuelle Konjunkturbefragung im Bezirk der IHK Frankfurt am Main zeigt: 45 Prozent der Unternehmen zählen den Fachkräftemangel zu den drei größten Risiken für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Doch der Mangel an Talenten ist nur die eine Seite. Auf der anderen stehen bürokratische Hürden, die es den Unternehmen erschweren, internationale Fachkräfte einzustellen und zugleich hochqualifizierten Beschäftigen aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Besonders betroffen sind dabei internationale Hochschulabsolventen: Trotz guter Qualifikationen und Studienabschlüssen in Mangelberufen gelingt ihnen der Start ins Berufsleben in Deutschland oft gar nicht oder nur mit Überwindung großer Hindernisse. So wird wertvolles Potenzial und Know-how an andere Länder verschenkt – nicht aus Mangel an Talenten, sondern aufgrund langwieriger Prozesse sowie passender Strukturen, beruflicher Orientierung und transparenter Kommunikation. Wenn hier bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, stärkt das nicht nur unsere Unternehmen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts.“
Im Mittelpunkt standen vor allem die praktischen Aspekte der Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die Gäste erhielten wertvolle Einblicke, wie sie geeignete Talente finden, worauf sie bei der Einstellung achten sollten und an wen sie sich bei Fragen wenden können. Andreas Zimmermann, Personalleiter der Restaurantkette MoschMosch, teilte im Interview seine Erfahrungen und gab den anwesenden Gästen folgenden Rat mit auf den Weg: „Die Rekrutierung internationaler Fachkräfte ist in der Praxis mit Herausforderungen verbunden – von aufenthaltsrechtlichen Fragen bis hin zu aufwendigen Verwaltungsprozessen. Sie erfordert Zeit und Engagement. Mit der richtigen Herangehensweise können Unternehmen jedoch loyale Mitarbeitende gewinnen und die Grundlage für eine nachhaltige Personalentwicklung schaffen. Noch wirkungsvoller wäre es, wenn die Verfahren durch weniger Bürokratie und eine konsequente Digitalisierung vereinfacht werden, um den Betrieben den Zugang zu internationalen Fachkräften zu erleichtern.“
Mitentscheidend für die dauerhafte Bindung neuer Mitarbeitender ist die Hilfe beim Ankommen. Nicht ohne Grund fand die Veranstaltung im FWIC statt: Die Mitarbeitenden unterstützen bei praktischen Fragen zum Leben in Frankfurt – niedrigschwellig, mehrsprachig und in entspannter Atmosphäre. Das FWIC ist ganz bewusst auch als Networking-Place angelegt, der die Willkommenskultur in Frankfurt stärken soll. Nach dem offiziellen Programm hatten die Gäste die Möglichkeit, sich zu vernetzen und sich über Ideen und Erfahrungen auszutauschen.
Informationen zum Angebot und den Öffnungszeiten des FWIC finden Interessierte unter frankfurt-welcome-information-center.de.
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, hatten gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen, Copyright: Mara Monetti
Sie begrüßte die Gäste im Welcome & Information Center: Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Copyright: Mara Monetti
IHK-Präsident Ulrich Caspar bei seiner Rede, Copyright: Mara Monetti
ffm. Der Fachkräftemangel belastet Unternehmen aller Größen, insbesondere aber viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Freie Stellen bleiben unbesetzt, das vorhandene Personal muss oft Mehrarbeit leisten. Wachstumspotenziale bleiben ungenutzt. Eine Lösung können internationale Fachkräfte sein. Wie KMU global rekrutieren und Fachkräfte binden können, diese Frage griff eine Veranstaltung am Montag, 8. September, im Frankfurt Welcome & Information Center (FWIC) auf. Titel: „Fachkräfte global denken – lokal gewinnen“. Eingeladen hatten das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) und die IHK Frankfurt am Main.
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg begrüßte die rund 40 Gäste aus Frankfurter Unternehmen und Institutionen. „Wenn wir internationale Mitarbeitende langfristig binden und erfolgreich eingliedern, stärkt das unsere Wirtschaft. Zugleich fördern internationale Fachkräfte die Vielfalt in Frankfurt. Sie bringen unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Davon profitieren Unternehmen und auch die Stadtgesellschaft. Als Kommune müssen wir Rahmenbedingungen für eine Stadt schaffen, in der alle Menschen gerne leben und arbeiten. Unsere enge Zusammenarbeit mit der IHK Frankfurt soll dazu beitragen.“
Auch Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, bekräftigte: „Unsere Unternehmen stehen unter erheblichem Druck. Digitalisierung und der demografische Wandel verändern die Arbeitswelt grundlegend. Besonders gravierend ist der Mangel an qualifizierten Fach- und Arbeitskräften. Die aktuelle Konjunkturbefragung im Bezirk der IHK Frankfurt am Main zeigt: 45 Prozent der Unternehmen zählen den Fachkräftemangel zu den drei größten Risiken für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Doch der Mangel an Talenten ist nur die eine Seite. Auf der anderen stehen bürokratische Hürden, die es den Unternehmen erschweren, internationale Fachkräfte einzustellen und zugleich hochqualifizierten Beschäftigen aus dem Ausland den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Besonders betroffen sind dabei internationale Hochschulabsolventen: Trotz guter Qualifikationen und Studienabschlüssen in Mangelberufen gelingt ihnen der Start ins Berufsleben in Deutschland oft gar nicht oder nur mit Überwindung großer Hindernisse. So wird wertvolles Potenzial und Know-how an andere Länder verschenkt – nicht aus Mangel an Talenten, sondern aufgrund langwieriger Prozesse sowie passender Strukturen, beruflicher Orientierung und transparenter Kommunikation. Wenn hier bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden, stärkt das nicht nur unsere Unternehmen, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts.“
Im Mittelpunkt standen vor allem die praktischen Aspekte der Rekrutierung internationaler Fachkräfte. Die Gäste erhielten wertvolle Einblicke, wie sie geeignete Talente finden, worauf sie bei der Einstellung achten sollten und an wen sie sich bei Fragen wenden können. Andreas Zimmermann, Personalleiter der Restaurantkette MoschMosch, teilte im Interview seine Erfahrungen und gab den anwesenden Gästen folgenden Rat mit auf den Weg: „Die Rekrutierung internationaler Fachkräfte ist in der Praxis mit Herausforderungen verbunden – von aufenthaltsrechtlichen Fragen bis hin zu aufwendigen Verwaltungsprozessen. Sie erfordert Zeit und Engagement. Mit der richtigen Herangehensweise können Unternehmen jedoch loyale Mitarbeitende gewinnen und die Grundlage für eine nachhaltige Personalentwicklung schaffen. Noch wirkungsvoller wäre es, wenn die Verfahren durch weniger Bürokratie und eine konsequente Digitalisierung vereinfacht werden, um den Betrieben den Zugang zu internationalen Fachkräften zu erleichtern.“
Mitentscheidend für die dauerhafte Bindung neuer Mitarbeitender ist die Hilfe beim Ankommen. Nicht ohne Grund fand die Veranstaltung im FWIC statt: Die Mitarbeitenden unterstützen bei praktischen Fragen zum Leben in Frankfurt – niedrigschwellig, mehrsprachig und in entspannter Atmosphäre. Das FWIC ist ganz bewusst auch als Networking-Place angelegt, der die Willkommenskultur in Frankfurt stärken soll. Nach dem offiziellen Programm hatten die Gäste die Möglichkeit, sich zu vernetzen und sich über Ideen und Erfahrungen auszutauschen.
Informationen zum Angebot und den Öffnungszeiten des FWIC finden Interessierte unter frankfurt-welcome-information-center.de
Fotos Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Ulrich Caspar, Präsident der IHK Frankfurt am Main, hatten gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen, Copyright: Mara Monetti
Sie begrüßte die Gäste im Welcome & Information Center: Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, Copyright: Mara Monetti
IHK-Präsident Ulrich Caspar bei seiner Rede, Copyright: Mara Monetti